Exkursion der CIPRA mit EU-Parlamentskandidat*innen im GraswangtalFoto: Henriette Adolf
EU-Parlamentskandidat*innen im Graswangtal
Schutz alpiner Ökosysteme
Eine von CIPRA Deutschland organisierte Exkursion von deutschen Alpin- und Umweltorganisationen mit Kandidat*innen der Europawahl zeigte geschützte Naturräume bis hin zu grenzüberschreitenden Naturschutzprojekten. Das Anliegen der Umweltschützer*innen war, den Kandidat*innen der Europawahl ein Bewusstsein für die Errungenschaften und die offenen Baustellen der EU mit auf Ihren Weg ins EU-Parlament zu geben.
Exkursion der CIPRA mit EU-Parlamentskandidat*innen im GraswangtalFoto: Henriette Adolf
03. Mai 2024
Lesedauer: 5 Minuten
Acht der unter dem Dach von CIPRA Deutschland versammelten Alpin- und Umweltorganisationen luden die EU-Parlamentskandidat*innen am 29.4.24 ins Graswangtal zu einer gemeinsamen Exkursion ein. Ziel war es, den Politiker*innen den Wert des Naturschutzes und die Bedeutung der EU-Gesetzgebung näherzubringen. Die Umweltorganisationen fordern von den zukünftigen EU-Parlamentarier*innen eine konkrete Auseinandersetzung mit den Auswirkungen und Defiziten der EU-Gesetzgebung auf den Naturschutz.
Sie betonen die Notwendigkeit widerstandsfähiger Ökosysteme, auch in intensiv genutzten land- und forstwirtschaftlichen Flächen, und fordern Rückendeckung für das Restoration Law sowie die Unterstützung und Umsetzung bestehender EU-Regelungen wie beispielsweise Natura 2000 oder der Wasserrahmenrichtlinie. Darüber hinaus drängen sie auf eine konsequente Umsetzung des EU Green Deal und heben die Bedeutung naturbasierter Lösungen im Klimaschutz hervor. Gleichzeitig warnen die Organisationen vor dem Einfluss völkisch-nationalistischer und rechtsextremer Ideologien im Naturschutz und plädieren für ein Engagement im Naturschutz im Einklang mit Demokratie und Menschenrechten.
Am 29.4.2024 fand eine erfolgreiche Exkursion der CIPRA Deutschland unter der Beteiligung mehrerer Alpin- und Umweltorganisationen statt, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Kandidat*innen für das EU-Parlament die beeindruckenden Errungenschaften des Naturschutzes in den Bayerischen Alpen näherzubringen. Die Veranstaltung bot einen fachkundigen Einblick in die geschützten Naturräume der Region, welche positiven Auswirkungen die EU-Gesetze auf den bayrischen Naturschutz ausüben können und verdeutlichte die Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Naturschutz.
Die Exkursion begann mittags in Graswang, wo Vertreter*innen von acht Organisationen (CIPRA Deutschland, BUND Naturschutz in Bayern, Deutscher Alpenverein, Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern, NaturFreunde Deutschlands Landesverband Bayern, Protect Our Winters Germany, Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, Verein zum Schutz der Bergwelt) die Kandidat*innen willkommen hießen. Gemeinsam machte sich die Gruppe auf den Weg entlang der durch die Schneeschmelze während der Exkursion beeindruckend anwachsenden Linder in Richtung Bergwald und begleitete die lokalen Experten Michael Schödl vom LBV und Joachim Mark vom BN, die die Bedeutung von Natur- und Bergwäldern als Schutzgebiete erläuterten.
Während der Wanderung wurden verschiedene Ökosysteme mit hoher Biodiversität auf kleinstem Raum erkundet, wobei besonderes Augenmerk auf Projekte wie Natura 2000 und INTERREG gelegt wurde, die maßgeblich zur Erhaltung der Landschaft beitragen. Ein Abstecher in das Ettaler Weidmoos unter der Leitung von Martin Kleiner vom BN bot Gelegenheit, die Rolle von Mooren als CO2-Senken zu verstehen und über die grenzüberschreitende Vernetzung mit Tirol zu diskutieren.
Abschließender Höhepunkt der Veranstaltung war eine Diskussion der Kandidat*innen und Vertreter*innen der Umweltorganisationen über Themen wie das Nature Restoration Law der EU, die Bedeutung erneuerbarer Energien im Einklang mit dem Naturschutz und die Herausforderungen des Klimaschutzes in den Alpen.
Die Veranstaltung endete mit einem Ausblick auf zukünftige Initiativen und die weitere Zusammenarbeit zwischen den Umweltorganisationen und den künftigen EU-Parlamentarier*innen im Bereich des Naturschutzes auf regionaler und europäischer Ebene.