Vor der Tour
Planung ist alles! Stimmt das Wetter? Will ich wandern? Klettern? Oder sogar über mehrere Tage unterwegs sein? Was schaffe ich konditionell? All das lässt sich in kürzester Zeit digital planen und direkt mit auf den Berg nehmen. Aber: Unterwegs bitte nicht ausschließlich aufs Smartphone verlassen – eine Karte der Region, und die Fähigkeit, sie zu lesen, sollte immer im Rucksack sein!
Sonnenschein oder Wolkenbruch? Was euch auf der geplanten Tour erwartet, erfahrt ihr am einfachsten mit dem Bergwetter. Als Shortcut auf eurem Smartphone habt ihr die aktuelle Prognose dank der für mobile Geräte optimierten Website immer im Blick. Das Bergwetter wird für die Alpen und die Mittelgebirge ausgegeben. In Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck wurden 17 Regionen erstellt, was äußerst präzise Vorhersagen erlaubt. Viele Daten werden alle ein bis zwei Stunden aktualisiert, die Texte werden täglich am frühen Nachmittag von einem Bergsport-affinen Meteorologen erstellt. Das Bergwetter bietet eine Vielzahl an Daten wie Text- oder Punktprognosen, Niederschlagsmengen, Bodendruckanalysen und auch Warnmeldungen.
Egal ob Wanderung, Kletter-, Ski- oder Mountainbiketour – das Tourenportal alpenvereinaktiv liefert Tourenbeschreibungen, Hütteninfos, Berichte zu aktuellen Bedingungen und natürlich die Möglichkeit, eigene Tracks aufzuzeichnen. Wer lieber abseits ausgetretener Pfade unterwegs ist, kann mit der App auch eigene Touren planen. Die zugehörige Website hat noch weitere Schmankerl in petto: das Bergwetter gibt detailliert Auskunft zu den aktuellen Tourenbedingungen und mit der Funktion Gemeinsame Touren findet ihr Gleichgesinnte und auch gleich eine Mitfahrgelegenheit in die Berge. Bei über 220.000 aktiven Nutzer*innen stehen die Chancen gut.
Kosten: gratis, Update auf Pro oder Pro+ kostenpflichtig
→ Übrigens: Für DAV-Mitglieder gibt's spezielle (Preis-)Vorteile beim Kauf von Pro oder Pro+!
Am Berg
Auch für unterwegs gibt es zahlreiche Apps, die euch das Leben erleichtern. Ihr wollt wissen, auf welcher Höhe ihr gerade seid? Welcher Gipfel das da gegenüber ist? Oder braucht Hilfe? Dann habt ihr am besten die folgenden Apps auf eurem Handy installiert.
Der Höhenmesser ist eine Tracking-App, die die Höhe über GPS-Satelliten-Triangulation oder wenn verfügbar Online-Netzwerke beziehungsweise einen Barometer Drucksensor misst. Achtung: Nicht immer sind solche Apps hundertprozentig genau, also nicht blind darauf verlassen.
Kosten: gratis, In-App Käufe möglich
Alle Gipfel im Blick! Aber wie heißen die nur? Peakfinder ist die App für die Erkennung von Bergen – ob Mount Everest oder der Hügel vor der Haustür – und wird nicht nur von uns, sondern zum Beispiel auch von National Geographic wärmstens empfohlen. Enthalten sind rund 650.000 Berge, die online und offline identifiziert werden können.
Kosten: 4,69 €
Sollte am Berg doch mal was passieren, hilft eine Erste Hilfe App schnell und unkompliziert weiter. Die App vom Arbeiter-Samariter-Bund gibt Infos und detaillierte Erklärungen zu Sofortmaßnahmen wie Erster Hilfe bei Unfällen oder Herzinfarkten sowie Wiederbelebung. Außerdem zeigt sie Arztpraxen und Krankenhäuser in der Nähe an und wählt per Button den Notruf.
Sehr hilfreich ist auch die App SOS EU ALP, über die schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden kann, der samt Standortdaten (GPS-Koordinaten) und Kontaktdaten (direkte Telefonnummer) an die jeweilige Rettungsleitstelle (Tirol, Südtirol oder Bayern) übermittelt wird. Mit der App können Rettungsdienste, Berg- und Wasserrettung oder Feuerwehr sowie speziell im medizinischen und alpinen Rettungswesen boden- und/oder luftgebundene (z.B. Notarzthubschrauber) Einheiten alarmiert werden.
Die Teilnahme und das Wissen aus einem Erste Hilfe-Kurs kann eine App selbstverständlich nicht ersetzen!
Kosten: beide gratis
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Am Berg und in abgelegenen Regionen hat Erste Hilfe oberste Priorität: Knochenbrüche versorgen, Verrenkungen erkennen und vieles mehr – ein Überblick.
So geht das – Notfall Alpin
Mit Herz, Hand und Verstand
Bei einem Notfall Erste Hilfe zu leisten, ist gesetzliche Pflicht. Im alpinen Gelände können sich dabei komplexe Situationen ergeben und schwierige Entscheidungen zu fällen sein.
Klettern, Mountainbiken und Fotografieren
Und auch für speziellere Interessen gibt es die passende App – egal ob ihr auf der Suche nach dem perfekten Kletter-Spot, dem längsten Mountainbike-Trail oder der richtigen Belichtung seid.
Die Rock Climbing App 27 Crags bietet Kletter-Begeisterten über 10.000 Klettertopos weltweit. Topos können heruntergeladen und so auch offline genutzt werden.
Kosten: gratis, In-App Produkte wie Premium Topos ab 8,49 €
Ihr kennt euch aus mit Weißabgleich, ISO und Verschlusszeit, habt aber keine Lust die Spiegelreflex auf jede Tour mitzuschleppen? Dann machen Apps wie Open Camera (Android) oder ProCam (iOS) euer Smartphone zum optimalen Ersatz. Von automatischer Stabilisierung über die manuelle Einstellung diverser Parameter bis hin zu Spielereien wie Foto-Stempeln oder erweiterten Selfie-Optionen ist alles möglich.
Kosten: gratis
Kosten: 9,99 €
Mit dem Bike in den Bergen? Trailforks vereint mehr als 50.000 Trails weltweit. Erfasst werden diese von Benutzer*innen und Mitgliedern. Anschließend werden sie von lokalen Verbänden oder verantwortlichen Organisationen geprüft und genehmigt. Trails und Karten können offline gespeichert werden. Auch über die Website nutzbar.
Kosten: gratis
Wer auch im Winter viel in den Bergen unterwegs ist, tut gut daran, das Wissen aus einem Lawinenkurs im Kopf zu haben. Zusätzlich kann eine Lawinen-App im Ernstfall helfen. White Risk vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung enthält das interaktive Lawinenbulletin, aktuelle Schnee- und Wetterdaten sowie Hintergrundwissen zur Beurteilung der Lawinengefahr.
Kosten: gratis
Keine App, aber eine außerordentlich hilfreiche Webseite für die Skitourenplanung und die Einschätzung der Lawinengefahr ist Skitourenguru. Das Tool ist selbstverständlich nur eine Ergänzung zu dem Wissen, wie man den Lawinenlagebericht interpretiert und wie man im Fall des Falles mit der LVS-Ausrüstung umgeht.
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