Kurz & knapp
Lebensraum
Gämsen sind immer da zu finden, wo es Witterung und Nahrungsangebot gerade zulassen: Im Sommer halten sie sich typischerweise in der Matten- und Latschenkieferregion auf. Im Winter bevorzugen sie sonnenbeschiene, schneefreie Standorte – gerne steile Hänge und windexponierte Grate. Teilweise kommen sie an die Baumgrenze hinunter oder sogar, bei hohen Schneelagen, bis in den Wald.
Größe und Gewicht
Gämsen erreichen eine Widerristhöhe von 70 bis 90 Zentimeter. Böcke wiegen 30-50 Kilo, Geißen sind mit 24-30 Kilo etwas kleiner. Gämsen haben eine charakteristische Gesichtszeichnung: Stirn, Wangen und Kinn sind weiß, dazu kommen dunkle „Zügelstreifen“ von der Oberlippe bis zum Hornansatz.
Nahrung, Nachwuchs & Alter
Im Sommer ernähren sich Gämsen vor allem von saftigen, eiweißreichen Gräsern und Kräutern. Im Winter greifen sie auf trockene Gräser, Moose, Flechten und Bergkiefernadeln zurück.
Gämsen leben im Brunftrudel zusammen. Brunftzeit ist Ende Oktober bis Mitte Dezember, die Kitze kommen nach etwa sechs Monaten Tragzeit im Mai/Juni zur Welt.
Die ältesten in den bayrischen Alpen beobachteten Gämsen erreichten ein Alter von 15 Jahren (Böcke) bis 22 Jahren (Geißen).
Alpen-Tier-Talk
Die Gämse heißt
Wissenschaftlich: Rupicapra rupicapra
Englisch: Alpine Chamois
Französisch: Chamois
Italienisch: Gemse
Slowenisch: Gams
Schutz & Verbreitungsgebiete in Deutschland
Gämsen sind typische, sehr häufige Alpenbewohner. Die Gämse – in der Jägersprache „Gams“ – ist in Deutschland als Wild definiert und darf von August bis Oktober bejagt werden. Außerdem gibt es Schonzeiten.
Um einen unnötigen Energieverlust zu vermeiden, sollten im Winter die Rückzugsgebiete der Gämsen respektiert und gemieden werden.
Weitere Info
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Tiere der Alpen – Ein Kurzführer
Etwa 30.000 Tierarten leben in den Alpen. Ihre große Ausdehnung sowie die verschiedenen Höhenstufen und Mikroklimata bieten Lebensräume für unterschiedlichste Tiere.