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Liveticker: Europameisterschaften im Klettern

17.08.2022, 09:59 Uhr

Es war der 6. Wettkampftag der Europameisterschaften am Mittwoch und es ging nochmal um Alles: Erstmals fand ein Wettbewerb im brandneuen Kombinationsformat "Boulder und Lead" statt - heute durften die Athletinnen an die Griffe, die sich über die entsprechenden Einzeldisziplinen in den vorigen Tagen qualifiziert hatten. Für das DAV-Team ging Hoffnungsträgerin Hannah Meul an den Start. Einen Rückblick auf die vergangenen Wettkämpfe gibt es hier.

 

Bisherige Highlights der Europameisterschaften:

  • Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) Vize-Europameisterin im Bouldern
  • Hannah Meul, 7. Platz im Lead-Finale
  • Alex Megos, 5. Platz im Lead-Finale
  • Yannick Flohé, 6. Platz im Lead-Finale
  • Hannah Meul qualifiziert für das Finale im Kombinationsformat "Boulder & Lead" und erreicht den vierten Platz.
 

Donnerstag: Männer-Finale der Kombination "Boulder & Lead"

Am morgigen Donnerstag gehen die Herren in "Boulder & Lead" an die Griffe - leider ohne DAV-Beteiligung. Aus diesem Grund endet auch unser Liveticker. Für das Finale der Herren wird es allerdings einen Livestream geben. 

 

Bouldern startet um 15.00 Uhr und Lead beginnt um 17.00 Uhr.

 

 

Kombifinale: Janja Garnbret ist Europameisterin, Hannah Meul auf Platz 4

Im Bouldern lief es gut für Hannah Meul - allerdings: Jessica Pilz (AUT) und die Slowenin Mia Krampl waren punktgleich mit ihr und die Ukrainerin Jenya Kazbekova nur 0,3 Punkte dahinter. Ginge man davon aus, dass Garnbret sowieso gewinnen würde, entschieden sich Platz zwei bis vier im Lead unter Krampl, Meul und Pilz. Kazbekova als Boulder-Profi hatte etwas geringere Chancen. Pilz und Meul hingegen sind ausgewiesene Lead-Expertinnen - und die Route war eher lead-typisch, also eher ausdauernd und ohne Boulder-Bewegungen - geschraubt. Eine schwierige Ausgangslage für Meul. Genau so kam es dann auch: Obwohl Hannah bis in den obersten Abschnitt der Route kletterte, musste sie im sich im Lead ihren Konkurentinnen Garnbret, Krampl, Pilz und Adamovska geschlagen geben. Am Ende landet sie deshalb mit ihrer Punkteahl im Lead auf Platz 5 und damit auf Platz 4 im Gesamtranking. Damit verpasste sie das Podium zwar knapp, konnte aber doch - natürlich auch auf den gesamten Wettkampf gesehen - eine unglaublich gute Leistung zeigen. 


Hier die Punkte samt Platzierungen im Lead:

1. Mia Krampl / Punkte: 100

1. Jessica Pilz / / Punkte: 100

1. Janja Garnbret / Punkte: 100

5. Hannah Meul / Punkte: 43

 

Die Punkte samt Platzierungen im Gesamtranking "Boulder & Lead":

  1. Janja Garnbret / Punkte: 199,9
  2. Mia Krampl / Punkte: 180,9
  3. Jessica Pilz / Punkte: 180,6
  4. Hannah Meul / Punkte: 165,9

 

 

Kombifinale: Meul beim Bouldern auf Platz 2

Die erste Hälfte des neuen Kombinationsformates ist um: Die Punkte in einer sehr spannenden Boulderrunde sind verteilt - und die Touren schienen den Athletinnen deutlich leichter zu fallen als in den letzten Tagen. Drei der vier Boulder sahen von fast allen Teilnehmerinnen eine Begehung. Nur W3 blieb einer vorbehalten: Janja Garnbret (SLO). Aber auch für DAV-Starterin Hannah Meul sieht es wieder extrem gut aus. Direkt hinter der unschlagbaren Slovenin, die alle vier Boulder sogar flashen konnte, landete Meul auf Platz Zwei - punktegleich mit der Sloveinin Mia Krampl. Mit dieser guten Ausgangsposition geht es für Hannah um 17.00 Uhr ein letztes Mal an die Klettergriffe - nämlich im Lead Finale

