Es war der bislang schneeärmste Aktionstag. Trotzdem konnten rund 2500 Menschen im Gelände erreicht werden. Der Organisator Manfred Scheuermann zieht Bilanz: „Wegen der schlechten Schneelage konnten wir heuer eine andere Personengruppe als sonst erreichen: Die Wanderer. Auch für sie sind unsere Informationen relevant“. Denn der Aktionstag dient vor allem dazu, sensible Tiere im Winter zu schützen und ihnen einen störungsarmen Lebensraum zum Überwintern zu geben. Dazu können auch Wandernde einen wichtigen Beitrag leisten.
Der Aktionstag ist ein Puzzlestück der Kampagne „Natürlich auf Tour“, die für naturverträglichen Wintersport steht. Dahinter steckt ein großes Partner-Netzwerk, das in den gesamten Bayerischen Alpen und in Teilen des Bayerischen Waldes Routenempfehlungen und „Wald-Wild-Schongebiete“ erarbeitet und umgesetzt hat.
Wir wollen die Menschen für Naturschutz begeistern, statt sie dazu zu zwingen.
„Das Besondere an dem Konzept ist, dass alles auf Freiwilligkeit beruht. Wir wollen die Menschen für Naturschutz begeistern, statt sie dazu zu zwingen“, sagt Scheuermann. Das schätzen die Wintersportler*innen – die meisten seien sehr interessiert an den Gesprächen am Aktionstag und zeigten Verständnis, so berichten die über hundert ehrenamtlich und hauptberuflich Engagierten des Aktionstages. „Für uns Bergsportler ist es kaum eine Einschränkung – man meidet einige Flächen, aber es bleiben unzählige Aufstiegs- und Abfahrtsmöglichkeiten übrig!“, resümiert Scheuermann. Trotzdem plant er für die kommenden Jahre eine kleine Änderung: Den Aktionstag am Faschingswochenende zu veranstalten sei nicht optimal, „für die nächsten Male werden wir hier ein besseres Datum finden. Dann können wieder alle Aktionsgebiete am selben Tag abgedeckt werden“.
Breite Allianz für naturverträglichen Wintersport
Auch in diesem Jahr waren viele Partnerorganisationen am Aktionstag beteiligt: Mehrere DAV-Sektionen, eine ÖAV-Sektion, Naturparks, der Nationalpark Berchtesgaden, die Biosphärenregionen, das Alpinium, die Landratsämter, die Forstbetriebe, die Bergwacht, die Naturfreunde, der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz, der Verein zum Schutz der Bergwelt und viele weitere wirkten beim Aktionstag mit.
„Natürlich auf Tour“ wird zudem von den DAV-Partnern Versicherungskammer Bayern, Vaude und Seeberger unterstützt.
Der Aktionstag „Natürlich auf Tour“ 2024 auf einen Blick
Rund 2500 Bergsportler*innen wurden angesprochen
100 Ehrenamtliche und Hauptberufliche aus verschiedenen Organisationen (z.B. DAV-Sektionen, Naturparks, Nationalpark Berchtesgaden, Alpinium, Landratsämter, Forstbetriebe, Bergwacht, Naturschutzverbände) wirkten beim Aktionstag mit
In diesen Gebieten fand der Aktionstag 2024 statt:
Allgäu: Naturpark Nagelfluhkette, Nebelhorn, Hintersteiner Tal und Wertacher Hörnle; an weiteren Bergen im Ostallgäu findet der Aktionstag am 24. Februar statt
Kleinwalsertal: Ausgangspunkte in Baad und im Schwarzwassertal
Ammergauer Alpen: Pürschling und Hörnle (hier war der Aktionstag bereits am 3. Februar)
Mangfallgebirge: Spitzingseegebiet und Hirschberg
Chiemgauer Alpen: Geigelstein
Berchtesgadener Alpen: Watzmann, Schneibsteingebiet und Hochschwarzeck
Bayerischer Wald: Arberregion und Dreisesselberg
Der Aktionstag wird von der Versicherungskammer Bayern als langjähriger DAV-Partnerin für Hütten, Wege und Naturschutz gefördert. Darüber hinaus unterstützen auch die DAV-Partner Vaude und Seeberger die Ehrenamtlichen im Gelände.