Unter Akkumulation versteht man die Anhäufung, Speicherung, Ansammlung, Ablagerung von Sedimenten.
Ein Altimeter ist ein Höhenmesser, also ein Instrument, das die Höhe über einer bestimmten Oberfläche misst.
ATKIS ist das Amtliche Topographisch-Kartographische Informationssystem. Die Vermessungsverwaltungen der Bundesländer in Deutschland haben den Auftrag, die Topographie des Landes zu erfassen und einheitlich darzustellen. Das ATKIS ist ein bundesweites, einheitliches Projekt, welches die geotopographische Datenbasis beschreibt und in Form nutzungsorientierter digitaler Erdoberflächenmodelle und Kartengraphiken bereitstellt.
Äquidistanz bezeichnet in der Kartographie den Höhenunterschied zwischen zwei benachbarten Höhenlinien. In den Alpenvereinskarten beträgt die Äquidistanz für gewöhnlich 20 Meter.
Ein Digitales Geländemodell (DGM) ist eine digitale, numerische Speicherung der Höheninformationen der natürlichen Erdoberfläche ohne Angabe von Vegetation oder Bebauung. Ein DGM entsteht, wenn Höheninformation in spezieller Form erfasst, gespeichert und ausgewertet wird.
Erosion beschreibt die natürliche, linienhafte Abtragung von Gestein und Boden durch fließendes Wasser und zum Teil auch Gletscher.
Beim Fotosatz werden Schriftzeichen mittels optischer (und später optoelektronischer) Verfahren auf einem Trägerfilm belichtet, der dann in der Regel die Vorlage für den Offsetdruck bildet. In der Kartographie wurden früher die Kartennamen einzeln aus einem Trägerfilm ausgeschnitten und in die Vorlagenfolie geklebt.
Geodaten sind Daten, die einen Raumbezug aufweisen, über den ein Lagebezug zur Erdoberfläche hergestellt werden kann.
Unter Georeferenzierung versteht man das Einordnen von Karteninhalten in ein georäumliches Koordinatensystem.
GIS ist die Abkürzung für ein Geo-Informationssystem. Es dient zur Erfassung, Bearbeitung, Organisation, Analyse und Präsentation räumlicher Daten (Geodaten). Ein GIS-System wird in vielen Bereichen eingesetzt, unter anderem in der Geographie, Umweltforschung, Stadtplanung, Marketing, Logistik und natürlich auch in der Kartographie.
Um Höhenlinien, oder Isohypsen (in Österreich: Höhenschichten), zu erhalten, werden auf einer topographischen Karte alle benachbarten Punkte gleicher Höhe miteinander verbunden. Sie dienen dazu, in der ebenen Abbildung des Geländes die Höheninformationen darzustellen.
Kartographie ist die Wissenschaft und Technik zur Darstellung von georäumlichen Informationen auf der Grundlage von Karten. Diese veranschaulichen und vermitteln raumbezogene Informationen mit analogen und digitalen Verfahren für unterschiedliche Medien, z.B. Papierkarten, Globen, Apps. Hauptaufgabe ist es, reale komplexe Gegebenheiten, Phänomene und auch Prozesse auf einer maßstäblich verkleinerten Darstellungsfläche abzubilden.
In den Alpenvereinskarten gibt es zwei verschiedene Koordinatensysteme, das UTM- und das geographische Koordinatensystem:
Das UTM-System ist ein globales Koordinatensystem und teilt die Erdoberfläche (von 80° Süd bis 84° Nord) streifenförmig in 6° breite vertikale Zonen auf. Die UTM-Gitterlinien sind in den AV-Karten als quadratisches Raster eingetragen.
Geographische Koordinaten werden in Längen- und Breitenkreise eingeteilt. Breitenkreise verlaufen parallel zum Äquator, Längenkreise verlaufen senkrecht zum Äquator und durch den Nord- und Südpol.
Die Legende beschreibt die verwendeten Symbole, Signaturen und Farben und ist für gewöhnlich am Kartenrand untergebracht.
Der Maßstab ist das Verkleinerungsverhältnis von Karten, Geländemodellen, Globen usw. Er gibt an, wie viel ein Zentimeter auf der Karte in der Realität darstellt. Die Alpenvereinskarten werden meist in 1:25.000 oder 1:50.000 herausgegeben, also eher großmaßstäbig. Ein Maßstab von 1:25.000 bedeutet zum Beispiel, dass einem Zentimeter in der Karte 250 Meter in Wirklichkeit entsprechen.
