Drei Menschen sitzen gemütlich in Berghütte zusammen
Gemütliches Beisammensein auf der Neuen Prager Hütte. Foto: DAV/Jens Klatt

Vegan unterwegs auf Alpenvereinshütten

Immer mehr Menschen ernähren sich hauptsächlich vegan. Untersuchungen haben ergeben, dass auch unter Bergsportler*innen die pflanzliche Ernährung bereits verbreitet ist. Viele Alpenvereinshütten haben das erkannt und so muss abends niemand hungrig ins Matratzenlager. Mit unseren Tipps seid ihr gut vorbereitet und eurem veganen Hüttenaufenthalt steht nichts mehr im Wege.

Allgemeine Tipps

Damit der (vegane) Hüttenaufenthalt so entspannt wie möglich für dich ist, haben wir ein paar Tipps gesammelt:

  • Vorher anmelden: Nicht alle Hütten haben standardmäßig ein veganes Gericht auf der Karte oder für die Halbpension geplant. Wenn man bei der Reservierung darauf aufmerksam macht, können die Hüttenwirtsleute den Wunsch einplanen und beispielsweise ein Gericht veganisieren. Das gleiche gilt auch für Unverträglichkeiten und Allergien.

  • Nachfragen: Lieber den Wunsch kommunizieren als nachher negativ über die Hütte zu berichten. Vielleicht wäre ein Gericht vegan möglich gewesen, was nicht auf der Karte stand. Manche Gerichte wurden vielleicht unbewusst vegan gekocht.
    Gleichzeitig zeigt das den Hüttenwirtsleuten, dass Interesse an veganen Gerichten besteht, dadurch wird auch in der Zukunft das Angebot größer.

  • Mitbringen: Notfalls könnt ihr euch auch selbst etwas einpacken, wie einen Brotaufstrich. Generell ist Selbstversorgung auf Alpenvereinshütten für Mitglieder gegen einen Infrastrukturbeitrag möglich.

Einfach mal auf der Hütte nachfragen, Foto: DAV/Jens Klatt

Blick auf die Alpenvereinshütten

Jules, selbst Veganerin, hat für ihren Blog EAT RUN HIKE bei den Alpenvereinshütten nachgefragt und war überrascht, wie gut vegane Verpflegung den ganzen Tag über bereits möglich ist.

Auf der Bremer Hütte gibt es neben der beim Frühstück üblichen Marmelade auch weitere vegane Aufstriche zur Auswahl und manche Hütten bieten auch pflanzliche Milchalternativen an.

Die Tageskarten bieten, wie auf der Erfurter Hütte, oft zufällig vegane Gerichte an und andere Hütten, wie das Karwendelhaus mit dem veganen Hüttencurry, haben bewusst immer ein veganes Gericht auf der Karte.

Photocredit: DAV/Andreas Ruech

Den ganzen Tag über vegan essen

Rundum wohlfühlen werden sich vegane Gäste auf dem Kölner Haus. Anja, die Hüttenwirtin, ernährt sich selbst vegan und bringt dadurch viele vegane Ideen in die Küche. Ein veganes 4-Gänge Abendmenü ist möglich und auch bei den regelmäßigen Grillabenden finden sich vegane Optionen.

Vegane Süßspeisen sind bisher noch nicht so oft zu finden. Auf dem Staufner Haus wird aber schon jetzt auch veganer Kuchen gebacken und die Hüttenwirtsleute sind immer offen für Rezeptideen.

Auf dem Blog von Jules erfährst du mehr zu den veganen Angeboten auf Alpenvereinshütten und erhältst auch Rezeptideen für vegane Brotzeiten und Snackideen.

Das Staufner Haus im Allgäu, Foto: DAV/Martin Erd

Rezepte zur Inspiration

Einmal im Monat teilt eine Hütte der Initiative „So schmecken die Berge“ ein vegetarisches oder veganes Gericht mit uns.

Dort findet ihr Rezeptinspirationen, wie die vegane Bolognese von der Gamshütte oder das Grünkernchili von der Blaueishütte, für euren nächsten Hüttenbesuch oder für Zuhause zum nachkochen. Vorbeischauen lohnt sich!

Übrigens: Von wegen vegan und Alpenküche passt nicht zusammen! Anna Rink zeigt, dass eine vegane Alpenküche nichts mit Verzicht zu tun haben muss.

Im Kochbuch „Die Vegane Alpenküche“ findet ihr auf über 200 Seiten hundert vegane Alpengerichte, wie Schutzkrapfen, Gulasch und Germknödel.

Grünkernchili, Foto: DAV/Blaueishütte

Vegane Ernährung – gut für das Klima und die Gesundheit

Der Verzicht auf Fleisch reduziert die persönlichen Emissionen von schädlichem CO2 um 3 bis 6 Prozent. Auch wenn dies zuerst recht gering erscheint, ist es doch ein Punkt, der von jeder*m Einzelnen einfach umgesetzt werden kann. Zusätzlich können durch den Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln die Transportemissionen erheblich gesenkt werden.

Nicht zu verachten ist zudem der hohe Flächenverbrauch, der mit der Haltung der Tiere und der Produktion einhergeht.

Vegetarische oder vegane Ernährung ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit. Mit dem Verzicht auf Fleisch kann Herz-Kreislauf-Problemen vorgebeugt und das Risiko für Diabetes und einzelne Krebsarten gesenkt werden. Proteine, Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente, wie Eisen, die normalerweise durch tierische Lebensmittel aufgenommen werden, können Veganer*innen durch andere Lebensmittel, wie Hülsenfrüchte oder Nüsse ausgleichen.


Fest steht: Auch ohne tierische Lebensmittel steht einem anstrengenden Tag in den Bergen nichts im Wege und gleichzeitig leistest du einen Beitrag für den Schutz der Natur im Alpenraum.

Mehr Informationen findest du im Artikel Mahlzeit? Nachschlag.

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