 

Hier die Punkte samt Platzierungen im Finale Bouldern: 

1. Janja Garnbret / Punkte: 99.9

2. Hannah Meul / Punkte: 80.9

3. Mia Krampl / Punkte: 80.9

 

 

So geht die Olympische Kombination aus Bouldern und Lead

Bouldern

Es gibt vier Boulderprobleme, pro Boulder können die Athlet*innen 25 Punkte sammeln - insgesamt also 100 Punkte. Für den ersten Zonengriff gibt es 3 Punkte und für den zweiten 6 Punkte. Die vollen 25 Punkte gibt es, wenn der Topgriff erreicht wird.

Diese Punkte werden für die Bewertung als Basis benutzt. Allerdings werden pro Versuch, den jeweils erreichten Griff (also entweder Top, Zone 1- oder Zone 2-Griff) zu sichern, 0,1 Punkte abgezogen.

 

Lead:

Auch beim Lead-Teil können bis zu 100 Punkte erreicht werden. Hier gilt: Ist die erste Zone erreicht, gibt es pro Zug einen Punkt. Wird die zweite Zone erreicht, gibt es pro Zug zwei und ab der Top-Zone pro Zug fünf Punkte. Wird der mit "Top" markierte Griff erreicht, gibt es 100 Punkte

 

Das Gesamtergebnis des Wettkampfs setzt sich dann aus den Punkten der beiden Disziplinen zusammen. Maximal sind 200 Punkte zu erreichen.

 

Speed: Brockfeld als beste Deutsche auf Platz 7

Es war ein gutes Teamergebnis für das noch junge deutsche Speed-Team: Bei den Damen mussten sich die Athletinnen gegen gleich fünf Polinnen durchsetzen - was keiner der übrigen Starterinnen gelang: Ab dem Halbfinale bestand das Line-Up nur noch aus Polinnen. Platz 1 ging an die Weltmeisterin und Weltrekordhalterin Aleksandra Miroslaw, die schneller lief, als ihre beiden Teamkolleginnen Aleksandra Kalucka und Natalia Kalucka.

 

Nuria Brockfeld schaffte als Einzige aus dem DAV-Team den Einzug ins Viertelfinale, wo sie unglücklich stolperte. Aber auch sonst stimmt die Teamleistung: Sowohl die erst 16-jährige Anna Maria Apel als auch Julia Koch erreichten die KO-Runden.

 

Bei den Herren schaffte es Speed-Talent Sebastian Lucke auf Platz 9, er verlor in der ersten Finalrunde gegen Alessandro Boulos (ITA). Linus Bader und Dorian Zedler schieden leider nach der Qualifikation aus. Leander Carmanns erreichte ebenfalls die KO-Runde. Er musste im Achtelfinale gegen den Überflieger Bassa Mawem (FRA) antreten und schlug erst nach ihm am Top an. Vom obersten Treppchen lachte am Ende der Ukrainer Danyil Boldyrev, der vor den Olympischen Spielen in Tokyo auch das deutsche Team coachte. Silber erlief sich der Pole Marcin Dzienski vor Guillaume Moro (FRA).

 

 

Speed: Die Ausgangslage

Der DAV fördert seit kurzem das Speed noch stärker als bisher: Mit einem eigenen Trainingsstützpunkt in Düsseldorf und einem eigenen Bundestrainer nur für Speed, Peter Schnabel (hier geht's zum Portrait). Das Speed-Team des Deutschen Alpenvereins konnte zuletzt einige starke Leistungen für sich verbuchen. Dies liegt vor allem an einer Dame: Franziska Ritter - dreifache deutsche Meisterin, Jugendweltmeisterin und Europacup-Siegerin. Und für diese EM wäre sie definitiv eine Anwärterin auf einen Podiumsplatz gewesen. Wäre? Ja, gestern gab sie leider bekannt, dass sie aufgrund einer Krankheit nicht teilnehmen könne.

 

Zum Glück besteht das Team nicht nur aus Franziska! Sebastian Lucke (DAV Düsseldorf), der vor allem in Arco (ITA) beim Continental Cup mit dem 2. Platz zu überzeugen wusste, geht ebenfalls auf die Jagd nach neuen Rekorden und Platzierungen. Zuletzt konnte der Deutsche Meister im Speed aus dem Jahr 2020 beim Weltcup in Chamonix den deutschen Rekord auf 5,64 Sekunden verbessern.

