Blick vom Jochberg auf Rabenkopf, Benediktenwand und Hirschhörndlkopf.
Am Montag konnte man am Alpenrand eine traumhafte Hochnebelstimmung erleben. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 21. bis 23. Februar 2025

Skitourengehen, Wandern oder südseitig sogar Sportklettern: Am sonnigen und frühlingshaften Samstag ist so gut wie alles möglich. In Sachen Lawinengefahr muss man wegen der hohen Temperaturen möglichst früh starten.

Tourenverhältnisse

Die meisten Mittelgebirge sind derzeit schneefrei oder nur leicht überzuckert. Zusammenhängende Schneedecken, die für eine Skitour ausreichen könnten, wie am Großen Arber gibt es eigentlich nur in den Hochlagen des Bayerischen Waldes.
Am Bayerischen Alpenrand liegt weiterhin wenig Schnee. Dennoch machte der Neuschnee vom letzten Freitag zum Beispiel die beliebte nordseitige Skitour am Herzogstand wieder möglich. Am meisten Schnee fiel wieder in den Allgäuer Alpen, wo man am Wochenende rund um das Kleinwalser- und Schwarzwassertal guten Powder mit ausreichender Unterlage erleben konnte.
Auf der anderen Seite kann man derzeit auch Bergwanderungen unternehmen. Und zwar sogar ohne Schneeschuhe. Das gilt natürlich für beliebte Ziele, wie den Jochberg, die meist gespurt sind, aber auch für südseitige freie Hänge, die bis ca. 1500 m oft schneefrei sind.
Am Alpenhauptkamm hatten sich vor dem Wochenende die ebenfalls unterdurchschnittlichen Schneeverhältnisse auch etwas verbessert. Allerdings sorgte der lockere Neuschnee in Verbindung mit zugedeckten Felsen für tückische Abfahrtsverhältnisse, bei denen es zu einigen Unfällen kam.

Lawinenverhältnisse

Fast in den gesamten Alpen wurde für Donnerstag eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben. (Nur in Slowenien herrscht eine erhebliche Lawinengefahr.)
Schwachschichten im Altschnee können in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz im selten befahrenen Gelände vereinzelt noch ausgelöst werden. Die Gefahrenstellen liegen an extrem steilen West-, Nord- und Osthängen oberhalb von rund 2400 m. Vorsicht vor allem an Übergängen von wenig zu viel Schnee wie z.B. bei der Einfahrt in Rinnen und Mulden.
Triebschnee ist an extrem steilen Schattenhängen vereinzelt noch störanfällig.
An extrem steilen Sonnenhängen sind mit der tageszeitlichen Erwärmung einzelne kleine nasse Lockerschneerutsche möglich.

Die Gefahr von trockenen Lawinen geht weiter zurück. Mit Erwärmung steigt die Auslösebereitschaft von Nass-und Gleitschneelawinen am Wochenende allerdings an.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es von Freitag bis Sonntag einen Mix aus Sonne und Wolken. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) bei milden 8°C.
Ähnlich ist das Wochenendwetter im Harz und im Thüringer Wald. Auf dem windigen Brocken (1141 m) pendeln die Höchstwerte um 7°C.
Im Elbsandsteingebirge soll vor allem der Samstag viel Sonne bringen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchstwerte um 3°C.
Gleiches gilt für den Bayerischen Wald. Die Maximaltemperaturen liegen am Großen Arber (1456 m) zwischen 7°C am Samstag und 3°C am Sonntag.
Im Schwarzwald gibt es ab morgen einen Mix aus Sonne und Wolken, wobei es am Samstag recht windig wird. Am Feldberg (1493 m) liegen die Höchstwerte zwischen 8°C am Samstag und 5°C am Sonntag.

Alpen: Am Freitag lockert es in den Ostalpen auf und es wird überwiegend sonnig. Mit Zustrom sehr milder Luft kann die Nullgradgrenze auf über 2500 m steigen. Im Westen tauchen im Tagesverlauf ausgedehnte hohe Wolken auf.
Der Samstag bringt sehr milde, am Hauptkamm leicht föhnige Verhältnisse bei zeitweiligem Sonnenschein. Im Westen sind Schleierwolken und aufgelockerte Wolkenfelder zu erwarten. Die Nullgradgrenze steigt im Norden auf 3000 m.
Auch am Sonntag scheint bei wechselnder bis starker Bewölkung zeitweise die Sonne und es wird wieder mild. In der Osthälfte überwiegt eher die starke Bewölkung mit zeitweiligen Sichteinschränkungen. Im Westen lockert es öfter auf.
In den Westalpen ist es am Samstag stärker bewölkt, am Sonntag hingegen freundlicher.

Fazit

Während es in den meisten Mittelgebirgen das ganze Wochenende einen Mix aus Sonne und Wolken gibt, sollte man sich in den Alpen am Samstag nach Osten und am Sonntag nach Westen hin orientieren.

In den Mittelgebirgen kann man schöne, zumeist schneefreie Winterwanderungen unternehmen. Am Alpenrand ist das an südseitigen, waldfreien Tourenzielen der Fall. Oberhalb von ca. 1500 m muss man auch südseitig mit Schneekontakt rechnen und bei höheren Gipfelzielen sind Schneeschuhe zu empfehlen.

In Sachen Skitouren ist es mittlerweile keine schlechte Idee, sich dem Alpenhauptkamm zuzuwenden. Aber auch dort sollte man hochgelegene Ausgangspunkte und möglichst nordseitige Ziele aussuchen. Zudem muss man beim Abfahren im oft ungenügend eingeschneiten Blockgelände weiter vorsichtig sein.

Wegen der stark ansteigenden Temperaturen sollten Skitouren bis zum frühen Nachmittag beendet sein.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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