Skitourengeherin auf dem Anstieg zur Ultenspitze.
Im Bergsteigerdorf Schmirntal sind alle nordseitigen Touren möglich. Foto: M. Pröttel
So wird´s am Wochenende

DAV Bergbericht 7. bis 9. März 2025

Auch das Wochenende bringt Sonne bei milden Temperaturen. Während man in den Mittelgebirgen und am südexponierten Alpenrand in die Wandersaison starten kann, herrschen am Alpenhauptkamm relativ günstige Verhältnisse für Skihochtouren.

Tourenverhältnisse

In den deutschen Mittelgebirgen weisen nur noch die Hochlagen des Schwarzwaldes und des Bayerischen Waldes geschlossene Schneedecken auf.

Am Bayerischen Alpenrand sind Skitouren im freien Gelände eigentlich nur noch von hohen, nordseitigen Ausgangspunkten im Allgäu möglich.
Auch in den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm muss man hochgelegene, möglichst nordseitige Touren anvisieren.
Ein typisches Beispiel ist die Situation im ca. 1300 m hochgelegenen Schmirntal (Zillertaler Alpen), wo nordseitig alle Touren möglich sind, während die Südhänge bis 2400 m komplett schneefrei sind.

Auf der anderen Seite sind die Verhältnisse für Skihochtouren derzeit nicht schlecht. Das gilt vor allem für die Südseite des Alpenhauptkamms. Relativ gut eingeschneite Spaltenzonen wurden in den vergangenen Tagen z.B. vom südwestlichen Ötztaler Hauptkamm, aus der Ortlergruppe und den Urner Alpen gemeldet. Wirklich gute Spaltenverhältnisse herrschen im Wallis z.B. in der Allalingruppe.

Lawinenverhältnisse

Für den gesamten deutschsprachigen Alpenraum wurde am Donnerstag eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben.
Mit mäßigem bis starkem Wind aus südlichen Richtungen entstehen v.a. am Alpenhauptkamm Triebschneeansammlungen. Die frischen Triebschneeansammlungen sind meist klein, aber leicht auslösbar.
Mit der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonneneinstrahlung sind an steilen Südhängen unterhalb von 3000 m nasse Lockerschneelawinen möglich.
Schwachschichten im Altschnee können sehr vereinzelt ausgelöst werden. Die Gefahrenstellen liegen vor allem an sehr steilen Schattenhängen oberhalb von rund 2400 m.

Mit der tageszeitlichen Erwärmung steigt auch in den kommenden Tagen die Gefahr von nassen Lawinen an.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge steht ein freundliches Wochenende bevor. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) bei 12°C.
Ähnlich ist das Wochenendwetter im Harz und im Thüringer Wald. Auf dem Brocken (1141 m) steigen die Höchstwerte bis 12°C.
Im Elbsandsteingebirge dominiert ebenfalls Sonne. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchstwerte um 14°C.
Im Bayerischen Wald darf man sich ebenfalls auf freundliches Wochenendwetter freuen. Die Maximaltemperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) von 8°C am Freitag auf 10°C am Sonntag.
Im Schwarzwald sind die kommenden Tage vergleichbar. Am Feldberg (1493 m) liegen die Höchstwerte zwischen 7°C am Freitag und 9°C am Sonntag.

Alpen: Nach einer klaren und föhnig-milden Nacht bleibt es am Freitag in den Ostalpen sonnig. Saharastaub kann aber für diffuse Sichtverhältnisse sorgen. In den Föhnschneisen bleibt lebhafter Südföhn ein Thema. Auf 2000 m liegt die Temperatur bei 5°C.
Mit Südwind bleibt es auch samstags mild für die Jahreszeit. Sonnenschein und hohe Wolkenfelder wechseln sich ab, wobei diese von den Tauern ostwärts kompakt ausfallen können.
Mit Annäherung eines Frontensystems nimmt die Bewölkung am Sonntag zu, der Südföhn legt noch etwas zu. Es bleibt aber in den meisten Regionen der Ostalpen noch trocken.
In den Westalpen ist das Wetter bis Samstag vergleichbar. Am Sonntag kommt es aber im Südwesten bereits zu Niederschlägen.

Fazit

Wer bereits in die Wandersaison starten möchte, kann das sowohl in den Mittelgebirgen als auch am Alpenrand tun. In den östlichen Bayerischen Alpen sind Südhänge manchmal bis ca. 1800 m schneefrei. Im Allgäu eher bis 1400 m. Oberhalb davon und in anderen Expositionen sind Schneeschuhe nach wie vor eine gute Idee.

Am kommenden Wochenende dürfte man an sonnigen Felsen sowohl in den Mittelgebirgen, als auch am Alpenrand auch schon gut klettern können. Nasse Routen braucht man wirklich nicht befürchten.

Beim Skitourengehen muss man überall beim Abfahren gut auf Felsen und Steine achten. Auch in schneereicheren Gebieten, wie den Adula Alpen - übrigens eines der ganz wenigen Gebirge mit für die Jahreszeit durchschnittlichen Schneehöhen - sind exponierte Gipfelrücken und -flanken oft ziemlich abgeweht.
Bei Gletscher-Skitouren sollte man sich auf der Hütte gut über die jeweilige Spaltensituation erkundigen.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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