 

Diese Athlet*innen starten heute:

  • Nuria Brockfeld (DAV Osnabrück)
  • Julia Koch (DAV Wuppertal)
  • Anna Apel (DAV München-Oberland)
  • Linus Bader (DAV Düsseldorf)
  • Leander Carmanns (DAV Rheinland-Köln)
  • Sebastian Lucke (DAV Düsseldorf)
  • Dorian Zedler (DAV Stuttgart)

 

Das DAV-Speedteam der Herren muss gegen den Italiener Ludovico Fossali sowie den Spanier Erik Noya Cardona, der die letzten zwei Europacups in Zilina (SVK) und Mezzolombardo (ITA) für sich entscheiden konnte, bestehen. Aber auch Ex-Weltmeister Danyil Boldyrev aus der Ukraine und Speed-Star Bassa Mawem (FRA) gehen an den Start.

 

Gegen eine besonders schnelle Konkurrenz muss auch das Damen-Speedteam antreten – vor allem aus Polen: Weltrekordhalterin Aleksandra Miroslaw, die bereits drei Weltcup-Siege in diesem Jahr einfahren konnte, sowie die Zwillinge Aleksandra und Natalia Kalucka, die ebenfalls bereits auf dem Podium bei Weltcups und den World Games landeten. 

 

Fallen Rekorde?

Neben dem Sieg gibt es im Speed ja auch noch eine andere Möglichkeit, zu glänzen: Mit Rekorden. Diese Zeiten gilt es zu schlagen

  • Weltrekord Damen: 6.53 Sekunden Aleksandra Miroslaw (POL) 
  • Europäischer Rekord Damen: 6.53 Sekunden Aleksandra Miroslaw (POL) 
  • Deutscher Rekord Damen: 7.32 Sekunden Franziska Ritter
  • Weltrekord Herren: 5.00 Sekunden Kiromal Katibin (INA)
  • Europäischer Rekord Herren: 5.38 Sekunden Vladislav Deulin (RUS) 
  • Deutscher Rekord Herren: 5.64 Sekunden Sebastian Lucke
 

Rückblick Tag 4: Silber für Meul

Finale Lead Männer: Adam Ondra gewinnt!

Nach einem eher traditionell geschraubten Halbfinale überlegten sich die Routesetter für die Runde der besten Acht eine eher boulderlastige Route, mit Sprüngen, Kompressionszügen und Kopfüberpassagen. Yannick Flohé kam als Dritter aus der Call-Zone und legte mit 29+ gut vor, zwischenzeitlich Platz 1. Sein Teamkollege Alexander Megos hinter ihm erhöhte auf 30+. Megos 1, Flohé 2. Doch leider hielt die Bestmarke der beiden Kletterstars nicht lange genug.

 

Eng wurde es für Adam Ondra: Er kletterte bis Zug 37+, genausoweit wie Luka Potocar (SLO). Normalerweise würde nun die Platzierung im Halbfinale entscheiden. Doch auch dort hatten beide die gleiche Wertung. Aufgrund der geringeren Zeit, die Ondra in der Route bis zu seinem Sturz benötigte, schob er sich im Ranking vor den Slowenen. Als letzter kam Weltmeister Jakob Schubert heraus. Was würde der Österreicher in dieser Boulderroute ausrichten können? Nicht genug, wie sich herausstellte: Er fiel bei Zug 34+.

 

Die Platzierungen:

  1. Adam Ondra (CZE)
  2. Luka Potocar (SLO)
  3. Alberto Ginés López (ESP)


5. Alexander Megos
6. Yannick Flohé
30. Philipp Martin
38. Sebastian Halenke
 

 

