Nach einer ebenfalls verkürzten Saison im vergangenen Sommer – die Hütte musste Anfang August 2022 wegen Wassermangel schließen - wurde der Start dieses Jahr bereits vorverlegt auf den 18. Mai 2023. Doch nun muss die Hütte, erneut wegen Wassermangel, vor dem eigentlichen Saisonende im September schon am 24. August 2023 vorzeitig schließen.
"Hochalpine Hütten, sind die ersten, die Probleme mit dem Wasser haben", sagt Hüttenwirt Wilfried Studer. "Ein Umdenken im Verbrauch ist notwendig." Nach dem schneearmen Winter sind die letzten Schneefelder rund um die Hütte bereits abgeschmolzen und damit der verfügbare Wasservorrat aufgebraucht. Die Niederschläge reichen nicht aus, bei konstant hohen Gästezahlen den bestehenden Speicher mit genug Regenwasser zu füllen – trotz Wassersparmaßnahmen, wie die Schließung der Duschen. Insbesondere die Trinkwasserversorgung der Hütte – sie benötigt 2-3 Kubikmeter pro Tag – ist damit nicht mehr gewährleistet.
Die erneute vorzeitige Schließung der Neuen Prager Hütte ist ein weiteres Indiz für die Folgen des Klimawandels und wie akut die Alpenregion davon betroffen ist. Bei schweren Unwettern zerstörten die Wassermassen bereits im Juli einen Steg im Innergschlöß, so dass der Zustieg zu den Prager Hütten kurzzeitig nicht möglich war.
„Der Wassermangel stellt uns vor neue Herausforderungen. Der Alpenverein wird sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen“, so Robert Kolbitsch, Leiter des DAV-Ressorts für Hütten und Wege.
Für die Neue Prager Hütte wird gegenwärtig geprüft, wie die Umstellung auf Trockentoiletten und größere Wasserspeicher umgesetzt werden kann, soweit es die räumlich-standortbedingten Gegebenheiten und die gesetzlichen Vorgaben zulassen, damit eine Schließung aufgrund eines Wassermangels in den kommenden Saisonen vermieden werden kann.
Bisherige Buchungen werden kostenfrei storniert!
Der Winterraum der Neuen Prager Hütte ist geöffnet und kann genutzt werden.