Natürlich macht es auch Spaß und hat ja eine Tradition als eigene Disziplin des Kletterns, bis hin zu den wilden Aidlinien im Yosemite. Aber Freiklettern ist für mich immer das oberste Ziel, ob am Fels oder mit Eisgeräten. Und dabei hab ich die Maxime: Gib der Natur und deinem Abenteuer eine Chance. Erst die Möglichkeit des Scheiterns macht ein Abenteuer draus.
Auch der Kader hat sich als besten Stil auf die Fahne geschrieben, „von unten“ zu kommen. Das heißt, Bohrhaken möglichst nur am Stand oder zum Absichern, wenn es nicht anders geht. Aber nicht technisch raufarbeiten mit Bolts oder gebohrten Hooklöchern, nur mit natürlichen Placements für Cliffs und ähnliche Finessen.
Was man bei solchen Diskussionen nicht vergessen darf, ist die menschliche Ethik – gerade wenn man nur über Social Media diskutiert, statt sich zusammenzusetzen. Wenn Du mit dem Menschen nicht anständig umgehst, wirst Du es vielleicht auch im Sport nicht tun; der Fels ist nur ein Spiegel deiner selbst.
Und weil ich finde, dass man aus der Geschichte lernen soll, sollte man auch deren Irrwege erhalten. Maestris Kompressorroute am Cerro Torre zu zerstören, empfand ich als Armutszeugnis, man hätte sie als Mahnmal stehen lassen können.