7 Tipps und 1 Gedanke
#1 Am meisten hilft: Verpackung vermeiden
Die beste Verpackung ist die, die es nicht braucht. Darauf lässt sich bereits beim Einkauf achten. Außerdem lassen sich Verpackungen, die schon vor der Wanderung entfernt werden, besser getrennt entsorgen. Nebeneffekt: Verpackungen im Tal zu lassen, bedeutet nicht nur einen kleineren Müllberg nach der Brotzeit, sondern schon beim Weg bergauf weniger Gewicht.
#2 Mehrfach nutzen statt wegwerfen
Verpackungen erneut zu verwenden hilft, die ressourcen- und energieintensive Herstellung von neuen Verpackungen auf ein Minimum zu reduzieren. Zum Beispiel ist die Tüte von der Vortags-Frühstücksbrezn im Zweifel noch hervorragend intakt, um ein belegtes Brot darin einzupacken für die Wanderung.
#3 Auf unökologische Materialien verzichten
Materialien, die unter besonders hohem Energieeinsatz hergestellt werden, die aber meist nur einmalig zum Einsatz kommen, sollten nicht verwendet werden. Dazu zählen Alu- oder Frischhaltefolie.
#4 Brotzeitdose mitnehmen
Besonders viel Müll lässt sich sparen, wenn man eine Brotzeitbox verwendet. Aus welchem Material diese besteht, ist dabei erst einmal zweitrangig. Weiterer Vorteil: Egal ob ein gekochtes Ei, frische Gurke und Radieschen oder das belegte Brot – alles ist gegen Druck bestens geschützt und die Brotzeit lässt sich richtiggehend zelebrieren.
#5 Nutzen, was man hat
Auch wiederverwendbare Verpackungen wie Brotzeitdosen unterliegen Moden und Strömungen. Im Zweifel immer pro Umwelt handelt, wer vorhandene Verpackungen möglichst lange nutzt. Also beispielsweise nicht die alte Dose aussortieren, kaum dass es eine aus dem neuesten, (vermeintlich) „besseren“ Material gibt.
#6 Müllbeutel mitnehmen
Die Wanderung kann ruhig länger dauern – aufbewahrt in einem Müllbeutel, gelangen die Brotzeit- und sonstigen Abfälle jederzeit wieder sicher mit ins Tal. Als Müllbeutel kann die nicht mehr benötigte Brottüte dienen, das biologisch abbaubare Müllsäckchen, das es an den Abfalltütenspendern der Alpenvereinshütten gibt oder auch ein ausspülbarer und damit dauerhaft wiederverwendbarer, stärkerer Plastikbeutel/Drecksack.
#7 Keine Spuren hinterlassen
Nimm alles, was du mit an den Berg gebracht hast, auch wieder mit ins Tal. – Das ist die Quintessenz der „Leave-no-trace“-Philosophie. Alles heißt: Alles! Man mag darüber diskutieren können, ob nicht zumindest der Apfelstiel in die Büsche der Bayerischen Voralpen geworfen werden kann, wo er verrottet. Doch spätestens bei nur halb abgegessenen Äpfeln, der Eier- oder Bananenschale in etwas größeren Höhen ist klar: Einpacken und ab in die Mülltonne im Tal damit! Warum? Zersetzungsprozesse können langwierig sein; bedingt durch die Höhe und die damit insgesamt niedrigeren Temperaturen dauern sie in den Bergen mitunter nochmals deutlich länger als im Tal:
Bananenschale 1 – 3 Jahre
Taschentuch 1 – 5 Jahre
Zigarettenstummel: 2 – 7 Jahre
Plastiktüte: 120 Jahre
Plastikflasche: 500 – 1000 Jahre
Hinzu kommt die ästhetische Frage: Für die Anderen ist’s schnell vorbei mit dem Naturgenuss, wenn erst mal Fremdkörper drin liegen, die sie als Müll wahrnehmen.
Noch ein Gedanke
Etwas diffizil wird die Frage nach der richtigen Verpackung, wenn man auch den langfristigen, kompletten CO2-Abdruck berücksichtigen möchte. So ist allein schon die Entscheidung zwischen Papiertüte und Brotzeitdose nur auf den ersten Blick eine eindeutige, wie beispielsweise dieser Check verdeutlicht. Ganz zu schweigen von gesundheitlichen Fragen wie der nach möglichen allergischen Reaktionen auf Inhaltsstoffe wie BPA in vielen Plastikflaschen o.ä. Auch schlichtweg persönliche Vorlieben und variierende Bedürfnisse auf unterschiedlichen Touren spielen eine Rolle. Hier hilft nur ständiges Abwägen.