Ich denke, man kann schon sagen, dass sich Lebenseinstellungen und daraus folgend: Verhaltensweisen in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Die Welt ist schnelllebiger geworden, sie ist technologischer geworden, dynamischer. Alles, was mit konservativen Haltungen einhergeht, nimmt wohl tendenziell eher ab. Die konservative Einstellung wäre: Jetzt bin ich in Rente, jetzt bin ich nur noch daheim, auf dem Sofa; ich beweg‘ mich nicht mehr, schaue fern und gehe hin und wieder mal raus.
Die Versportlichung und auch die Verjugendlichung wird aber immer weiter nach hinten rausgeschoben. Man sieht, dass sich auch Ältere modern und jung kleiden und geben, dass sie vielfältige Interessen haben. Da spielt natürlich die Informationsgesellschaft eine Rolle, so viele Möglichkeiten strömen auf einen ein und natürlich gefällt vieles davon auch.
Diese Versportlichung und Verjugendlichung haben positive Aspekte, weil sie sich positiv auf die Lebensqualität auswirken in vielerlei Hinsicht. Nicht nur körperlich, sondern auch mental. Vielfältige Themen, die früher vielleicht klassischerweise von Jüngeren belegt waren, interessieren heute gleichermaßen Ältere. Das beugt auch Einsamkeit vor oder im mentalen Bereich der Entwicklung von Demenz.
Auch im Bergsport sieht man, dass dahingehend das Interesse der Menschen nicht etwa rapide abnimmt, sondern dass es mitunter sogar zunimmt. Zum Beispiel, wenn es um das Reisen in Bergregionen geht und darum, sie besser kennenzulernen.
Im Geiste fühlen sich da viele jünger, als der Körper eigentlich ist. Es kommt aber auch noch eine andere Komponente dazu: neben emotionalen, gefühlten Unterschieden, gibt es auch tatsächliche, messbare Unterschiede zwischen dem kalendarischen und dem biologischen Alter. Jemand, der 65 ist und der regelmäßig aktiv ist, kann beispielsweise den Körperzustand eines 55-Jährigen haben.