P.S. Für die praktischen Grundlagen gibt es Ausbildungs- und Lawinenkurse, die nötige Erfahrung müssen alle Schritt für Schritt sammeln.
1. Gesund und fit in die Berge
Skitouren sind Ausdauersport. Die wertvollen Belastungsreize für Herz, Kreislauf und Muskeln setzen Gesundheit und eine ehrliche Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in deiner Gruppe außer Atem kommt. Achte auf Kraftreserven für die Abfahrt.
2. Sorgfältige Tourenplanung
Karten, Führerliteratur, Internet und Expert*innen informieren über Routenverlauf, Länge, Höhendifferenz und die aktuellen Verhältnisse. Besondere Beachtung verdient der Wetterbericht, da Kälte, Wind und schlechte Sicht das Unfallrisiko stark erhöhen. Plane auch Alternativrouten. Informiere dich über nationale Bergrettungs-Notrufnummern (Euro-Notruf 112).
3. Vollständige Ausrüstung
Passe deine Ausrüstung den winterlichen Verhältnissen und dem konkreten Tourenziel an. Standard-Ausrüstung für den Notfall sind Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel, ebenso Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack und Mobiltelefon. Ein Airbag-System erhöht die Überlebenschancen. Überprüfe deine Ausrüstung vor dem Start und führe ein Reparaturset mit.
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Strategie & Handwerkszeug
Das „Lawinen-Mantra“
Seit rund 20 Jahren gibt es die SnowCard als Tool für die Risikoabschätzung im Lawinengelände – sie ist eingebettet in das „Lawinen-Mantra“ als die Entscheidungsstrategie im DAV.
Die Informationen (zur) Lawine
Lawinenlagebericht richtig lesen!
Grundlegende Sicherheitspflicht vor jeder Tour abseits von Pisten und Wegen ist, den aktuellen Lawinenlagebericht (LLB) abzurufen und aufzuarbeiten. Lesen allein reicht nicht!
4. Lawinenlagebericht
Informiere dich vor der Tour eingehend über die Lawinengefahr: Wie? Wo? Was? Hier hilft der Lawinenlagebericht. Achte besonders auf Informationen zur Gefahrenstufe (1-5), zu den Gefahrenstellen (Wo ist es heute gefährlich?) und zu den Gefahrenmustern (Was ist heute die Hauptgefahr?).
5. Lawinenrisiko abwägen
Beim Erkennen der Lawinengefahr sind dem Menschen enge Grenzen gesetzt. Stütze deine Entscheidungen daher auf strategische Methoden der Risikoeinschätzung (Reduktionsmethoden) und lerne, Gefahrenzeichen im Gelände zu erkennen. Weiche Gefahrenstellen aus und kehre im Zweifelsfall um.
6. Pausen und Orientierung
Flüssigkeit, Energie und Pausen sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Heiße, isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher und Wärmespender. Orientiere dich laufend („ich weiß, wo ich bin“) und beurteile vorhandene Spuren kritisch.
7. Abstände einhalten
Abstände dienen der Entlastung der Schneedecke und der Schadensbegrenzung. Entlastungsabstände von 10 Meter beim Aufstieg in Steilhängen steigern zudem den Komfort bei Spitzkehren. Bei der Abfahrt halte grundsätzlich Abstände von mindestens 30 Meter und befahre sehr steile Hänge einzeln.
8. Stürze vermeiden
Stürze bei der Abfahrt sind die häufigste Unfallursache auf Skitouren. Für die Schneedecke bedeuten sie eine große Zusatzbelastung. Gute Skitechnik und eine dem Können angepasste Geschwindigkeit reduzieren das Risiko. Ein Skihelm schützt vor Kopfverletzungen. Achtung: Absturzgefahr bei gefrorener Schneedecke und im felsdurchsetzten Gelände!
9. Kleine Gruppen
Kleine Gruppen (bis 6 Personen) erhöhen die Sicherheit. Kommunikation mit anderen Wintersportler*innen und gegenseitige Rücksichtnahme verhindern gefährliche Situationen. In der Gruppe zusammenbleiben. Informiere vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr. Wer alleine unterwegs ist, sollte beachten: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.
10. Respekt für die Natur
Das Gebirge bietet einen wertvollen Freiraum zum Bewegen in einzigartiger Wildnis. Genieße diese Freiheit! Nimm Rücksicht auf Wildtiere, respektiere Schutzgebiete und betrete keine Aufforstungsflächen. Zur Anreise Fahrgemeinschaften bilden oder öffentliche Verkehrsmittel verwenden.
Dateien
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