Trollblumen nahe der Falkenhütte im Karwendel.
Viele Bergblumen stehen jetzt in voller Blüte. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 28. bis 30. Juni 2024

Ein wirklich stabiles Hochdruckgebiet ist nach wie vor nicht in Sicht. Aber zumindest der Samstag verspricht gute Tourenbedingungen … bei denen Bergblumen-Fans derzeit voll auf ihre Kosten kommen.

Tourenverhältnisse

Die zurückliegenden Starkniederschläge haben zu zahlreichen Erdrutschen geführt. Deswegen können manche Hüttenübergänge (wie z.B. von der Leutkircher zur Stuttgarter Hütte/ Lechtaler Alpen) oder Bergwege (wie unter dem Laubeneck/ Ammergebirge) temporär gesperrt sein.
Über solche Sperrungen kann man sich gut auf alpenvereinaktiv.com informieren, wenn man bei den „Aktuellen Bedingungen“ im Filter „Sperrung“ ankreuzt.

Die Bayerischen Voralpen sind mittlerweile schneefrei. In den Nördlichen Kalkalpen gibt es aber noch große, zusammenhängende Altschneefelder in hochgelegenen nordseitigen Karen oberhalb von ca. 2400 - 2500 m, sowie auf Karsthochflächen wie Zugspitzplatt oder Leutascher Platt. Generell liegt Richtung Westen mehr Schnee als in Richtung Osten.
Auch am Alpenhauptkamm liegt in Richtung Westen noch am meisten Schnee. In der Schweiz werden sogar noch Skitouren z.B. auf Damma- und Galenstock (Urner Alpen) oder auf das Strahlhorn (Wallis) unternommen. Dementsprechend sind die Spaltenzonen noch gut eingeschneit und Blankeispassagen halten sich meist noch in Grenzen.
Felsgrate sind hingegen sowohl in den Kalkalpen (wie z.B. an der Dreitorspitze/ Wetterstein) als auch am Alpenhauptkamm meist weitgehend schneefrei.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge werden Freitag und Samstag freundlich. Am Sonntag gibt es dann viel Regen. Die Maximaltemperaturen sinken am Kahlen Asten (841 m) von 22°C am Samstag auf 17°C am Sonntag.
Im Harz und im Thüringer Wald ist der Wetterablauf vergleichbar. Am Brocken (1142 m) liegen die Höchstwerte dabei um etwa 3°C tiefer.
Im Elbsandsteingebirge gibt es am Freitagnachmittag gewittrige Schauer. Samstag und Sonntagvormittag werden sonnig, bevor es auch dort regnet. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) sinken die Höchstwerte von 27°C am Samstag auf 24°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald ist der Wetterablauf ähnlich. Die Höchsttemperaturen sinken am Großen Arber (1456 m) von 23°C auf 18°C.
Auch im Schwarzwald gibt es freitags gewittrige Schauer, der Samstag wird freundlich und der Sonntag dann regnerisch. Am Feldberg (1493 m) sinken die Höchstwerte von 23°C am Samstag auf 14°C am Sonntag.

Alpen: Der Freitag verläuft in den  Ostalpen zunächst sonnig mit Schleierwolken, bis über Mittag bilden sich harmlose Quellungen, es wird mit einer Nullgradgrenze von 4200 m ziemlich warm. Falls es lokal zu einem Gewitter kommen sollte, kann dies am Alpennordrand und Alpensüdrand in der energiereichen, sehr warmen Luftmasse kräftig ausfallen.
Auch der Samstag wird sonnig und hochsommerlich heiß durch den Tag. Im Tagesgang entstehen harmlose Quellwolken, die Gewitterneigung steigt auch im Bergland nur geringfügig an. Am Hauptkamm und an der Alpennordseite weht föhniger Südwind.
Am Sonntag nähert sich eine Gewitterstörung von Westen. Es scheint mit noch föhnigen Bedingungen am Vormittag noch die Sonne. Die Wolkenentwicklung muss gut beobachtet werden, denn Gewitterherde können ab Mittag rasch entstehen. Vom Engadin bis zur Silvretta und dem Bregenzerwald kann es schon vormittags schauern, blitzen und donnern. Am längsten stabil ist es südöstlich der Niederen Tauern. In Gewitternähe weht böig auflebender Westwind.
In den Westalpen herrscht bereits am Samstag verbreitet ein große Gewittergefahr im Gebirge.

Fazit

In den westlichen Mittelgebirgen sollte man den Samstag zum Wandern, Radeln oder Sportklettern nutzen. Ganz im Osten geht sich auch der Sonntagvormittag für eine trockene Halbtagestour aus.

In den Alpen sind am, wohl stabilen Samstag durchaus größere Unternehmungen möglich, wobei man beim Queren von Altschneefeldern vorsichtig sein muss. Altschneefelder sind unter anderem nicht selten von Schmelzwasserbächen unterspült. Dann besteht die Gefahr, vor allem an den Rändern einzubrechen.
Zudem macht es bei Hüttenzustiegen Sinn, sich vorab telefonisch über eventuelle erosionsbedingte Wegsperrungen zu erkundigen.
Auch zum Klettern dürfte der Samstag gute Bedingungen mit sich bringen. Dabei sollte man Routen aussuchen, die schnell abtrocknen, da es am Freitag zu Schauern kommt.
Am Sonntag gehen sich vormittags wohl noch Halbtagestouren aus. Wer sich dabei in Richtung Osten orientiert, bleibt länger trocken.

Tourenempfehlungen

Auch für die kommenden Tage haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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