Ein Orthofoto ist ein maßstabsgenaues Luftbild. Darauf wird die Erdoberfläche verzerrungsfrei abgebildet. Verzerrungen in einem Luftbild entstehen zum Beispiel durch Höhenunterschiede im Gelände beziehungsweise durch die Erdkrümmung. Die Entzerrung erfolgt durch die Neuberechnung anhand digitaler Geländemodelle und die Georeferenzierung anhand von Punkten mit bekannten Koordinaten. Digitale Orthofotos sind häufig Bestandteil von Geo-Informationssystemen (GIS).
Unter Photogrammetrie, auch Bildmessung, versteht man berührungslose Messmethoden und Auswerteverfahren, um aus Fotografien eines Objektes seine Lage und Form indirekt zu bestimmen sowie durch Bildinterpretation dessen Inhalt zu beschreiben. Neben Fotografien kommen aber auch andere Sensoren zum Einsatz wie Radar und Laserscanner. Das aufgenommene Objekt wird dabei exakt dreidimensional geometrisch rekonstruiert.
Der Planzeiger ist ein Hilfsinstrument für die Orientierung mit topographischen Karten. Mit dem Planzeiger lassen sich zum Beispiel aus der Karte Entfernungen ermitteln, Richtungswinkel messen und genaue Ortsangaben liefern.
Eine Rastergraphik besteht aus einzelnen Bildpunkten, sog. Pixel, die unterschiedliche Farben haben können. Je mehr Pixel pro Längeneinheit (z.B. Zentimeter) ein Rasterbild besitzt, umso besser ist die Qualität/Auflösung des Bildes.
Die Schummerung dient dazu, Geländeformen anschaulich plastisch darzustellen. Unter Zuhilfenahme einer imaginären Lichtquelle erhalten vom Licht abgewandte Hänge einen Schattenton, dem Licht zugewandte Hänge einen helleren Farbton. Bei den Alpenvereinskarten befindet sich die Lichtquelle links oben.
Ein Stereoautograph ist ein Messinstrument zur stereoskopischen Auswertung von zwei sich teilweise überdeckenden Luftbildern. Stereoskopie bedeutet räumlich sehen.
Die Topographie wird häufig als Teilgebiet der Kartographie beschrieben und befasst sich mit der detaillierten Vermessung, Darstellung und Beschreibung der Erdoberfläche und ihrer Situation, das heißt aller fest verbundenen natürlichen und künstlichen Objekte. Damit bildet die Topographie die Grundlage für die Kartographie.
Ein Topograph erhebt im Gelände die Kartenelemente, die nicht unmittelbar aus Luftbildern entnommen werden können. Dazu gehören z.B. Verläufe von markierten Wegen, Bewirtschaftung von Hütten, Wege im Wald oder beschatteten Hängen, also alles, was im Luftbild schlecht zu erkennen ist.
Eine Topographische Karte ist meist eine großmaßstäbige Karte (1:25.000, 1:50.000 bis 1:100.000), welche zur genauen Darstellung der Geländeformen und anderer Details der Erdoberfläche dient. Ein Hauptmerkmal sind die Höhenlinien und -punkte. Zusätzlich werden das Gewässer- und Straßennetz, Bahnlinien, Gebäude, Grenzen, usw. abgebildet und die Namen für Orte, Berggipfel, Täler, Gletscher usw. eingetragen. Die Karten des Alpenvereins sind alle topographische Karten.
Bei Vektorgraphiken werden die Karten in vier graphische Grundtypen eingeteilt: Punkt, Linie, Fläche und Schrift. Bei jedem dieser Typen können zusätzliche Infos gespeichert werden. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass dem Nutzer intelligente Daten vorliegen. Diese ermöglichen die Auswahl nach bestimmten Infos, also zum Beispiel die Suche nach einem Straßennamen oder ähnlichem.
Wer in die Welt der Kartenkunde eintauchen will, sollte ein paar Fachbegriffe kennen. Foto: DAV/Bernhard Schinn
Ein Glossar
Die Welt der Karten
Wer sich das erste Mal in die geheimnisvollen Tiefen der Kartographie begibt, dem wird wohl das ein oder andere Fragezeichen erscheinen. Äquidistanz, GIS, Schummerung? Unser Glossar schafft Abhilfe und erklärt die wichtigsten Fachbegriffe aus der Welt der Kartenlehre.