Gebietsbeschreibung
Das Klettergebiet Göttinger Wald unterscheidet sich von der geografischen Bezeichnung „Göttinger Wald“ dergestalt, dass es sich nicht um den Stadtwald der Metropole handelt, sondern um Sandsteinfelsen auf der östlichen Leineschulter zwischen Nörten-Hardenberg und Uder. Es erstreckt sich mit etwa 800 Routen über 3 Landkreise in Niedersachsen und Thüringen.
Der vorherrschende Routencharakter im Göttinger Wald sind senkrechte, meist leistige, an den Naturfelsen eher löchrige Wandklettereien, die häufig sehr steil beginnen. Es gibt aber auch einige lohnende, schöne sandsteintypische parallele Risse. Die Schwierigkeiten konzentrieren sich auf den 6. und 7. Grad, die Absicherung ist dabei in den meisten Routen ausreichend, wobei vereinzelt gut selbst absicherbare Linien clean belassen wurden. Grundsätzlich ist im Sandstein die Gesteinsfestigkeit immer im Blick zu behalten!
Am meisten besucht werden der Steinbruch Mariaspring und die zahlreichen, mit hoher Routendichte und -qualität aufwartenden Felsen auf der Nordseite des östlich von Reinhausen gelegenen Wendebachtals.
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Kletterregelung
Im den Jahren 2017 und 2018 wurden die FFH-Gebiete der Region reguliert. Dabei sind die Kletter- und Bouldermöglichkeiten im Reinhäuser Wald reduziert worden, vor allem an Naturfelsen und aus Gründen des Kulturdenkmalschutzes. Zudem wurde die häufig bestehende Zonierung in den FFH-Gebieten vom Landkreis Göttingen aufgehoben. 2019 gab es dafür Freigaben von Felsen und Steinbrüchen außerhalb der FFH-Gebiete, von stellenweise weiterhin Zonierungen ausgeschildert sind. Der Kletterführer von 2015 ist in Bezug auf die Regelungen/Erlaubnisse veraltet.
Eine detailliertere Beschreibung der allgemeinen Erlaubnissituation findet sich unter „Rechtslage im 3-Länder-Eck“ auf davgoettingen.de, Details zum Fels hier und Updates zum Kletterführer (2022) finden sich unter goewald.davgoettingen.de .
Der Göttinger Wald beherbergt auch etwa 40 kleine Sandsteintürme, an denen eine besondere Kletterethik zu beachten ist.
Es ist grundsätzlich davon abzusehen:
• die natürliche Felsoberfläche durch den Einsatz von Hämmern oder sonstiger Werkzeuge zu verändern,
• Vegetation von den Felsen oder aus der unmittelbaren Umgebung der Felsen zu entfernen,
• viel Chalk auf dem Fels zu verteilen,
• an nassem Fels zu klettern,
• Routen zu topropen, bei denen das Seil am Fels reibt,
• bestehende Haken als Topropeumlenkung einzuschleifen.
Für Erschließungen bitten wir um die Beachtung des Sanierungsappels der IG Klettern Niedersachsen und um Kontaktaufnahme unter felsinfo@davgoettingen.de.
Kletterführer
Göttinger Wald & Hessische Schweiz