Bergkulisse mit Zirbe
Ab 1600 Metern versüßen sie einem nicht nur den Blick, sondern mit ihrem wohltuenden Geruch auch die Nase - die Zirben. Foto: AdobeStock
Das Gold der Alpen

Die Zirbe

Sie soll beruhigend und schlaffördernd wirken, seit Jahrhunderten werden Möbel und sogar ganze Zimmer aus ihrem Holz gefertigt und auch Öl und Schnaps können aus ihren Zapfen und Nadeln gewonnen werden – die Zirbe ist einer der begehrtesten Bäume der Hochalpen.

Typisch ... Zirbe

Die Zirbe gehört wie auch die Latsche zur Familie der Kiefern und wird im Durchschnitt zwischen 200 und 400 Jahre alt. Einzelne Exemplare werden bis zu 1000 Jahre alt; nur Eichen oder Eiben übertreffen solche Lebenserwartungen.

Zirbelkiefern – wie sie auch genannt werden – können je nach Standort bis zu 30 Meter hoch werden, ihre Rinde ist in der Jugend glatt und teilweise glänzend und scheint in Silber- und Graugrüntönen. Später wird sie warziger und dunkler und nimmt ein Graubraun an. Die Kurztriebe sind mit vielen Büscheln mit fünf blaugrünen Nadeln geschmückt. Nach vier bis sechs Jahren fallen die 4-8 Zentimeter langen Nadeln von den Trieben ab.

Die Samen des Zirbenbaums, die fälschlicherweise auch Zirbelnüsse genannt werden, sind eigentlich Zapfen. Sie blühen alle 6-10 Jahre von Mai bis Juli. Im Herbst des Folgejahres sind die bis zu 8 Zentimeter langen Zapfen reif.

Zirben müssen extremen Wettern standhalten. Wind, Blitze und Schnee können den hochalpinen Kiefernbaum langfristig verformen und schädigen. Sie sind jedoch sehr robust und halten Temperaturen von bis zu -40 Grad ohne großen Schaden aus.

Faszinierend anders: Die Zirbe in der Blüte. Foto: AdobeStock

Alpen-Botanik-Talk

Die Zirbe heißt auch

  • Wissenschaftlich: pinus cembra

  • Englisch: swiss stone pine

  • Französisch: pin de montagne suisse

  • Italienisch: pino cembro

  • Slowenisch: švicarski kamniti bor

Wo lohnt es sich Ausschau zu halten? - Vorkommen

Die Zirbe bewohnt in erster Linie die Zentralalpen ab 1600 Metern und kommt vor allem an der oberen Waldgrenze der Tuxer Alpen in Tirol und den Nockbergen in Kärnten vor. Einzelne Exemplare in Italien oder der Schweiz wachsen auf Höhen von bis zu 2600 Metern. Zirben bevorzugen nährstoffarme und saure Böden.

Gepanzerte Früchte - Zirbenzapfen. Foto: AdobeStock

Kleine Kulturgeschichte der Zirbe

Als sich während der Eiszeit Gletscher in den Alpen formten, wuchs die Zirbe in der Ungarischen Tiefebene und im Wiener Becken. Erst mit der Schmelze wanderte die Zirbe über die nächsten Jahrhunderte zurück ins Gebirge. Zu dieser Zeit verbreitete sie sich massiv, vor allem in den Ötztaler- und Zillertaler Alpen, aber auch im Wallis und in der Schweiz. Den östlichen Rand der Zirbenverbreitung stellen die Vorkommen rund um die Reiteralm im Berchtesgadener Land dar.

Wusstest Du, dass...

  • … aus den fettreichen Zapfen der Zirbe Öl gewonnen werden kann? Es riecht besonders intensiv und wird für Saunaaufgüsse und Duftlampen verwendet.

  • … sich der angenehme Geruch der Zirbe bis zu 100 Jahre lang halten kann? Aus diesem Grund bauten Menschen in zirbenreichen Regionen ganze Zirbenstuben und vor allem Betten aus dem angenehm duftenden Holz.

  • … aus den Zapfen und Samen Spirituosen wie Zirbenschnaps und sogar Zirbengin hergestellt werden? Zirbenlikör soll sogar bei Erkältungen helfen und Zirbengeist bei schmerzenden Gliedmaßen.

  • … aufgrund von Bergbau, Salinen, Almrodungen und Übernutzung die Zirben auf nur schwer zugängliche Gebiete zurückgedrängt wurden? Sie stehen deshalb auch teilweise unter Schutz.

  • … die Nachfrage nach Zirbelholz aufgrund der positiven Auswirkungen auf den Schlaf extrem gestiegen ist? Auch die Preise sind damit in die Höhe gerauscht und verhalfen der Zirbe zu ihrem Spitznamen „Gold der Alpen“.

Gezeichnet von Gewittern und Schnee - typisch für die Zirbe. Foto: AdobeStock

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