Natürlich auf Tour

Engagement für naturverträgliche Skitouren

Seit 1995 engagieren sich der DAV und der Freistaat Bayern mit dem Ziel, das immer beliebter werdende Skitouren- und Schneeschuhgehen naturverträglich zu gestalten.

Was mit einer DAV-Projektgruppe "Skibergsteigen umweltfreundlich" bereits Anfang der 1990er Jahre begann, wurde schnell zu einer Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen

Heute gibt es Routenempfehlungen für rund 500 Skirouten und Vari​anten im gesamten bayerischen Alpenraum (sowie einzelne, lokale im Bayerischen Wald) und 225 ausgewiesene Schongebiete, die Tourengeher*innen und Freerider*innen ganz meiden sollen.

Verbote und Strafen gibt es nicht, das Projekt setzt auf die freiwillige Einsicht der Sportler*innen. Tatsächlich sind die Aktivitäten durch die ausgearbeiteten Routenführungen nicht wesentlich beeinträchtigt: Alle bayerischen Tourenberge bleiben weiterhin zugänglich.

Weitere Projektpartner

Neben der staatlichen Unterstützung war und ist auch die Zusammenarbeit mit den Vertretern aller vor Ort betroffenen Organisationen ein wichtiges Element für den erfolgreichen Projektverlauf.

Um vom Menschen genutzte Räume auf mögliche Konflikte mit überwinternden, schutzbedürftigen Wildtieren zu prüfen, haben Expert*innen aus Forst-, Naturschutz- und Jagdbehörden sowie Grundeigentümer*innen, Gemeinden, der Deutsche Skiverband, die Bayerische Bergwacht, der Landesjagdverband Bayern, Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz ebenso wie Bundeswehr und Polizei ihre fachliche Expertise eingebracht.

Im Oberallgäu wird "Natürlich auf Tour" zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der lokalen Kampagne „Dein Freiraum. Mein Lebensraum.“ umgesetzt.

Vom Projekt zur Kampagne

Das Projekt zum naturverträglichen Ski- und Schneeschuhtourengehen startete 1995 unter dem Namen „Skibergsteigen umweltfreundlich“. Um die Ergebnisse und damit tourenrelevanten Details breiter bekannt zu machen und alle, die sich im Winter in der Bergwelt aufhalten, für die Themen zu sensibilisieren, startete der DAV 2015 die Kampagne „Natürlich auf Tour“.

Das „Natürlich auf Tour“-Logo steht seither für alle Ergebnisse des Projekts „Skibergsteigen umweltfreundlich“ und wirbt um Akzeptanz.

#natürlichauftour

Im Rahmen der Kampagne informieren Karten, Tourenbeschreibungen und Hinweisschilder über naturverträgliches Verhalten im Winter.

10 Fragen – 10 Antworten zu Natürlich auf Tour

#1 – Was genau ist das Ziel?

Der Deutsche Alpenverein will einen effektiven Beitrag zum Arten- und Biotopschutz leisten. Insbesondere sollen die Lebensräume der vom Aussterben bedrohten Raufußhühnerarten Auerhuhn und Birkhuhn sowie der stark gefährdeten Alpenschneehühner geschützt werden.

#2 – Um welches Gebiet geht es?

Im bayerischen Alpenraum und angrenzenden Tourengebieten Österreichs sind an rund 180 häufig begangenen Bergen „Natürlich auf Tour“-Routen ausgewiesen.

#3 – Seit wann gibt es das Projekt?

Seit 1995.

#4 – Wer sind die Träger?

Der Deutsche Alpenverein, gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz / Bayerisches Landesamt für Umwelt.

#5 – Was genau wurde gemacht?

Der DAV hat rund 500 Aufstiegs- und Abfahrtsrouten an beliebten bayerischen Tourenbergen ausgewiesen; ebenso wie Wald-Wild-Schongebiete, die nicht betreten werden sollen.

#6 – Wie war das Vorgehen?

Zwischen 1995 und 2015 haben rund 150 Exkursionen vor Ort und im Winter stattgefunden. In der Regel kamen 10 bis 30 Wintersportler, Wildbiologen, Gebietskenner, DAV-Sektionenvertreter, Behördenvertreter, Förster und Jäger zusammen und haben Routen und Schutzgebiete erarbeitet.

#7 – Was ist das Ergebnis?

Alle klassischen Skitouren- und Schneeschuhziele sind erhalten geblieben. Die Wintersportler müssen nur auf etwa ein Fünftel der üblicherweise begangenen oder befahrenen Flächen verzichten.

#8 – Wo sind die Ergebnisse sichtbar?

Auf den topografischen Karten des DAV aus der Serie "BY", vor Ort auf Tafeln und Schildern, in Skitourenführern mit dem Gütesiegel "Naturverträgliche Skitouren" sowie unter alpenvereinaktiv.com.

#9 – Wie verbindlich sind die Routen und Schutzgebiete?

Das Projekt basiert auf Freiwilligkeit; behördlicherseits verhängte Verbote sind allerdings nicht ausgeschlossen. Für die Zukunft des Skitouren- und Schneeschuhgehens ist es deshalb umso wichtiger, dass sich die Aktiven an die Regelungen halten.

#10 – Was ist eigentlich aus „Skibergsteigen umweltfreundlich“ geworden?

Unter dem Namen „Skibergsteigen umweltfreundlich“ startete das Projekt zum naturverträglichen Tourengehen 1995. Inzwischen werden alle dazugehörigen Aktivitäten unter dem Titel „Natürlich auf Tour“ geführt.