Elias Arriagada Krüger holt sich den Deutschen Titel
Ohne den amtierenden Titelverteidiger Yannick Flohé war bei den Männern alles möglich. Im Gegensatz zu den extrem schweren Damen-Bouldern, die nur wenige Begehungen sahen, waren die Routen der Herren deutlich machbarer geschraubt. Bereits an Boulder Eins wurde das schnell deutlich: Drei Flash-Begehungen durch Emil Zimmermann, Elias Arriagada Krüger und Timo Ossig setzten die Vorzeichen. Auch Tim Würthner und Lucas Christian Trandafir erreichten den Top-Griff am ersten Boulder - ein ausgeglichenes Ergebnis. Doch schon kurz darauf stand alles im Zeichen von Elias Arriagada Krüger. Er flashte problemlos auch Boulder Zwei und Drei. Mit dem Erreichen des Top-Griffs an Boulder Vier war spätestens klar: Der neue Deutsche Meister heißt Elias Arriagada Krüger vom DAV AlpinClub Berlin. „Ich habe lang dafür gekämpft. Letztes Jahr war es sehr knapp und jetzt hat es geklappt“, sagte der 24-Jährige nach dem Wettkampf.
Mit drei Tops und einer Zone schob sich der 17-jährige Lucas Christian Trandafir von der Sektion Regensburg am Ende auf Platz zwei - das entschied sich allerdings nur durch die Anzahl an Versuchen: Platz drei ging an Tim Würthner von der Sektion Würzburg – ebenfalls mit drei Top-Griffen und einer Zone. Emil Zimmermann von der Sektion Freiburg Breisgau landete ebenso gleichauf mit drei Tops und einer Zone auf Platz Vier.
Für Timo Ossig (Sektion Allgäu-Kempten) zerplatzten die Medaillenträume am Ende bitter, als der erst 16-Jährige nach drei Tops am entscheidenden Boulder keine Lösung finden konnte und dort ohne Punktwertung blieb.
Ergebnisse:
Elias Arriagada Krüger (DAV Alpinclub Berlin)
Lucas Christian Trandafir (DAV Regensburg)
Tim Würthner (DAV Würzburg)
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Lucia Dörffel ist Deutsche Meisterin
Das Finale der Damen startete in München mit einem Dämpfer: Florence Grünewald zog sich im Halbfinale eine Fingerverletzung zu und entschied kurz vor Rundenbeginn auf den Start zu verzichten. Aber auch für die restlichen Finalistinnen lief es erstmal fordernd: Am ersten Boulder schaffte es keine der verbleibenden fünf Athletinnen bis zum Top-Griff. Dass die Routenschrauber*innen hier bewusst Boulderprobleme auf internationalem Niveau geschraubt hatten, wurde schnell deutlich.
Und dann fing die Show der Lucia Dörffel an: Obwohl die Olympiateilnehmerin von Paris letztes Jahr noch eine Fußoperation über sich ergehen lassen musste, zeigte sie ab Boulder Zwei erneut, dass sie schon vollständig zurück in ihrem Element war. Es gelang ihr als einzige Athletin, diesen und alle weiteren Boulder bis zum Zielgriff zu klettern. Nach dem 3. Platz, zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle, im Europacup holte sich Dörffel damit auch den nationalen Titel. „Ich freue mich mega, dass mein Plan aufgegangen ist und ich nach meiner Fußverletzung wieder so klettern kann,“ sagte die 25-jährige von der Sektion Chemnitz nach dem Wettkampf.
Auf Platz zwei kletterte die Siegerin des Halbfinales: Die Aschaffenburgerin Roxana Wienand. Mit drei Zonen setzte sie sich vor Sandra Hopfensitz auf Rang drei ab. Titelverteidigerin Anna Maria Apel hatte Schwierigkeiten richtig in den Wettkampf zu finden und musste sich mit zwei Zonen begnügen - ein harter Schlag für die Top-Favoritin. Selbst die lautstarke Anfeuerung durch ihr Heimpublikum, konnte die Athletin von der Sektion München-Oberland am Ende nicht für sich nutzen. Auf Platz fünf landete Alma Bestvater von der Sektion Weimar mit einer Zone an Boulder Zwei.
Ergebnisse:
Lucia Dörffel (DAV Chemnitz)
Roxana Wienand (DAV Darmstadt)
Sandra Hopfensitz (DAV Augsburg)
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Einen Replay zu den Finalrunden gibt es hier.
Ein großes Dankeschön an die Partner des DAV-Wettkampfkletterns, die uns auch beim BOMO tatkräftig unterstützt haben!
Das Halbfinale ist um!
