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Südlicher Frankenjura

Gebietsbeschreibung

Als Südlichen Frankenjura bezeichnet man die Mittelgebirgslandschaft um die Flüsse Altmühl und Donau zwischen Nördlinger Ries und Regensburg.

Obwohl die Zahl der Felsen bei weitem nicht an die des Nördlichen Frankenjura heran reicht, wurde an den rund 80 bekletterbaren Wänden und Türmen doch Klettergeschichte geschrieben. Im Vergleich zum großen Nachbarn sind die Felsen recht griff- und trittarm, was eine gute Fußtechnik und Fingerkraft erfordert.

Die bedeutendsten Gebiete sind die Felsen um Konstein, das Untere Altmühltal, das Labertal und der Donaudurchbruch.

Der größte Teil der Felsen liegt innerhalb des Naturparks Altmühltal, der auch von Wanderern, Kanuten und Radfahren ideale Voraussetzungen bietet. Große Teile des ca. 200 km langen Altmühltals sind als Landschafts- und Naturschutzgebiete ausgewiesen. Der umstrittene Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals und der Neubau der ICE-Trasse Ingolstadt-Nürnberg stellten erhebliche Eingriffe in diese Flusslandschaft dar.

Beim Kloster Weltenburg bahnt sich die Donau ihren Weg durch die steilen Kalkwände der Weltenburger Enge. Das gleichnamige Naturschutzgebiet erhielt 1978 aufgrund seiner großen Bedeutung das Europadiplom. Die Bezeichnung Donaudurchbruch ist geologisch gesehen nicht korrekt, da eigentlich frühere Nebenflüsse der Donau das Durchbruchstal geschaffen haben. Die so genannte Urdonau floss vor der Risseiszeit (230.000 bis 130.000 Jahre vor heute) in nördlicher Richtung durch das heutige Wellheimer Trockental und ab Dollnstein in östlicher Richtung durch das spätere Altmühltal. Sie legte dabei die felsigen Talwände - die jetzigen Kletterfelsen - frei.

Kletterregelung

In den Gebieten bei Dollnstein und Konstein wird ein "Dreizonenkonzept" angewandt, ähnlich der Zonenregelung im Nördlichen Frankenjura. Felsen werden demzufolge in drei verschiedene Zonen eingeteilt:

Zone 1: Ruhezone
Es dürfen weder Neutouren eröffnet noch alte Wege beklettert werden.

Zone 2: Vorrangzone Naturschutz
Klettern auf bisherigen Wegen erlaubt, Neutouren nur nach Absprache mit der AG Klettern und Naturschutz möglich. Keine Veröffentlichung in Klettermagazinen, Internet und Kletterführern.

Zone 3: Vorrangzone Klettern
Klettern und Neutouren erlaubt, Veröffentlichung zulässig, markierte Wege und Umlenkhaken benutzen (soweit vorhanden).

Zustiege und gesperrte Felsbereiche werden bundesweit mit den Symbolen Kreuz & Pfeil gekennzeichnet.

Im Gebiet Dollnstein/Konstein dürfen Neutouren nur an Felsen der Zone 3 eröffnet werden, bzw. in Ausnahmefällen in Zone 2 nach Absprache mit der AG Klettern und Naturschutz.

Neutourenregelung

Im unteren Altmühltal und im Donaudurchbruch dürfen Neutouren grundsätzlich nur an den zum Klettern freigegebenen Felsen eröffnet werden. Liegen diese in einem Naturschutzgebiet (Prunn, Nusshausen, Kastl, Schellneck, Donaudurchbruch), muss eine Absprache mit dem Landratsamt Kelheim (Untere Naturschutzbehörde) erfolgen. Als ersten Schritt bitte Kontakt zum jeweiligen Felsbetreuer aufnehmen.

An folgenden Felsen sind KEINE Neutouren erlaubt: Felskirchl bei Prunn, Quaderwand bei Nusshausen, Schellneckwand westlich (rechts) der Frühstücksverschneidung.

Bitte zusätzlich die Hinweise zu den einzelnen Felsen beachten!

Jurakalkfelsen im südlichen Altmühltal als typische Felsformationen für die Region Foto: AdobeStock

Kletterführer

Bayerischer Jura

Eberhard Zieglmeier, Panico Alpinverlag, 2022

Der Kletterführer Bayerischer Jura ist der Nachfolger für den Kletterführer "Südlicher Frankenjura" und umfasst das Altmühltal, den Donaudurchbruch & Donautal, das Labertal und Naabtal und Seitentäler.

Kletterführer mit Gütesiegel "Naturverträglich Klettern"

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