Die Krefelder Hütte auf 2295m.
Die Krefelder Hütte auf 2295m. Foto: DAV/Heinz Braun
Die Krefelder Hütte

Winterlicher Ausblick auf den Zeller See

Im Norden des Nationalparks Hohe Tauern, an den Hängen des Kitzsteinhorns, liegt die Krefelder Hütte auf 2295m. Vor über hundert Jahren als Pionierstützpunkt für Expeditionen auf die umlegenden Gipfel erbaut, ist sie seitdem das Ziel aller, die das Grenzgebiet des Nationalparks und der Glocknergruppe zu Fuß oder auf Ski erkunden wollen. In den kalten Wintermonaten lädt die gemütliche Stube der Hütte zum Verweilen und Aufwärmen ein, während Hartgesottene auf der Terrasse den Temperaturen trotzen können, dafür aber mit einem atemberaubenden Blick über Kaprun und den Zeller See belohnt werden.

Ein warmes Willkommen auf knapp 2300 Metern

Alle, die schon einmal im Winter auf einer Berghütte eingekehrt sind, kennen es: das Gefühl der Vorfreude, wenn man nach vielen Stunden im Schnee endlich vor der Hütte steht. Man schnallt die Ski ab, klopft sich den Schnee von den Schuhen und in der Erwartung, gleich im warmen Stüberl einen süßen Kaiserschmarrn mit Apfelmus essen zu können, öffnet man die Tür. Sofort wird man empfangen von den lauten Stimmen der zahlreichen anderen Gäste, es riecht nach leckerem Essen und es muss direkt die Jacke geöffnet werden, weil es nach der Kälte draußen hier drinnen unglaublich warm ist. Und sitzt man erst einmal am Tisch, mit einem Haferl Kaffee und einem heißen Apfelstrudel mit Vanillesoße, versteht man auf einmal, warum immer von der "Berghütten-Romantik" die Rede ist. Es ist der Inbegriff von Gemütlichkeit.

Auf der Krefelder Hütte wird man von Hüttenwirt Roman herzlich in Empfang genommen. Zusammen mit Katarina, Ingrid und Dana bereitet er in der Küche frische Hausmannskost zu, es gibt Klassiker wie Kaiserschmarrn mit Apfelmus oder Schnitzel Wiener Art, aber auch Gulaschsuppe, Spaghetti, Apfelstrudel oder Germknödel sind tägliche Favoriten. Doch es gibt noch ganze andere Schmankerl auf der umfangreichen Speisekarte zu entdecken, das Team der Hütte lässt wirklich keine Wünsche offen und sorgt dafür, dass alle Gäste die Hütte aufgewärmt, gesättigt und zufrieden verlassen.

Die Südansicht der Krefelder Hütte. Foto: DAV/ Heinz Braun

Perfekte Lage im Skigebiet

Die Krefelder Hütte liegt mitten im Gletscherskigebiet am Kitzsteinhorn und ein ideales Ziel für alle, die auf den rund sechzig Pistenkilometern ihr Können unter Beweis stellen wollen. Eins der Highlights des Skigebiets ist der Gletscher selbst, aber auch die drei Snowparks für Freestyler und die Superpipe mit einer Wandhöhe von über sechs Metern locken Neulinge und Profis aus aller Welt an.

Das Skigebiet profitiert von der Hochlage - mit einer Höhe von bis zu 3000m ist es das höchste Skigebiet im Salzburger Land - und von der Nähe zum Gletscher. Hier gibt es viel Naturschnee, was zu großartigen Pistenbedingungen führt und Alpinsportler*innen aller Art begeistert. Doch auch abseits der Pisten kommt man auf seine Kosten, an Skitouren in unmittelbarer Nähe mangelt es nicht. So wird einmal in der Woche eine geführte Skitour auf den Tristkogel angeboten, es gibt aber auch Touren auf das Kitzsteinhorn, das Magnetköpfl, den Großen und Kleinen Schmiedinger oder den Maurerkogel, die man auf eigene Faust unternehmen kann.

Das Gletscherskigebiet rund um die Hütte bei Nacht. Foto: DAV/Heinz Braun

Ein Stück Geschichte

Obwohl die Krefelder Hütte schon seit 1909 an Ort und Stelle steht und sie durchaus den Charme einer altehrwürdigen Pionierhütte ausstrahlt, bietet sie dennoch jeglichen Komfort einer modernen Berghütte. Erst im Sommer 2021 wurden das Dach, die Fassade und die Fenster thermisch saniert, und statt großen Schlaflagern gibt es moderne Zwei- bis Fünfbettzimmer mit Waschbecken und Etagendusche für immerhin 40 Übernachtungsgäste. Bei Neuschnee gibt es für alle, die über Nacht bleiben, am Abend auch ein besonderes Erlebnis: ein Hüttenlauf im Pulverschnee, und das natürlich barfuß. Nach einem langen Tag in engen Skischuhen ist das genau das Richtige. Und wichtig: Im Winter ist die Hütte nur auf Ski oder dem Snowboard zu erreichen. Nichtsdestotrotz ist der Besuch in diesem Winter auf jeden Fall ein Muss für alle, die sich am Kitzsteinhorn die Ski unter die Füße schnallen.

Der Blick über Kaprun und den Zeller See, im Vordergrund die Krefelder Hütte. Foto: DAV/Heinz Braun

Wissenswertes und der Weg zur Hütte

Erreichbar ist die Hütte im Winter mit der Gletscherbahn Kaprun. Hier fährt man bis zum Alpincenter Kaprun und von dort aus über die Pistenabfahrt 11 in Richtung Langwied bis zur Abzweigung Krefelder Hütte, wo man ein kleines Stück pistenfreies Gelände - die Hüttenzufahrt - durchqueren muss, bevor man an der Hütte ankommt. 

Weitere Informationen zu der Hütte, den Zustiegen und Touren gibt's hier.

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