Welcher Hund liebt es nicht, durch den Schnee zu toben? Und mit Herr- oder Frauchen gemeinsam auf Tour zu gehen, ist einfach ein großartiges Abenteuer. Wer seinen Hund mit auf Skitour nehmen möchte, muss allerdings einige Dinge beachten – nicht nur um den Hund, sondern auch andere Tourengeher*innen und nicht zuletzt die Umwelt zu schützen. Wenn man die folgenden Tipps beachtet, sollte die gemeinsame Skitour ein gelungenes Erlebnis werden.
Wild schützen
Hunde besitzen je nach Rasse und individueller Anlage einen mehr oder weniger ausgeprägten Jagdtrieb. Wildtiere benötigen Ruhe und jeglicher Stress sollte vermieden werden. Bei tiefem Schnee schaffen sie es nicht, schnell zu Flüchten und können für Hunde leichter zur Beute werden.
In den bayerischen Alpen besteht zwar keine generelle Leinenpflicht. Der Hund muss aber in Jagdrevieren und generell dort, wo Wild unterwegs ist, immer unter Aufsicht stehen und darf sich nicht weit entfernen. Der Rückruf muss sitzen – auch wenn gerade eine spannende Fährte verfolgt wird. Im Wald und an der Waldgrenze sollten Hunde deshalb an die (Schlepp-)Leine genommen werden. In Österreich besteht hingegen überall im Gelände Leinenpflicht.
Hundekot aufsammeln
Wer Hundekot liegen lässt, verschmutzt nicht nur die Landschaft. Die Hinterlassenschaften können den Schnee überdauern und in der Wandersaison für spielende Kinder und Weidetiere gesundheitsschädigend sein. Außerdem macht es einfach keinen Spaß, Hundekot aus dem Skifell zu kratzen. Deshalb: Genügend Kotbeutel einpacken und - wie auch sonst üblich - seinen Abfall wieder mit ins Tal nehmen. Übrigens, luftdichte Packsäcke oder Behältnisse können den Geruch erheblich mindern.
Vorsicht auf Skipisten
Auf geöffneten Skipisten gilt Hundeverbot. Wer trotzdem mit tierischer Begleitung auf Pistentour geht, handelt nicht nur gegen das Verbot, sondern nimmt auch in Kauf, dass der Vierbeiner sich verletzen könnte. Außerhalb des Skibetriebs kann man zwar zusammen auf Pistentour gehen, bei viel Betrieb ist aber davon abzuraten. Denn auch abfahrende Skifahrer*innen werden gern zum Jagdobjekt. Andererseits sind diese auch gefährdet: Ein plötzliches Ausweichmanöver, ausgelöst durch eine quirlige vierbeinige Pistensau - womöglich an der gespannten 10-Meter-Schleppleine - kann einen schmerzhaften Sturz auslösen. Und mal ehrlich: Der ganze Trubel stresst nicht zuletzt den Hund.
Sichere Abfahrt trainieren
Die sichere Abfahrt mit Hund ist eine Kunst für sich. Hunde lieben die Geschwindigkeit, begeistern sich für Wettrennen und sind gerne in der Mitte des Geschehens. Die Verletzungsgefahr durch Stöcke und Skikanten ist dadurch sehr hoch. Immer wieder kommt es zu Unfällen, teils mit schweren Folgen. Es gibt unterschiedliche Abfahrtstechniken, die man erst beibringen muss. Eine Variante: Herrchen und/oder Frauchen fahren ein paar Schwünge hinab, während der Hund am Ausgangspunkt wartet. Dann darf er auf Kommando folgen und den Hang hinab sausen. Sind alle wieder beisammen, beginnt das Spiel von neuem.
Gesund in die Berge - gilt auch für den Hund!
Wer die Regeln befolgt, genügend Zeit fürs Üben investiert und seinen Hund richtig im Griff hat, sollte auch von hundelosen Tourengeher*innen keinen Gegenwind bekommen. Apropos Training: Ob mein Hund für größere Touren geeignet ist, sollte zuvor tierärztlich geklärt werden. Dass ausreichend Wasser und Futter mit auf Tour müssen, versteht sich von selbst. Es kann zudem ratsam sein, bei längeren Touren die Pfoten durch spezielle Schuhe zu schützen. Auf Skipisten und oberhalb der Baumgrenze sollten empfindliche Hautpartien wie die Innenseiten der Ohren mit Sonnencreme geschützt werden. Eine Sonnenbrille gegen die starke Strahlung auf verschneiten Hängen ist nicht nur sinnvoll – sie sieht auch ziemlich cool aus...
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