Eine Hauskatze auf einer Berghütte im Sonnenuntergang.
Logenplatz auf der Neue Regensburger Hütte. Foto: Team Neue Regensburger Hütte
Ganz schön tierisch

Hund, Katze, Murmeltier: Die (Haus-)Tiere der Alpenvereinshütten

Die Tiere der Alpen haben sich über Jahrtausende an eine anspruchsvolle und teilweise lebensfeindliche Landschaft angepasst. Entwickelt haben sich Überlebenskünstler, die für die täglichen Herausforderungen im Hochgebirge bestens gewappnet sind. Und so nennen heute Steinböcke, Murmeltiere, Dohlen, Salamander und Steinadler die atemberaubende Kulisse der Berge ihr Zuhause. Einen deutlich einfacheren Weg zu einem Leben mit Aussicht haben die (Haus-)Tiere auf unseren Alpenvereinshütten gewählt: Getreu dem Motto "work smart, not hard" haben sie sich im Schlepptau unserer Hüttenwirtsleute einen Logenplatz im Lebensraum ihrer wilden Verwandten und Nachbarn eingerichtet.

Edelweisshaus

Zum Beispiel Willi vom Edelweisshaus in den Lechtaler Alpen: Der abenteuerlustige Hüttenhund erkundet gerne die Umgebung der Hütte, wagt sich aber ab und zu auch auf ausgedehntere Expeditionen, ganz zum Missfallen der Hüttenwirtsleute Sabine und Wolfgang, seiner Besitzer. So schloss er sich schon einer wildfremden Wandergruppe auf dem Weg zum Kaiserjochhaus an und musste später wieder von seinem Herrchen abgeholt werden. Leckerlis gab es an diesem Tag keine mehr.

Hüttenhund und Weitwanderer Willi. Foto: Team Edelweisshütte

Friesenberghaus

Weniger aktiv sind die Schweine vom Friesenberghaus. Wer könnte es ihnen auch verübeln, im Stroh liegt es sich eben wunderbar bequem. Derweil teilen sich vor der Hütte Fleckvieh und Murmeltiere die saftigen Wiesen der Zillertaler Alpen.

Gamshütte

Weniger geruhsam geht es auf der Gamshütte zu, wo der ungestüme Junghund Fritzi seine langohrigen Mitbewohner genau im Blick hat.

Hüttenhund Fritzi. Foto: Team Gamshütte

Gleiwitzer Hütte

Auch unter den Hüttentieren scheint es sich herumgesprochen zu haben, dass weniger Fleisch auf dem Speiseplan durchaus sinnvoll ist. Diego, der gutmütige Labrador von der Gleiwitzer Hütte, zumindest ist auf den Geschmack gekommen: Insbesondere Äpfel haben es ihm derart angetan, dass er sogar schon nachts, unter lautem Getöse, die Apfelkiste im Keller geplündert hat.

Hüttenhund Diego im Edelweißbett nahe der Gleiwitzer Hütte. Foto: Team Gleiwitzer Hütte

Haus Hammer

Im Haus Hammer wohnen unsere Hüttentiersenioren: Lucky (links) und Muck (rechts) sind dreizehn Jahre alt, passen aber noch immer gut auf die Hütte auf. Nur müssen sie dabei mittlerweile die eine oder andere längere Pause einlegen, um sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen.

Wahre Sonnenanbeter: die Hüttenhunde Lucky und Muck. Foto: Team Haus Hammer

Kärlingerhaus

Eddie das Murmeltier ist nur eines der Tiere im Kärlingerhaus am Funtensee in den Berchtesgadener Alpen. Die Formulierung "im" ist hier durchaus richtig: ''Gerne kommt er in die Spülküche oder in den Schuppen, wenn´s ruhig ist. Manchmal liegt dann auch zufälligerweise etwas Grünzeug oder eine Karotte bereit. Warum wir sicher sind, dass es immer das gleiche Murmeltier ist? Er ist eindeutig das dickste von allen und passt kurz vor dem Winterschlaf kaum noch durch sein Bauloch.''

Weniger amüsant ist die frühere Lebensgeschichte von Hüttenhündin Laisha. Sie führte ein verwahrlostes Leben in Spanien, bevor sich die Tierrettung um sie kümmerte. Doch letztlich wurde alles gut: Am Funtensee kann sie jetzt ein schönes Hundeleben genießen.

Glück hatte auch das Lämmchen Ovelhja, das zu schwach war, um mit seiner Herde Schritt halten zu können. Kurzerhand wurde es auf dem Kärlingerhaus aufgepäppelt. Mittlerweile kommt es jeden Sommer mit seiner Herde an den Funtensee, ein Highlight fürs das ganze Hüttenteam.

Zu guter Letzt ist da noch die Rotwilddame Zenzi, die seit 2019 regelmäßig am Kärlingerhaus vorbei kommt. Gerne zur Mittagszeit, um am Brunnentrog zu trinken. Oder aber abends, wenn genug „Publikum“ am Haus ist.

Kelchalm Bochumer Hütte

Die Kelchalm in den Kitzbühler Alpen beherbergt beinahe einen kleinen Streichelzoo. Einige seiner Bewohner stellt euch Hüttenwirtin Ilona im Folgenden vor.

Die Bruthenne Frieda: "Frieda ist vom ehemaligen Wirt der Bassgeigeralm zu uns gekommen. Sie ist eine Sulmtalerin mit prominenter Ziehmutter, deren Namen wir aus Gründen der Diskretion aber nicht nennen möchten. Inzwischen ist sie selber Mama von sechs quietschfidelen Küken, die das Leben am Berg in vollen Zügen geniessen."