Finale Bouldern: Hannah Meul holt Silber

Es ist unglaublich: Hannah Meul konnte ihren Schwung aus dem Halbfinale nicht nur mitnehmen, sondern in der Endrunde sogar nochmal einen drauf setzen. Als Dritte der Vorrunde startete sie in den für sie spielentscheidenden Boulder Nummer 1 - und lachte kurz darauf vom Top herunter. Außer ihr hatte das nur noch Oriane Bertone (FRA) geschafft - nichtmal Weltwunder Janja Garnbret (SLO) packte die Route. Mit dieser komfortablen Ausgangssituation lieferte Meul danach beinahe konstant ab. Nur Boulder 2 ließ sie liegen, wie alle anderen - bis auf Garnbret - allerdings auch. Einen Boulder später war das Podium schon beinahe fest im Griff und am letzten konnte sie den Sack zu machen. Sie brauchte nur eine Zone, holte diese und katapultierte sich damit zur Silbermedaille - direkt hinter der unschlagbaren Slovenin. Bronze ging an Oriane Bertone (FRA)

 

Die Ergebnisse im Boldern der Frauen: 

  1. Janja Garnbret
  2. Hannah Meul
  3. Oriane Bertone

 

Platz 16 für Alma Bestvater

Platz 25 für Afra Hönig

Platz 40 für Leonie Lochner 

 

Die Gesamte Ergebnisliste gibt es hier.

 

Halbfinale Lead Männer: Megos und Flohé in der letzten Runde!

Das Halbfinale im Lead der Herren versprach Spannung, immerhin führte die Startliste die besten europäischen Lead-Kletterer. Für den DAV dabei: Yannick Flohé (DAV Aachen), der heute Geburtstag hat, und Felskletter-Ikone Alexander Megos (DAV Erlangen).

 

Aufgrund ihrer hervorragenden Quali-Ergebnisse (Flohé 3 und Megos 1), starteten die beiden ganz am Schluss in die Ausdauerroute. Zuvor hatte Weltmeister Jakob Schubert (AUT) die Bestmarke auf Griff 46+ gesetzt und die besten waren bis mindestens Griff 40 gekommen. Mindestens Griff 40, das stand schon im Voraus fest, musste gehalten werden, um einen Platz im Finale zu ergattern. Sowohl Megos als auch Flohé ließen nichts anbrennen und landeten in der kräftezehrenden Route bei der Wertung 42+ und 40+. Genug, um am Abend um 18.45 Uhr im Finale dabei zu sein.

 

Sie treffen auf: Jakob Schubert, Adam Ondra (CZE), Luka Potocar (SLO), Alberto Ginés López (ESP), Domen Skofic (SLO) und Filip Schenk (ITA).

 

Halbfinale Bouldern: Hannah Meul für die letzte Runde qualifiziert!

Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln), die gestern Abend noch im Lead-Finale kämpfte, musste heute früh bereits wieder ran - im Halbfinale im Bouldern der Frauen. Das störte das Bouldetalent aber offensichtlich wenig: Mit maximaler Freude tanzte sie durch den Platteboulder W1, schnappte sich die Zone in W2 - einem stark überhängenden und hoch dynamischen Boulderproblem, das nur Janja Garnbret bezwingen konnte, sicherte sich als Erste die Begehung von W3 und holte sich auch das Top im letzten Boulderproblem. Eine fantastische Leistung und Platz 1 des Halbfinales, der am Ende nur von Chloé Caulier (BEL) und dem slowenischen Supertalent vom anderen Stern (wir schreiben den Namen jetzt nicht, ihr wisst, wen wir meinen) streitig gemacht wurde. 

 

Für Alma Bestvater (DAV Weimar), die mit der Qualifikation für das Halbfinale bereits ein sensationelles Comeback hinlegen konnte, lief es zunächst gut. Beim Flashversuch in W1 hatte sie bereits die Hand am Top, rutschte aber wieder ab. Den Start-Sprung in W2 schaffte sie leider nicht und ging damit ohne Zonen in die Zwischeniso zurück. Auch in W3 kämpfte sie sich hart durch den überhängenden und unübersichtlichen Boulder - erreichte aber auch hier keine Zonenwertung. Im letzten Problem und Plattenboulder Nummer 2 hatte sie dann wieder die Hand am Top, konnte sich die Begehung aber leider nicht sichern. Wir meinen: Trotzdem ein würdiges Comeback nach ihrer langen Verletzungspause!

 

"Ich bin zwar nicht ganz zufrieden mit dem Halbfinale, aber natürlich total happy, dass ich ins Halbfinale klettern konnte und mal wieder bei einem internationalen Wettkampf dabei war. Dass es dann gleich so gut klappt, damit hätte glaube ich fast niemand gerechnet", sagte Alma nach dem Wettkampf.

