Wandergruppe nach der Überquerung eines Bergbachs
Idyllisch fließt ein Bergbach entlang des Hüttenaufstiegs. Daraus trinken sollte man trotzdem nicht ohne weiteres. Foto: DAV/Carsten Reiff
Wasser im Gebirge

Nicht immer Trinkwasserqualität!

Auffallend viele Menschen erkranken momentan beim Bergwandern an Magen-Darm-Infektionen, Ursache könnten Bäche und andere Gewässer im Gebirge sein.

Auffallend viele Bergwander*innen erkranken momentan an Magen-Darm-Infektionen, meldet aktuell das Gesundheitsamt Garmisch-Partenkirchen. Die Quelle der gehäuften Erkrankungsfälle könnten Bergbäche und andere Gewässer auf Wandertouren sein. Viele der betroffenen Personen gaben an, aus Bergbächen getrunken zu haben - ein ähnliches Bild ergibt sich auch aus anderen Bergregionen.

Auch wenn Wasser aus Gebirgsquellen häufig trinkbar ist, gelten einige wichtige Einschränkungen. Unbedingt beachten: Kein Wasser aus Quellen und Bächen im Umfeld, vor allem unterhalb von Weideflächen oder Berghütten abfüllen! Durch Fäkalien der Tiere, durch verendete Tiere oder auch durch geklärtes Abwasser kann das Wasser an diesen Stellen eine hohe Keimzahl enthalten und Magen-Darm-Erkrankungen verursachen. Weitere Hinweise: Wasser grundsätzlich möglichst nah an der Quelle entnehmen und niemals aus stehenden Gewässern trinken.

Wasser auf Hütten

In vielen Hütten ist im Sanitärbereich das Schild „Kein Trinkwasser“ zu finden. Kann man seine Wasservorräte trotzdem bedenkenlos auffüllen? Berghütten bereiten ihr Trinkwasser überwiegend dezentral aus Quell- oder auch Oberflächenwasser auf. Systeme zur Wasserspeicherung und Wasseraufbereitung müssen regemäßig kontrolliert werden, um die erforderliche Wasserqualität sicherzustellen. Dabei muss allerdings nicht jeder Wasseranschluss in der Hütte Trinkwasserqualität aufweisen – einen Anhaltspunkt geben die Beschilderungen.

Was kann ich tun?

Wer ganz sicher gehen will, kann Wasserflaschen mit einbauten mechanischen Filtern nutzen, spezielle batteriebetriebene UV-Filter oder Tabletten zur chemischen Aufbereitung. Entsprechende Filtersysteme gibt es im Outdoor-Fachhandel. Oder an besonders warmen Tagen eine deutlich größere Trinkwasserreserve als üblich mit im Rucksack dabeihaben.

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