Die Schweine – Wastl, Rudi und Karl: "Unsere Schweine kommen immer im Frühling als Ferkel zu uns, verbringen hier ein gutes Schweineleben mit Freilauf und viel Sumpf zum Suhlen und geben im Herbst ihr Leben für Schnitzel und Schweinsbraten aus unserer Küche. Das ist in gewisser Hinsicht zwar traurig, aber wir finden: besser so, als Fleisch von Tieren zu essen, die die Sonne nie gesehen haben. Apropos Sonne – Im Frühling müssen wir die Schweine mit Sonnencreme einreiben, bis sich ihre zarte Haut an die Almsonne gewöhnt hat."

Hüt(t)e(n)hund Wiggerl: "Wiggerl war früher, während seines Lebens vor der Hütte, mit mir im Kinderheim und bei den jungen Geflüchteten als "Therapiehund" zum Arbeiten. Seit wir hier sind, kümmert er sich um alle jungen Lebewesen – von Menschenkindern über junge Katzen bis hin zu den Küken. Seine Hobbies sind Schneeschuhgehen und Stofftiere apportieren. Sein einziger Grund, mal nicht brav zu sein, sind besonders schöne Hundedamen."

Hüttenkater Gipsy: "Gipsy ist als eine handvoll Kätzchen von einem Bauernhof im Tal weggelaufen. Er hat sich Wanderern angeschlossen und musste dann, wie das ja vorkommen kann, auf dem Schutzhaus übernachten, weil er dem Abstieg körperlich nicht mehr gewachsen war. In den folgenden Tagen und Wochen hat er sich die anderen Almen im Graben angeschaut und irgendwann entschlossen, dass die Bochumer Hütte sich wohl am besten als neues Zuhause eignet. Sein großer Freund Wiggerl hat sich seiner angenommen und ihn anfangs gegen alle Gefahren verteidigt. Heute ist er selbst ein durchaus kampfbereiter Kater, der immer noch gern lange Touren unternimmt – manchmal auch gemeinsam mit Hund und Wirtin."

Kölner Haus

Die Hühner vom Kölner Haus können einen unverbauten Blick auf die Samnaungruppe genießen. Ob die Eier deshalb besonders gut schmecken? Wir nehmen es an.

Huhn mit Weitsicht. Foto: Team Kölner Haus

Lenggrieser Hütte

Die Hüttenhündin Tessa ist auf der Lenggrieser Hütte zuständig für die blitzschnelle Entsorgung verschiedenster vom Teller entwischter Essensreste und erledigt ihren Job stets zuverlässig. Zusätzlich nennen im Sommer noch drei Schafe – Mama Susi mit ihren zwei Kleinen Evi und Lissi – die Hütte ihr Zuhause.

Neue Regensburger Hütte

Einen veritablen Social-Media-Profi gibt es auf der Neuen Regensburger Hütte: Hüttenkatze Muina (@muina_the_hut_cat) zeigt auf Instagram den Alltag auf ihrer Hütte, die sie sich mit einem unglaublich entspannten Schaf, ein paar Hühnern und natürlich der Hüttenwirtsfamilie teilt.

Nördlinger Hütte

Auch auf der Nördlinger Hütte setzt man auf wollige Mitbewohner und Murmeltiere. Eine bewährte Mischung.

Olperer Hütte

Von der Olperer Hütte aus lässt es sich wunderbar nachdenklich in den Sonnenuntergang schauen, diese Ziege ist der Beweis. Das Hüttenumfeld scheint insgesamt eine ausgezeichnete Fotokulisse mit Fotogarantie zu sein, wie ein Blick in die Bildstrecke beweist. Selten ist wohl ein Husky derart fotogen, selten ein Huhn so eindrucksvoll abgelichtet worden. Vielleicht streiten sich die beiden Murmeltiere gerade um den besten Fotospot?

Passauer Hütte

Auch auf der Passauer Hütte, auf 2.033 Metern in den Leoganger Steinbergen gelegen, wissen die tierischen Bewohner eine gute Fotokulisse zu nutzen.

Rüsselsheimer Hütte

Oft ist Hüttenhund Finn der erste Kontakt für Gäste der Rüsselsheimer Hütte. Er begrüßt gerne alle gut gelaunt und ist immer auf der Suche nach Leuten, die ihm sein oranges Stöckchen werfen. – Hat er einen neuen temporären Gefährten oder eine Gefährtin gefunden, hört er so schnell nicht mehr auf mit dem Stöckchenspiel.

Finn, der Portier von der Rüsselsheimer Hütte. Foto: Team Rüsselsheimer Hütte

Schmidt-Zabierow-Hütte

Von der Schmidt Zabierow Hütte hat uns ein Video vom Nachwuchs der benachbarten Mauswieselfamilie erreicht. Mauswiesel sind die kleinsten Raubtiere Europas und sehr scheue Tiere, weshalb wir sie nur sehr selten zu Gesicht bekommen.

Staufner Haus

Heterochromie bezeichnet die Verschiedenfarbigkeit von normalerweise gleichfarbigen Organteilen oder Geweben (zum Beispiel zwei verschiedenfarbige Augen). Mammut vom Staufner Haus ist ein Paradebeispiel für dieses Phänomen. Wir finden, es steht ihm ausgezeichnet.

Mammut – der Hund mit verschiedenfarbigen Augen; Foto: Team Staufner Haus

Straubinger Haus

Last but not least: Das Straubinger Haus ist die Heimat einer kleinen Ziegenherde, bestehend aus Mama Susi mit Kitz Flocke, Mama Hanni mit Kitz Detlef und Flecki und dem Bock Moritz. 

Die Ziegen vom Straubinger Haus. Foto: Team Straubinger Haus