Bergwanderer am Hahnkampl über dem Falzthurntal.
Diese Woche wurden die Berge, wie das Sonnjoch im Karwendel, südseitig wieder bis auf 2500 m schneefrei. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 11. bis 13. Oktober 2024

Der Schnee vom vergangenen Samstag ist wieder weitgehend abgeschmolzen. Vom Bergwetter her verspricht vor allem der kommende Samstag recht günstige Tourenverhältnisse.

Tourenverhältnisse

In den deutschen Mittelgebirgen ist Schnee derzeit kein Thema und auch in den Alpen kann man wieder bis relativ weit oben ohne Schneekontakt wandern. So war gestern der Anstieg von der Eng zum 2080 Meter hohen Hahnkampl (Karwendel) komplett schneefrei und auch das benachbarte Sonnjoch (2458 m) konnte man südseitig fast bis auf Gipfelniveau schneefrei besteigen. Allerdings muss man wegen des abgeschmolzenen Schnees und der heute und morgen feuchten Witterung auf Erdwegen mit matschigen Verhältnissen rechnen.

In nordseitigen Karen, wie dem Hochglückkar, hat sich der Septemberschnee hingegen festgesetzt. Hier liegt die Schneegrenze bei etwa 2000 bis 2200 Metern. Dementsprechend rät z.B. die Alpinschule Partenkirchen vor Besteigungen der Zugspitze ab, da Stahlseile über sehr weite Strecken unter Schnee begraben sind. Auch höhere Karsthochflächen wie das Leutascher Platt oder das Steinerne Meer weisen oft große zusammenhängende Altschneeflächen auf.
In den Südalpen liegt hingegen auch im Hochgebirge deutlich weniger Schnee.

Auf den Gletschern am Alpenhauptkamm findet man wiederum bereits winterliche Verhältnisse vor, wobei die Spalten der Jahreszeit entsprechend noch nicht ausreichend eingeschneit sind.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es von Freitag bis Sonntag einen windigen Mix aus Sonne und Wolken, wobei am Sonntag kleine Schauer nicht ausgeschlossen sind. Die Maximaltemperaturen pendeln am Kahlen Asten (841 m) um 6°C.
Im Harz und im Thüringer Wald ist das Wochenendwetter vergleichbar. Am Brocken (1142 m) liegen die Höchstwerte um etwa 2°C tiefer.
Im Elbsandsteingebirge gibt es nach einem freundlichen Samstag sonntags ebenfalls Schauer. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchsttemperaturen bei 11°C.
Im Bayerischen Wald muss man Freitag und Sonntag mit Schauern rechnen. Am freundlichsten wird auch hier der Samstag. Insgesamt ist es windig. Die Temperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) von 5°C am Freitag auf 7°C am Sonntag.
Im Schwarzwald ist die Wetterabfolge vergleichbar. Am Feldberg (1493 m) klettern die Maximalwerte von 4°C am Freitag auf 7°C am Sonntag.

Alpen: Der Freitag bringt den Ostalpen im Norden und im Tagesverlauf am Hauptkamm unbeständiges Bergwetter mit vielen Wolken und Schauern. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1800 m und 2100 m. Auf der Alpensüdseite ist es zunächst sonnig, später gibt es auch dort einige Wolken..
Im Norden wird der Samstag mit Südwestwind föhnig und deutlich milder. Dabei ist es zunächst sonnig, später ziehen ausgedehnte hohe Wolken durch. Im Süden ist es bewölkter, es gibt aber kaum Niederschlag. Bei mäßigem Südwestwind liegen die Temperaturen auf 2000 m bei 2°C.
Der Sonntag bringt den Nördlichen Kalkalpen starke Bewölkung und Regenschauer. Dort weht im Hochgebirge starker Westwind. Richtung Hauptkamm gibt es vermehrt sonnige Abschnitte zwischen durchziehenden Wolkenfeldern und kaum Niederschlag. Weitgehend sonnig ist es an der Alpensüdseite.

In den Westalpen ist der Freitag etwas freundlicher. Am Samstag ziehen dichte Wolken aber schon ab Mittag auf. Der Sonntag entwickelt sich vergleichbar.

Fazit

In so gut wie allen Regionen herrschen am Samstag die besten Tourenbedingungen. Am Freitag und Sonntag muss man hingegen damit rechnen, nicht ganz trocken durch den Tag zu kommen.
Sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Alpen sind südseitige Touren derzeit die bessere Wahl, da dort die Pfade schneller abtrocknen als an den Nordseiten.

In den Bayerischen Alpen und in den Nördlichen Kalkalpen kann man bis etwa 2000 m schneefrei unterwegs sein. Darüber dürfte bis Freitagabend etwas Neuschnee liegen bleiben. Wer noch höhere Touren oberhalb von etwa 2300 m anvisiert, sollte Schneeschuhe dabeihaben und muss gute Hochgebirgserfahrung bezüglich Schnee und Lawinengefahr mitbringen.

Grundsätzlich ist bei längeren Touren die jetzt schon recht kurze Tageslänge zu berücksichtigen. Deswegen gehört zur Sicherheit im Herbst eine Stirnlampe in den Rucksack.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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