 

Heute Nachmittag bekommt es Hannah Meul zu tun mit: Janja Garnbret (SLO), Fanny Gibert (FRA), Eliska Adamovska (CZE), Oriane Bertone (FRA) und Chloé Caulier (BEL).

 

Rückblick auf Tag 3

Nicolai Uznik gewinnt das Boulder-Finale der Herren

Auch bei den Männern ist ein extrem spannendes und anspruchsvolles Boulderfinale zu Ende gegangen. Am Ende hing alles am letzten Boulder - schon die Zone reichte für einen der drei Führenden für den Vorsprung. Am Ende konnte sie keiner von ihnen erreichen. Damit war Nicolai Uznik der Überraschungssieger dieser Bouder EM in München!

 

 

Das sind die Ergebnisse: 

  1. Nicolai Uznik (AUT)
  2. Sam Avezou (FRA)
  3. Adam Ondra (CZE)

 

Platz 8 für Christoph Schweiger

Platz 13 für Yannick Flohé

Platz 14 für Alex Megos

Platz 21 für Max Kleesattel

Platz 51 für Philipp Martin 

 

Die gesamte Ergebnisliste gibt es hier.

 

Das Finale im Lead der Frauen ist vorbei: Meul auf Platz 7

Im Lead der Frauen sind die Podiumsplätze vergeben. Nach einer super Leistung im Halbfinale gab Hannah Meul auch in der, mit über 50 Zügen sehr langen Finalrunde alles. Am Ende kletterte sie bis Griff 37, zog damit an Konkurrentin Jenya Kazbekova vorbei und landete final auf Platz 7. Ein toller Erfolg an diesem beeindruckenden Wettkampf, nicht nur für die Athletin selbst, sondern auch für das ClimbingTeamGermany.

 

"Die Stimmung war einfach toll, ich hatte richtig Gänsehaut. Das Publikum hat gepusht und hat mir Flügel gegeben. Ich habs einfach richtig genossen - und mein Ziel war, es ins Finale zu kommen." -sagte Hannah Meul direkt nach dem Wettkampf zufrieden. Über das Podium durften sich freuen: Manon Hily (FRA) mit Bronze, Jessica Pilz (AUT) mit Silber und - keine große Überraschung - Superstar Janja Garnbret (SLO).

 

Das sind die Ergebnisse der Frauen im Lead:

 

  1. Janja Garnbret
  2. Jessica Pilz
  3. Manon Hilly

 

Platz 7 für Hannah Meul

Platz 29 für Käthe Atkins 

 

Die komplette Ergebnisliste gibt es hier.

 

Halbfinale der Herren im Bouldern

Es war ein unglaublich schweres Halbfinale beim Bouldern der Herren in München: Insgesamt gab es auf die vier Halbfinalboulder nur neun Tops. Adam Ondra war der einzige Athlet, der mehr als einmal zum Ziel kletterte, genauer gesagt einmal mehr als alle anderen. Boulder Nummer vier sah überhaupt keine Begehung - nur einer schaffte es bis an die Zone, nämlich der talentierte franzose Manuel Cornu, der sich ganz ohne ein Top den Finaleinzug sichern konnte. Das deutsche musste sich an dieser Stelle nach einem harten Kampf um den Einzug ins Finale leider geschlossen geschlagen geben. Spannend war es aber allemal. Christoph Schweiger, der schon in der Quali mit seiner extrem soliden Leistung für eine Überraschung sorgte, holte sich im Boulder M1 den Zielgriff, was außer ihm nicht viele weitere Athleten schafften. Damit - und mit einer weiteren Zone - war bei dem Ingoldstädter allerdings leider Schluss. Bei Favorit Yannick Flohé war es eine nervliche Zerreißprobe: Gleich zwei mal kletterte er in M2 und M3 bis kurz vor beziehungsweise an den Zielgriff, konnte die Route allerdings letztlich nicht abschließen . Am Ende standen zwei Zonen auf seiner Tickliste, genau wie bei Alex Megos.

Auch ohne deutsche Beteiligung wünschen wir allen Final-Athleten viel Erfolg und freuen uns auf eine spannende Endrunde.