Harte Boulder und ein Einspruch bei den Männern
Die vier Boulder im Halbfinale forderten die Männer deutlich. Auffällig wenigen Athleten gelang ein Top. Nur Lucas Christian Trandafir erreichte als Einziger alle Zielriffe. Doch auch Lucas machte spannend. An Boulder Drei gaben ihm die Schiedsrichter zunächst das Top. Doch die Videoanalyse nach einem Einspruch ergab: Er hatte den obersten Griff nicht lange genug mit stabiler Körperposition gehalten. Mit 3:45 Minuten Restzeit auf der Uhr, wurde Lucas nach mal auf die Matte geschickt. Doch der 17-jährige Regensburger ließ sich nicht stoppen und sicherte sich eine erneute Begehung und hielt den Top-Griff diesmal souverän. Und ist damit der Einzige, der alle vier Boulder schaffte. Mit drei Tops folgte Timo Ossig auf Rang zwei. Jeweils zwei Tops reichten Elias Arriagada Krüger, Tim Würthner, Emil Zimmermann und Kim Marschner für den Einzug ins Finale.
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Das sind die sechs besten Athletinnen
Der Finaltag der Deutschen Meisterschaft im Bouldern hat in München begonnen. Die Frauen eröffneten mit einem spannenden Halbfinale, das wieder einmal zeigte, wie schwer die Verteilung der vordersten Plätze vorherzusagen ist. Roxana Wienand hat schon öfter bewiesen, dass sie ganz oben mitspielen kann. Die 24-Jährige aus Darmstadt schaffte alle vier Halbfinal-Boulder jeweils im zweiten Versuch zu toppen und setzte sich damit gegen Lucia Dörffel und Anna Maria Apel auf Rang zwei und drei durch. Ebenfalls im Finale (ab 19 Uhr) vertreten sind Sandra Hopfensitz, Florence Grünewald und Alma Bestvater. Für Mitfavoritin Afra Hönig lief es im Halbfinale nicht gut. Mit nur zwei Tops und einer Zone musste die Siegerin des Europacups von vor zwei Wochen an selber Stelle alle Ambitionen auf den nationalen Titel begraben. Die frischgebackene Süddeutsche Meisterin Anna Lechner verletzte sich am ersten Boulder an der Schulter und musste den Wettkampf leider beenden. Wir wünschen ihr eine schnelle Genesung.
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Das war die Qualifikation!
Der Titelverteidiger fehlt - alles offen bei den Herren?
Frische Boulder erstrahlten nach der Pause an der Wand, als um 18:00 Uhr die Herrenqualifikation begann. Es lag Druck auf den Athleten, denn als sich die Nachricht verbreitete, dass Top-Favorit und Titelverteidiger Yannick Flohé nicht an der DM teilnehmen sollte, schien der Ausgang des Wettkampfes völlig offen zu sein. Und die Boulder waren dazu perfekt geschraubt: Spektakuläre Sprünge wechselten sich mit kraftvollen Überhangproblemen ab. Dass sie genau das beherrschten, zeigten besonders die fünf Führenden, die als einzige alle Tops holten: Max Kleesattel, Tim Würthner, Elias Arriagada Krüger, Lucas Christian Trandafir und Thorben Perry Bloem, der schon beim Europacup bis ins Finale klettern konnte. Danach mischten sich die Jungstars von morgen, wie der 16-jährige Timo Ossig oder auch der 19-jährige Finn Altemöller, mit den erfahrenen „Alt“-Stars, wie Philipp Martin, Philipp Göthert, Kim Marschner oder auch Michael Ullrich unter die erfolgreichsten Athleten. Für das Halbfinale bleibt also weiter alles offen.
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Nur wenige Überraschungen in der Quali der Damen
Es ist Halbzeit der Qualifikation bei der Deutschen Meisterschaft im Bouldern. Die 20 Halbfinalistinnen stehen fest und das doch recht erwartbar: Das Feld der Routiniers konnte wie gewohnt überzeugen. Allen voran setzte sich Alma Bestvater durch. Nachdem sie nur drei Wochen vorher beim Europacup verletzungsbedingt nicht starten konnte, nutzte sie ihre Auszeit wohl gut: Sie konnte als einzige alle Boulder in der Quali-Runde toppen. Direkt dahinter – mit vier von fünf Tops – folgten Florance Grünewald, Lucia Dörffel, Helene Wolf und Sandra Hopfensitz. Unter den besten zehn reihten sich die ebenso erfahrenen Athletinnen Roxana Wienand, Anna Lechner und die Europacup-Siegerin Afra Hönig ein. Ein paar Überraschungen gab es dann übrigens doch: Die Plätze neun und zehn gingen nämlich an den Nachwuchs – und zwar an die beiden fünfzehnjährigen Paula Mayer-Vorfelder und Alisa Strigo. Knapp nicht mehr in die Top10, aber auf dem nächstbesten Platz landete außerdem Pia Neumeier, die mit 16 ebenso zu den absoluten Youngsters gehört. Ein kleiner Exkurs: Wem der Name Neumeier bekannt vorkommt, der irrt nicht: Pias ältere Schwester Lara sorgte durch ihre Begehung der unglaublich schwierigen Trad-Route „Psychogramm“ (Schwierigkeit 8b+) an der Bürser Platte jüngst für Schlagzeilen – da liegt das Kletter-Talent wohl in der Familie. Nicht ganz optimal lief es dagegen für Titelverteidigerin Anna Maria Apel. Sie konnte mit den Bouldern der Qualifikation nicht so richtig warm werden, schaffte es aber spätestens dank des Tops im letzten Boulder ohne Probleme in die nächste Runde.
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