Typisch ... Buche
Die Rotbuche wächst schnell und erreicht Höhen von 25 bis 30 Metern. Der sattgrüne Laubbaum bildet oft eine mächtige Krone aus.
Die glatte Borke schimmert silbergrau; die 5 bis 10 Zentimeter langen Blätter sind eiförmig bis zugespitzt, der Blattrand zumeist wellig, teils leicht gekerbt, gezähnt und bewimpert, die Blattunterseite ist leicht behaart. Buchen können bis zu 300 Jahre alt werden, Einzelexemplare auch älter.
Alpen-Botanik-Talk
Die (Rot-)Buche heißt
Wissenschaftlich: fagus sylvatica
Englisch: European beech
Französisch: hêtre européen
Italienisch: faggio europeo
Slowenisch: Evropska bukev
Wo lohnt es sich Ausschau zu halten? – Vorkommen
Die Buche kommt bis zu einer Höhe von etwa 1400 Meter vor. In den Alpen kommt sie meist im Verband vor; sie meidet steile Hänge, an denen Steinschläge auftreten oder allzu viel Geröll in Bewegung ist. Gleichzeitig kann sie aber Krummholz bilden oder auch in Lawinenrinnen zurechtkommen. Die Buche wächst sowohl auf saurem als auch auf kalkreichem Boden.
Kleine Kulturgeschichte der Buche
Schon in der Steinzeit pflegten die Menschen die Buchen, die in der Nähe ihrer Siedlungen wuchsen; vermutlich wegen der ölhaltigen Bucheckern, die sie nutzen konnten. Aus den Bucheckern kann Speiseöl gewonnen werden; allerdings ist es nur in Maßen zu nutzen, da es sonst Unwohlsein auslöst. Auch die Blätter sind essbar, sie gelten als entzündungshemmend und wurden früher oft als Salat angerichtet.
In der Bronzezeit spielten Buchen aufgrund ihres hohen Kaliumgehalts eine Rolle, um Pottasche zu gewinnen, die wiederum für die Herstellung von dunkelgrünem Glas genutzt wurde.
Die Buche zeichnet sich durch ihr hartes, schweres Holz aus, das eine hohe Biegefestigkeit hat. Die Sägeindustrie konnte die Buche daher erst nutzen, als geeignetes Werkzeug und passende Maschinen zur Verfügung standen. Seither aber machen seine Eigenschaften den Baum zu einem der wichtigsten Holzlieferanten für die Industrie.
Wusstest Du, dass ...
... die Rotbuche die in Mitteleuropa einzige heimische Art der Buchen (Fagus) ist. Sie wird deshalb oft ohne weiteren Artzusatz benannt. Die Hainbuche (auch Weißbuche genannt) ist der Rotbuche zwar sehr ähnlich, gehört jedoch zur Familie der Birkengewächse.
… die Buche ein mittleres Optimum sucht: es sollte nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht; nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt sein, damit sie wächst. Die Buche gilt daher auch als Zeigeart für feucht-gemäßigtes Klima.
… die Buche den Klimawandel – in Maßen – im Großen und Ganzen wohl recht gut verkraften wird. Sie wird aus allzu warmen und trockenen Gebieten verschwinden, dafür weiter in die Höhenlagen ausweichen.
… es auch für die Buche trotz ihrer genetisch bedingten sehr guten Anpassungsfähigkeit Grenzen gibt: sie verträgt weder längere Dürre noch allzu starken, späten Frost.
… die essbaren Nussfrüchte der Buche – Bucheckern – meist in Paaren in einem verholzten Fruchtbecher sitzen, der häufig den Winter über am Baum bleibt.
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