halloween-zugspitze.jpg
10 Touren mit Gänsehaut-Faktor

Hexen, Teufel, Geister

Der Wetterbericht verspricht für weite Teile der Alpen und der Mittelgebirge in den kommenden Tagen erneut recht bergtaugliches Wetter. Dank Feiertag (Reformationstag in einigen Bundesländern am Donnerstag, Allerheiligen in anderen am Freitag) ist uns sogar ein zusätzlicher Draußen-Tag vergönnt. Passend zu Halloween haben wir für alle, die Lust auf ein wenig Grusel haben, ein paar Touren mit Gänsehaut-Faktor rausgesucht. Doch Achtung: Die Tage werden kürzer, und wer weiß, was im Dunkeln hinter dem Felsen dort vorne lauert…

  • Harzer Hexenstieg: Die Herkunft der Bezeichnung dieses Wanderwegs ist schnell erklärt: Der Blocksberg, heute Brocken, im Harz gilt traditionell als einer der bekanntesten Orte, an dem Hexen in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai die Walpurgisnacht feierten und mit dem Teufel tanzten. Auch heute noch finden dort vielerorts Walpurgisfeiern statt. Wer es lieber ruhiger angeht: Der Wanderweg ist sommers wie winters einen Besuch wert.

  • Um die Schlafende Hexe im Lattengebirge ranken sich – wer hätte es geahnt – zahlreiche Sagen und Legenden. Woher die Bergkette ihren Namen hat, kann man sich beim Blick von Südosten oder Nordwesten leicht zusammenreimen. Die drei Rotofentürme bilden nämlich eine Silhouette, die auch ohne viel Fantasie an eine auf dem Rücken liegende Frau erinnert. Vom schaurigen Anblick sollte man sich jedoch nicht abhalten lassen, bietet die Gegend doch schöne Wanderungen und ein paar Klettereinlagen.

Unverkennbar: die Schlafende Hexe im Lattengebirge. Foto: AdobeStock
  • Die Hexenseehütte der Sektion Rheinland-Köln wurde 1974 errichtet, zwanzig Jahre später wurde sie von einem Feuer vernichtet. Ob hier dunkle Mächte ihre Hände im Spiel hatten? Heute jedoch gibt es in der kleinen Hütte auf 2588 Metern unterhalb des Hexenkopfes (3035 m) gelegen Platz für 24 Personen, die von Ehrenamtlichen der Sektion im Sommer mit regionalen Spezialitäten und Tiroler Schmankerln verwöhnt werden.

  • Der Tod spielt gleich in zwei unserer Tourentipps eine Rolle. Während der Name des Toten Gebirges in den Nördlichen Kalkalpen sich wohl auf die Wasserlosigkeit und weitgehende Pflanzenarmut bezieht, soll der Name des 1392 Meter hohen Toten Mannes in den Berchtesgadener Alpen der Legende nach auf einen Wanderer zurückgehen, der den damals noch namenlosen Berg im Winter besteigen wollte. Seine Leiche wurde erst im folgenden Frühjahr gefunden.

  • Der Teufel existiert auch in anderen Ländern: In Les Diablerets in der Schweiz soll Le Diable (also Satan selbst) mit Felsen gekegelt haben, wobei immer mal wieder ein Brocken ins Tal hinabdonnerte und für Zerstörung sorgte.

  • Woher der 1758 Meter hohe Teufelstättkopf in den Ammergauer Alpen seinen Namen hat, scheint nicht überliefert zu sein. Wir mutmaßen einfach mal, dass die Bezeichnung auf die teuflisch gute Aussicht zurückgeht, die man von seinem Gipfel hat: Von Kreuzspitze, Hochplatte bis zur Klammspitze, weiter entfernt sind im Süden sogar die Zugspitze und im Norden der Starnberger See zu sehen. Bis auf die letzten Meter zum Gipfel – bei deren Überwindung ein Drahtseil hilft – weist die Tour keine besonderen Schwierigkeiten auf.

Beeindruckend: der Teufelstisch zählt zu den landschaftlichen Wahrzeichen der Pfalz. Foto: Pixabay/Hartmut Fuchs
  • Teufelstische gibt es in Deutschland mehrere. Besonders eindrucksvoll ist das vierzehn Meter hohe Exemplar im südlichen Pfälzerwald. Laut der örtlichen Sage errichtete den Tisch der Teufel selbst, um dort sein Abendmahl einzunehmen. Wer gerne mal am gleichen Tisch wie der Leibhaftige selbst Brotzeit machen möchte, kann die Gegend in einer gut dreistündigen Wanderung erkunden. Kletterfans können auf drei verschiedenen Routen auch das Dach des Teufelstischs erklimmen.

  • Eine spektakuläre Tour verspricht die Höllentalklamm – und obwohl der Name nichts mit dem Ort der Verdammnis zu tun hat, sondern wohl auf das Wort "aushöhlen" zurückgeht, kann es einem angesichts dunkler Höhlen und tosender Wassermassen schon mal kalt den Rücken herunterlaufen. In den Wintermonaten ist die Klamm leider geschlossen, aber vielleicht freut man sich ja auch im Sommer über ein bisschen Gänsehaut?

Der Name der Höllentalklamm geht vermutlich eher auf das Wort "aushöhlen" zurück als auf den Ort der Verdammnis. Foto: AdobeStock/Ondrej Bucek
  • Besonders für Kinder geeignet und das je nach Witterung sogar im Winter ist die Geisterklamm zwischen Leutasch und Mittenwald. Früher soll ein Dämon mit seinen Kobolden den Eingang der Klamm bewacht haben, weswegen die Leutaschklamm (so der offizielle Name) erst zu ihrem gruseligen Namen – und dem speziell angelegten Geister-Themenweg – kam.

Bei Tageslicht wirkt die Fleischbank im Wilden Kaiser gar nicht mehr so grauenerregend. Foto: Thomas Bucher
  • Wenn es um Horrorfilme ginge, kämen wir nun wohl zur Rubrik Slasher. Nichts für zarte Gemüter – so auch der Gipfel im Wilden Kaiser mit dem grausigen Namen Fleischbank (2186 m) und seine Geschichte. Durch die Fleischbank ziehen sich einige Querbänder, die Gämse als Steige nutzen. Der Sage nach legte ein findiger Bauer frische Baumrinden aus, um die Tiere zum Absturz zu bringen. Unten musste er seine Beute dann nur noch einsammeln. Als eines Tages eine ganze Herde Schafe in die Falle trat, und man sie anderntags am Fuß des Bergs als Fleischmasse auffand, war der Name des Bergs geboren. Neben des grauenvollen Namens ist die Gegend insbesondere für zahlreiche Klettertouren bekannt.

Themen dieses Artikels