Ausschnitt der DAV-Everest-Karte
Ausschnitt der DAV-Everest-Karte (Arbeitsstand Mai 2023). Quelle: DAV
Sonderprojekt der Alpenvereinskartografie

Alpenvereinskarte vom Mount Everest

Seit 1957, vier Jahre nach der Erstbesteigung, gibt es eine Alpenvereinskarte vom Gebiet des Mount Everest. Eine neue Auflage, erstellt in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für vergleichende Hochgebirgsforschung e.V. München, erscheint im Sommer 2023.

Alexander Klaus, Geodatenmanager bei der Stadt München, hat bei der Überarbeitung der Everest-Karte mitgewirkt. Im Interview erzählt er über das Projekt.

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Deutscher Alpenverein und Karte vom Everest-Gebiet: Wie passt das zusammen?

alexander-klaus.jpg Alexander Klaus

Tatsächlich ist die Forschung im Hochgebirge auch in der Satzung des DAV verankert: "Zweck des Vereins ist, das Bergsteigen und alpine Sportarten vor allem in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen, ..., zu fördern und zu pflegen, die Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt zu erhalten, die Kenntnisse über die Gebirge zu erweitern und zu verbreiten..."
Die Erstellung außeralpiner Blätter begann schon vor dem zweiten Weltkrieg mit der Karte "Nanga Parbat" von 1937.

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Welche Geschichte steckt hinter der Everest-Karte?

alexander-klaus.jpg Alexander Klaus

Die photogrammetrischen und vermessungstechnischen Arbeiten zur Karte wurden während der internationalen Himalaya-Expedition von 1955 unter der Leitung von Norman G. Dyhrenfurth von Erwin Schneider durchgeführt. Erwin Schneider hat auch die aufgenommenen Stereobilder ausgewertet. Die kartographischen Arbeiten hat Fritz Ebster übernommen. Ebster und Schneider erstellten auch die Karte Khumbu Himal der Arbeitsgemeinschaft für vergleichende Hochgebirgsforschung, weshalb diese ein ähnliches Erscheinungsbild aufweist. Jedoch mit kleinerem Maßstab und deutlich größerem Kartenausschnitt. Die erste Auflage der Alpenvereinskarte erschien dann 1957.

Cover der Alpenvereinskarte "Mount Everest/Solu Khumbu". Quelle: DAV
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Wie krass sieht man den Klimawandel, wenn man den alten und den neuen Stand der Karte vergleicht?

alexander-klaus.jpg Alexander Klaus

Am deutlichsten zeigt sich der Klimawandel durch den Gletscherrückgang und vor allem auch durch die Entstehung von Gletscherseen. Diese, vor allem zum Beispiel der Imja Tsho, bedrohen unter Umständen auch die Orte talabwärts.

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Kaufen Leute die Everest-Karte, weil sie dort auf Tour gehen, oder ist das eine klassische Karte „zum Träumen“? Wie schätzt Ihr das ein?

alexander-klaus.jpg Alexander Klaus

Wir hoffen natürlich beides! Die Karte bildet das Gebiet so naturgetreu wie möglich ab und enthält alle für Trekkingtouristen relevanten Inhalte. Durch den gut gewählten Ausschnitt dient die Karte damit sowohl der Planung von Touren als auch der Orientierung vor Ort.

Die Alpenvereinskarte 0/2 Mount Everest/Solu Khumbu im Maßstab 1:50000 ist ab Juli/August 2023 im DAV-Shop erhältlich.

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