 

Das Finale der Herren im Bouldern startet um 17:30 mit: 

  • Adam Ondra (CZE)
  • Sam Avezou (FRA)
  • Nicolai Uznik (AUT)
  • Jernej Kruder (SLO)
  • Mejdi Schalck (FRA)
  • Filip Schenk (ITA)
 

Rückblick auf Tag 2

Halbfinale der Damen: Hannah Meul im Finale dabei!

Es war eine harte Route, bei der keine der Athletinnen bis einschließlich Startplatz 22 auch nur in die Nähe des Tops kam. Auf Platz 14 ging Hannah an die Wand. Die bisherige Höchstmarke von 25 Griffen hatte die Ukrainerin Jenya Kazbekova aufgestellt. Hannah überkletterte diese Marke und setzte sich mit 27 auf Platz 1. Allerdings kamen noch 11 Athletinnen - Laura Rogora (ITA) hatte sich zwar qualifiziert, konnte aber leider wegen einer Fingerverletzung nicht teilnehmen - hinter ihr und im Finale ist nur Platz für acht Startende. Meul selbst hatte zunächst nicht an die Finalteilnahme geglaubt, doch als Starterin um Starterin unter ihrer Marke fielen, rückte die letzte Runde immer näher. Und nach Alkesandra Totkova (BUL) stand fest: Sie würde mindestens auf Platz 8 ins Finale starten!

 

Erst Manon Hily (FRA) konnte Meuls Rekord einstellen und fiel bei Griff 35. Weltmeisterin Jessica Pilz (AUT) bekam die Wertung 27+ und Mia Krampl (SLO) 34+. Dann kam Janja Garnbret (SLO). Die Slowenin hatte bisher alles gewonnen, was es zu gewinnen gab, inklusive Olympia. Doch EM-Gold fehlt dem Ausnahmetalent bisher. Allerdings: Das Halbfinale konnte sie nicht stoppen, souverän kletterte die Slowenin bis in die Headwall - und bis knapp unters Top zu Griff 45: "Endlich eine harte Route", sagte sie danach im Interview. 

 

Das Finale der Frauen im Lead startet um 16:00 Uhr

 

Diese Athletinnen sind dabei:

  1. Janja Garnbret
  2. Manon Hily
  3. Mia Krampl
  4. Jessica Pilz
  5. Hannah Meul
  6. Aleksandra Totkova
  7. Ievgeniia Kazbekova
  8. Eliska Adamovska (CZE)
 

Herren-Quali Lead: Megos vorzeitig qualifiziert

Es ist der Wahnsinn: Am zweiten Tag gehen die Qualis genauso spannend weiter, wie sie gestern zu Ende gegangen sind. Strahlende Sonne begrüßte die Athletinnen und Athleten am Mittag erneut vor den Propyläen des Münchener Königsplatzes. Und nicht nur das - viele hunderte Leute Zuschauer*innen grüßten mit und sorgen noch immer für eine großartige Stimmung. Die Lead-Quali ist aktuell zwar noch in vollem Gange, doch dank der grandiosen Leistung von Alexander Megos, der übrigens heute seinen 29. Geburtstag feiert, konnte sich der Franke bereits vorzeitig qualifizieren.

 

  • Alexander Megos kletterte in Route A bis Zug 47+, was ihm Stand jetzt noch niemand nachmachen konnte. In Route B holte er sich die dritte Top-Begehung.
  • Yannick Flohé wiederum kletterte in Route B als Erster bis zum Top. Nur Adam Ondra (CZE) konnte bisher außer den beiden Deutschen diese Route abschließen. Route A hat er bisher noch nicht geklettert. Allerdings sollte er selbst bei einem Nichtantritt die Qualifikation erfolgreich abschließen können.
  • Sebastian Halenke (DAV Schwäbisch Gmünd) legte in Route B ordentlich vor und kam bis Zug 38+. In Route A tat er sich jedoch schwer und stürzte auf dem Weg zu Zug 15.
  • Philipp Martin (DAV Allgäu-Kempten) kam in Route B bis Zug 33. Damit musste er in Route A gewaltig vorlegen, um noch eine Chance auf das Halbfinale zu haben.

 

Hier geht es zu den Lead Ergebnissen der Männer.

 

Boulder-Qualifikation der Frauen

Vom ClimbingTeamGermany gingen erfahrene Athletinnen an die Bouldergriffe.

