Tourenverhältnisse
Zum letzten Wochenende hin haben nur die höchsten Gipfel der Deutschen Mittelgebirge, wie Feldberg (Schwarzwald) oder der Große Arber (Bayerischer Wald) eine dünne Neuschneeauflage erhalten.
Am Deutschen Alpenrand, wo oberhalb von ca. 1200 m zwischen 15 cm und 30 cm Schnee fielen, haben sich die Schneeverhältnisse leicht verbessert. Dort sind allerdings weiterhin nur Skitouren von hochgelegenen Ausgangspunkten, wie am Spitzingsee oder im Allgäu möglich, wobei Südhänge auch in höheren Lagen schon wieder ausgeapert sein können. Oberhalb von ca. 1600 m liegt hingegen eine solide Altschneedecke.
Richtig viel Schnee gab es am Alpenhauptkamm, wo in den Stubaier Alpen und in den Hohen Tauern bis zu 60 cm Neuschnee von Donnerstag bis Freitag herunter kamen. Im Südtiroler Fassatal waren es sogar 110 cm. Südlich des Hauptkamms hielten die Schneefälle bis zur Wochenmitte an. So fielen seit Donnerstag in sechs Tagen am Schweizer Alpenhauptkamm vom Rheinwald- bis ins Bernina-Gebiet lokal bis zu 150 cm Schnee. Dementsprechend gut eingeschneit sind in diesem Winter die Spaltenzonen der Gletscher.
Lawinenlage
Im Vergleich zum vergangenen Wochenende, wo in weiten Teilen des Alpenhauptkamms eine große Lawinengefahr herrschte und allein in Tirol 31 Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung gemeldet wurden, hat sich die Situation entspannt.
So wurde für den heutigen Donnerstag in Bayern eine geringe Lawinengefahr ausgegeben. In Vorarlberg, in Tirol und im Bundesland Salzburg gilt mit Stufe 2 eine mäßige Lawinengefahr. Am Schweizer Alpenhauptkamm und in großen Teilen Südtirols herrscht allerdings eine erhebliche Lawinengefahr.
Hauptproblem sind dort störanfällige Triebschneeansammlungen in Hängen oberhalb von ca. 2200 m der Expositionen West über Nord bis Ost. Sie sind teils überschneit und nur schwierig erkennbar. Zudem sind unterhalb von 2600 m feuchte Lockerschneelawinen sowie Gleitschneelawinen möglich.
Mit Neuschnee kann die Gefahr von trockenen Lawinen zum Wochenende hin etwas ansteigen. Gleitschneelawinen sind weiterhin möglich.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge wird das Wochenende windig. Es bleibt aber trocken und zwischen den Wolken kommt immer wieder die Sonne heraus. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) um 7°C.
Im Harz und im Thüringer Wald soll das Wetter ähnlich, am Sonntag sogar richtig sonnig verlaufen. Am Brocken (1142 m) steigen die Höchstwerte von 4°C am Freitag auf 7°C am Sonntag.
Im Elbsandsteingebirge ist das Wochenendwetter ähnlich. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte bei 9°C.
Im Bayerischen Wald sind Freitag und Samstag eher trüb mit etwas Niederschlag. Am Sonntag scheint dann die Sonne. Die Höchsttemperaturen pendeln am Großen Arber (1456 m) um 4°C.
Im Schwarzwald steht ein wechselhaftes, windiges Wochenende mit einem Mix aus Wolken und Sonne bevor. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von 1°C am Freitag auf 5°C am Sonntag.
Alpen: Die höheren Berge der Ostalpen stecken am Freitag in Wolken und am Vormittag regnet und schneit es im Westen zeitweise leicht, nachmittags überall mit Schwerpunkt Alpenhauptkamm. Die Schneefallgrenze liegt bei 1200 m im Norden und bei 1700 m im Süden. Die Neuschneemengen sind nicht ergiebig.
Mit Südföhn setzt sich am Samstag entlang der Alpennordseite zunehmend sonniges und trockenes Wetter durch. Im Süden bleiben die vorherrschenden Luftmassen feuchter. Die Schneefallgrenze liegt dort bei 1600 Meter. In 2000 m liegt die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt, bei mäßigem bis starken Wind aus Südwest.
Auch am Sonntag ist es an der Alpennordseite mit starkem Südföhn trocken und teils sonnig, teils bewölkt. Die Nullgradgrenze liegt von Süd nach Nord bei 1500 m bzw. 2200 m. Es weht starker bis stürmischer Südwind. Auf der Alpensüdseite ist es wolkenverhangen und nass.
In den Westalpen gibt es den gleichen Süd-Nord-Kontrast, wobei bis Sonntagabend vom Gran Paradiso über Monte Rosa bis zum Gotthardmassiv 1,5 bis 2 Meter Neuschnee möglich sind!
Fazit
In den meisten Mittelgebirgen wird Sonntag der beste Bergwandertag. Mit Ausnahme der höchsten Gipfellagen im Schwarzwald und im Bayerischen Wald wird man dabei nicht mit Schnee in Kontakt kommen, muss aber mit teils feuchten Wegverhältnissen rechnen.
Am Deutschen Alpenrand, wo es dank Föhn trocken und auch sonnig wird, machen Schneeschuhtouren derzeit am meisten Sinn. Bei Zielen bis ca. 1400 m kann man auch nur mit Winterbergstiefeln, Grödeln und Teleskopstöcken unterwegs sein.
Wer Skitouren unternehmen möchte, findet nördlich des Alpenhauptkamms ab ca. 1200-1300 m, z.B. in den Tuxer und Kitzbüheler Alpen, genug Schnee.
Große Ski(hoch)touren direkt am Alpenhauptkamm sind sowohl vom Wetter als auch von der Lawinenlage her in den kommenden Tagen nicht zu empfehlen.