Der Traum: Eine Alpenüberquerung
Mehrtagestouren und Weitwanderungen in den Alpen sind gefragt und allen voran ist eine Alpenüberquerung der Traum von vielen.
Insbesondere die inneralpine Etappe des Weitwanderwegs E5 – von Oberstdorf nach Meran – reizt, denn innerhalb von nur etwa einer Woche gelangt man von Deutschland über Österreich nach Meran. Die große Popularität des Klassikers hat ihren Preis: Die Hütten entlang des E5 sind während der Hauptwanderzeit oft voll und überfüllt. Wer andere oder weniger begangene Routen sucht, kann zwischen einer Vielzahl alternativer Alpenüberquerungen wählen:
München-Venedig: Der andere Klassiker unter den Alpenüberquerungen. Wer diese Strecke vollständig abwandern will, plant einen Monat ein, um von der Isar bis zur Lagune von Venedig zu gelangen. Auch auf diesem Weg können die Hütten der zentralen Etappen, insbesondere in Tirol und in den Dolomiten, zu Stoßzeiten recht voll sein. Das Begehen einzelner Schlüsselstellen verlangt unbedingt geeignete Witterungsbedingungen.
Alternativ bieten sich verschieden lange Alpenüberquerungen an, die inzwischen ebenfalls mit Wanderliteratur sehr gut beschrieben sind, darunter: Berchtesgaden-Lienz (etwa 9 Tage), Garmisch-Brixen (etwa 12 Tage), Salzburg-Triest (etwa ein Monat) sowie Wien-Lago Maggiore (etwa 70 Tage).
Weitwandern auf der Via Alpina
Das Projekt Via Alpina wird von der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA betreut. Zur Auswahl stehen fünf Wege durch und über die Alpen.
Der längste von ihnen: Der rote Weg von Triest nach Monaco. Er führt über rund 2500 Kilometer durch alle acht Alpenstaaten und dabei auch mehrfach über den Alpenhauptkamm.
Andere Weitwander-Alternativen
Darüber hinaus gibt es weitere, in ihrem Wesen sehr verschiedene alpine Weitwanderungen:
Der Geschichte des Salzes spürt der Salzalpensteig vom Chiemgau bis zum Hallstätter See auf 18 Etappen nach.
Der Alpe-Adria-Trail führt in 41 Etappen vom Großglockner nach Triest. Auf dem Weg vom Alpenhauptkamm zur Adria steht neben dem Wandern der Genuss im Vordergrund.
Der Adlerweg verläuft auf 33 Etappen vom Wilden Kaiser bis an den Arlbergpass, die technischen Wanderanforderungen nehmen dabei sukzessive zu.
Beim Weg vom Walchensee zum Iseosee sind 27 Etappen überwiegend abseits ausgetretener Pfade zu bewältigen. Landschaftliche Höhepunkte sind dabei garantiert.
Ähnlich dem E5 bieten sich auch alpine Etappen anderer europäischer Fernwanderwege (E1, E2, E4) für Mehrtagestouren in den Bergen an.
Lokale und regionale Hüttentreks sowie Hüttenrunden
Neben Weitwanderungen mit weniger oder mehr Anforderungen an alpine Kenntnisse und Erfahrungen bieten sich in den Alpen eine Vielzahl von Mehrtageswanderungen an.
Häufiger Vorteil: Die Touren werden in kleineren oder größeren Runden in einem geographisch begrenzten Gebiet gegangen; Ausgangs- und Endpunkt sind oft identisch oder befinden sich zumindest im gleichen Tal. Das macht auch die Logistik häufig einfacher.
Gleichzeitig stellen diese Touren oftmals höhere Anforderungen an die alpine Erfahrung. Zur genaueren Auswahl und Planung gibt es vielfältige Bücher. Alternativ helfen – vor allem für die von den Alpenvereinssektionen ausgearbeiteten Hüttenrunden, etwa wie die Verwall-Runde oder die Sellrainer Hüttenrunde – die Mitarbeitenden der Servicestellen der DAV-Sektionen weiter.
Weitere Informationen & Tipps
Über 100 Mehrtagestouren gibt es auch auf alpenvereinaktiv.com, dem Tourenportal der Alpenvereine.
Wer sich, gerade bei einer ersten Mehrtagestour in den Alpen, einer geführten Gruppe anschließen möchte, findet verschiedene Angebote bei den einzelnen Sektionen des DAV. Oder beim DAV Summit Club, der Bergsteigerschule des Deutschen Alpenverein.
Nicht vergessen: Die Alpen sind anders. - Wer noch nie alpin gewandert ist, wählt zum Einstieg idealerweise eine kürzere Tour. Erst mit mehr alpiner Erfahrung sollte man sich an längere Unternehmungen herantasten.