 

  • Den Anfang machte Ausnahmetalent Hannah Meul, die am vorigen Tag schon ihren Lead-Halbfinalseinzug feiern durfte. Und auch heute lief es für die junge Rheinländerin nach Plan: Sie topte zwei Boulder und holte eine dritte Zone - mehr als genug für ihr Weiterkommen.
  • Jubeln darf auch Alma Bestvater (DAV Weimar): Eine anhaltenden Serie von Verletzungen warf die Thüringerin seit 2020 zurück. Jetzt ist sie wieder da und zwar mit voller Wucht. Bei der EM zieht sie als führende Deutsche extrem souverän in die nächste Runde. Auf dieses Halbfinal-Duo dürfen wir gespannt sein!
  • Sehr knapp nicht gereicht hat es für Roxana Wienand (DAV Aschaffenburg).
  • Auch Afrag Hönig (Sektion Landshut) und Leonie Lochner (DAV München-Oberland) müssen an diesem Punkt leider aus dem Wettkampf aussteigen. 

 

Hier geht es zu den Boulder Ergebnissen der Frauen.

 

Nächster Stopp: Halbfinale

Am Samstag, den 13. August ab 09:00 Uhr geht es weiter mit dem Halbfinale der Männer im Bouldern. Die deutschen Teilnehmer müssen sich gegen starke Konkurrenten behaupten: Alle überrascht hat der Österreicher Nicolai Uznik, der in seiner Gruppe als Erstplatzierter ins Halbfinale einzog. Als Erster der zweiten Gruppe qualifizierte sich auch das französische Boulder-Ass Manuel Cornu. Auch  Kletterlegende und Olympiateilnehmer Adam Ondra (CZE) ließ die Qualifikation beinahe mit Leichtigkeit hinter sich. Ergänzen werden das hochkarätige Starterfeld außerdem erfahrene Wettkampfboulderer wie Jakob Schubert (AUT), Mickael Mawem (FRA) oder auch der Sieger der Olympischen Spiele in Tokyo, Alberto Ginés López (ESP). 

 

Am Samstag startet auch Hannah Meul im Lead in ihr Halbfinale Lead. Sie muss unter anderem gegen die starken Sloweninnen Janja Garnbret, Mia Krampl und Vita Lukan bestehen und sich mit der Französin Manon Hily messen. Hinzu kommen noch die Weltmeisterin Jessica Pilz (AUT) und Aleksandra Totkova (BUL). Eine hochkarätig besetzte Runde der besten 24.

 

Am Sonntag, den 14. August ab 09:00 Uhr finden dann die letzten Halbfinals und Finals der Einzeldisziplinen Bouldern und Lead statt: Bei den Frauen müssen sich Alma Bestvater und Hannah Meul beweisen - die Konkurrenz ist wie gewohnt stark: Superstar Janja Garnbret zeigt auch an diesem Event bisher, dass sie es noch immer kann und wird den Titel nur ungern abgeben wollen. Um das Treppchen buhlenaußerdem weitere Allstars wie Stasa Gejo (SRB), Oriane Bertone (FRA), Jessica Pilz (AUT) oder auch Fanny Gibert (FRA) - um nur einige der unglaublich starken Athletinnen zu nennen. Es wird spannend! 

 

Am selben Tag starten dann auch die Herren in ihr Lead-Halbfinale. Über ein Wiedersehen mit Alex Megos und Yannick Flohé dürfen wir uns freuen, sie schafften den Einzug in die nächste Runde. Nicht schlecht sah es lange auch für Philipp Martin aus, am Ende reichte es aber doch sehr knapp nicht für das Halbfinale. Am Sonntag müssen sich dann Megos und Flohé gegen absolute Spitzenathleten wie Olympiasieger Alberto Ginéz Lópes (ESP), Adam Ondra (CZE), Stefano Ghisolfi (ITA) oder auch Jabok Schubert (AUT).

 

Rückblick: Das war Tag 1 der Europameisterschaften

Die Boulder-Qualifikation der Herren

Eine beeindruckende Kulisse ziert den Königsplatz in München - neben den Speed- und Leadwänden stehen gleich zwei Boulderbereiche, die mit verschiedenen Bouldern auf die Teilnehmenden der Herren-Qualifikation warteten. Zwar gab es auch stark überhängende Wandbereiche, diffizile Plattenboulder überwogen diese Quali bei den Europameisterschaften allerdings deutlich. Hier waren zum Teil dynamische aber trotzdem genaueste Beweungsabfolgen nötig, um erfolgreich an die Topgriffe zu klettern. Die Überhänge verlangten kräftige und auslaugende Züge. Wer hier weiterkommen wollte, mussts alles beherrschen.

