Abbildung von zwei LVS-Geräten
LVS-Geräte Pieps "Powder BT" und Black Diamon "Recon BT". Foto: Pieps / Black Diamond
LVS-Geräte-Test 2022

Pieps "Powder BT" / Black Diamond "Recon BT" / "Recon X" (Software 2.2)

Die Allround Modelle Powder BT sowie Recon BT/Recon X stehen den Top-Modellen der Hersteller Pieps/Black Diamond hinsichtlich der Grundparameter Signal-, Grob- und Feinsuche in nichts nach. Wer auf die Scan-Version, den erweiterten bzw. Pro-Gruppencheck und andere kleinere Features verzichten kann, bekommt zu einem reduzierten Preis ein solides Gerät.

Signalsuche:

Das Powder/Recon BT erreicht eine stabile maximale Reichweite von 50/38/27 Meter in x-/y-/z-Lage. Ab Erstempfang bekommt das Gerät schnell ein stabiles Signal, das auch nicht mehr verloren geht.

Grobsuche:

Waagrechter Sender: sehr gut

Senkrechter Sender: sehr gut

Ab Erstsignal kein Signalverlust mehr, allerdings rascher Wechsel des Richtungspfeils zwischen ca. 45° links und 45° rechts der x-Richtung. Folgt die suchende Person nicht jedem kleinen Zucken, sondern behält grob die Hauptrichtung bei, pendelt sich der Richtungspfeil nach nur wenigen Metern ein und die Entfernungsanzeige nimmt dann konstant ab. Auch bei einem anfänglich falschen Abbiegen folgt prompt die Korrektur des Richtungspfeils in die richtige Richtung. Die weitere Heranführung an den Sender gestaltet sich in beiden Szenarien ohne Umschweife. Ein 180°-Grad-Fehler ist nur anhand der ansteigenden Richtungswerte erkennbar und erfordert eine aufmerksame Suche.

Feinsuche:

Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut

Tiefe Verschüttung: gut

Suchunterstützung: akzeptabel

Das Powder BT/Recon BT erzielt bei der Verschüttungstiefe von 0,8 Metern ein sehr gutes Ergebnis. Bei tieferen Verschüttungen weicht der Anzeigewert etwas ab und es bildet sich ein recht großes Plateau, innerhalb dem das korrekte Minimum angezeigt wird, dennoch ist das Szenario noch mit "gut" zu bewerten. Die Geräte reagieren kaum auf Drehung, die Anzeigewerte werden rasch ausgegeben und sind stabil. Als Manko sehen wir den späten Wechsel in den Feinsuchmodus <2 Meter (bei waagrechtem Sender und 1,6 m Tiefe erst direkt über dem Sender). Bis auf das Verschwinden der Pfeile erscheint kein zusätzlicher Hinweis zum Auskreuzen beim Eintreten in den Nahbereich. Im Feinsuchmodus selbst ändert sich auch die Akustik nicht mehr. Geübte Suchende werden auch trotz der Abstriche keine wesentlichen Probleme bei den meisten Feinsuch-Szenarien haben.

Mehr-Personen-Verschüttung:

Erkennen: sehr gut

Lösen: gut

Das Gerät erkennt mehrere Sender zuverlässig unabhängig vom Szenario. Ein einmal markierter Sender bleibt in der Regel stabil markiert. Bei drei nahe beieinander liegenden Sendern allerdings wurde bei einem Durchgang zweimal derselbe Sender markiert; der Dritte blieb in der Stresssituation „unbemerkt“, weil erst im Nachhinein bemerkt wurde, dass zweimal derselbe Sender markiert wurde. Beim Wiederholungsdurchgang funktionierte das Erkennen, Verfolgen und Markieren aller Sender hingegen wieder problemlos.

Gruppencheckfunktion:

Das Gerät erkennt ein außerhalb der Normfrequenz sendendes Gerät. Bei beiden Tests kann nah an den Sender herangegangen werden, wodurch Irrtümer weitestgehend ausgeschlossen werden können – die Empfangsreichweite wird beim Gruppencheck allgemein auf einen Meter begrenzt. Nicht so angenehm - wie bei allen Pieps-Geräten - ist, dass für den Gruppencheck die Markier-Taste die ganze Zeit gedrückt gehalten werden muss.

Usability:

Das Umschalten zwischen den Modi mittels des Schiebeschalters ist gewöhnungsbedürftig, aber falls richtig ausgeführt, eigentlich logisch. Zur Erinnerung: Zuerst Verriegelung lösen, anschließend ganz nach oben in den Suchmodus, Verriegelung loslassen und dann (!) nach unten in den Sendemodus. Mithilfe der Pieps-App kann das Gerät per Bluetooth verbunden werden, Einstellungen vorgenommen und Software-Updates aufgespielt werden. Zusätzlich wartet die App mit einem umfangreichen Trainingsmodus auf.

Themen dieses Artikels