 

Für das deutsche Team verlief der Auftakt hervorragend: Allen seinen Teamkollegen voran zeigte Chistoph Schweiger (DAV Ringsee), was er konnte: Von den fünf Problemen seiner Gruppe A klettert er drei bis zum Top und alle bis zur Zone. Das schafften außer ihm nicht viele andere Teilnehmer, dafür allerdings auch Teamkollege Yannick Flohé (DAV Aachen) - er benötigte nur wenige Versuche mehr. In Gruppe B überzeugte auch Alex Megos (DAV Erlangen), er konnte zwei Zielgriffe erreichen. Damit war für diese drei das Weiterkommen gesichert. Eng wurde es für Max Kleesattel (DAV Schwäbisch Gmünd): Er konnte sich lange im unteren Bereich der künftigen Halbfinalisten halten, wurde aber schließlich von James Pope (GBR) aus der künftigen Runde der besten 20 verdrängt. Für Philipp Martin (DAV Allgäu Kempten) reichte es in dieser Quaifikation nicht für das Weiterkommen.

 

Im Halbfinale am Samstag starten:

 

  • Christoph Schweiger 
  • Yannick Flohé
  • Alex Megos 

 

Hier geht es zu den Ergebnissen im Bouldern er Männer.

 

Die Lead-Qualifikation der Frauen

Die Lead-Qualifikation ist ebenfalls in vollem Gange, sowohl Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln) als auch Käthe Atkins (DAV Frankfurt/Main) mussten sich der rund 15 Meter hohen, extrem überhängenden und schwer geschraubten Lead-Wand stellen.

 

Route A wurde von den Routesettern als moderne 8B-Tour klassifiziert, mit einem Sprung im oberen Drittel der Wand. So hatten es sich zumindest die Routesetter gedacht. Doch gleich Janja Garnbret (SLO; als einzige Top) konnte die Crux statisch überwinden. Route B war eher klassisch geschraubt und als 8B+ bewertet.

 

Hannah Meul startete zuerst in Route B. Sie fiel relativ früh, bei Zug 24+ und muss nun in Route A liefern, um eine Chance auf das Halbfinale zu haben. Und das tat sie: Souverän und ruhig zog sie nach oben, im Gesicht meist ein Lächeln! Die Crux fiel ihr relativ leicht und sie fand als Einzige sogar einen No-Hand-Rest. Danach ging es weiter in die kleingriffige Sektion der oberen Wand. Sie erreichte Griff 46, eine fantastische Leistung, die vor ihr nur Janja Garnbret und Manon Hily (FRA) überbieten konnten. Verdient lag sie nach diesem Go auf Platz drei und durfte sich über eine vorzeitige Qualifizierung für das Halbfinale freuen.

 

Käthe Atkins begann wiederum in Route A und kletterte bis kurz vor die Crux, 35+ ihre Wertung - keine schlechte Leistung. Doch in Route B tat sich Atkins schwer und fiel bereits bei Griff 22+ in dieser besonders schweren Route, in der nicht einmal Janja Garnbret das Top erreichte. Zunächst sah es noch so aus, als könnte sich die Deutsche noch ins Halbfinale retten, doch am Ende reichte es leider nicht für die 21-Jährige.

 

Hier geht es zu den Lead Ergebnissen der Frauen.

 

Die Europameisterschaften auf einen Blick - Zeitplan

Der Zeitplan kann sich noch geringfügig ändern. Die jeweils gültigen Zeiten werden hier veröffentlicht: munich2022.com/de/klettern

 

Montag, 15. August: 14.00 bis 16.45 Uhr

  • Speed: Quali- und Finalläufe Damen und Herren

 

Mittwoch, 17. August: 15.00 bis 17.45 Uhr

  • Combined-Finale Damen

 

Donnerstag, 18. August: 15.00 bis 17.45 Uhr

  • Combined-Finale Herren
 

Lexikon des Wettkampfkletterns

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