Morgenstimmung am Monte Bar in den Luganer Voralpen.
Auch im Tessin ist man derzeit bis etwa 2200 m schneefrei unterwegs. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 14. bis 16. Juni 2024

Auf eine stabile Hochdruckwetterlage müssen wir leider nach wie vor warten. Aber mit dem richtigen Timing bestehen am Wochenende dennoch Chancen, etwas Gipfel-Sonne abzubekommen.

Tourenverhältnisse

Auch am kommenden Wochenende muss man sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Alpen auf Erdpassagen und Wiesenwegen mit teils rutschigen Wegverhältnissen rechnen.
Die bayerischen Voralpen sind mittlerweile so gut wie schneefrei.
In den Nördlichen Kalkalpen sind hingegen vor allem auf Karsthochflächen oberhalb von etwa 2200 m noch ziemlich große, zusammenhängende Altschneefelder vorhanden. Am meisten Schnee liegt hierbei in Richtung Westen, wie am Alpstein oder in den Allgäuer Alpen, wo zum Beispiel beim nordseitigen Abstieg zum Oberen Gaisalpsee bis auf etwa 1800 m noch Altschneefelder gequert werden müssen. Dementsprechend waren die Clariden (Glarner Alpen) vom Klausenpass (1950 m) am Wochenende noch als Skitour möglich.
Auch am Alpenhauptkamm liegt vor allem in der Schweiz in den Hochlagen noch viel Schnee. Dort sind vor allem im Wallis nicht nur die Gletscher, sondern auch Felsanstiege, wie zum Beispiel am Lagginhorn, noch ziemlich eingeschneit.
Auf der Alpensüdseite muss man ebenfalls in der Schweiz mit dem meisten Schnee rechnen. Hier kann man im Tessin bis ca. 2200 m schneefrei unterwegs sein.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es von Freitag bis Sonntag einen Mix aus Sonne, Wolken und kurzen Regenschauern, wobei es vor allem am Samstag sehr windig wird. Die Maximaltemperaturen pendeln am Kahlen Asten (841 m) um 13°C.
Im Harz und im Thüringer Wald wird das Wochenendwetter vergleichbar. Am Brocken (1142 m), wo am Samstag an die 100 km/h Windgeschwindigkeit erreicht werden können, steigen die Höchstwerte aber nur auf 11°C.
Im Elbsandsteingebirge dürften die kommenden Tage weitgehend trocken verlaufen. Am freundlichsten verläuft der Sonntag. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) steigen die Höchstwerte am Wochenende auf 20°C.
Im Bayerischen Wald muss man hingegen am Wochenende zwischen sonnigen Abschnitten auch mit Regenschauern rechnen. Die Höchsttemperaturen pendeln am Großen Arber (1456 m) um 14°C.
Im Schwarzwald bringen Freitag und Samstag vor allem vormittags Regenschauer und viel Wind. Der Sonntag dürfte freundlich verlaufen. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von 9°C am Freitag auf 12°C am Sonntag.

Alpen: Am Freitag bringt eine Warmfront in den Ostalpen ausgedehnte Wolken. Die meiste Zeit ist es aber trocken, aus der kompakten Bewölkung kann es im Nordalpenbereich zeitweise leicht regnen. Nachmittags lockern die Wolken von Westen her auf und es wird zum Abend sonnig.
Am Samstag zieht eine Kaltfront mit dichten Wolken und Schauern auf, die am Nachmittag zum Teil kräftig ausfallen können und im Osten auch von Gewittern begleitet werden. Die Schneefallgrenze liegt bei rund 3000 m. Die Temperatur liegt in 2000 m bei 7 bis 12°C, der Wind weht lebhaft bis kräftig aus Südwest.
Am Sonntag lockern die Wolken überall auf, wandeln sich aber teils in mächtige Quellwolken um. Daraus entstehen entlang der Ostalpen im Tagesverlauf lokale Regenschauer und einzelne Gewitter.

Auch in großen Teilen der Westalpen steht ein instabiles Bergwochenende bevor. Richtig sonnig dürfte es nur in den französischen Alpen werden.

Fazit

In den meisten Mittelgebirgen verspricht der Sonntag vor allem in Richtung Südwesten das beste Wanderwetter, weswegen wir bei den dortigen Tourenempfehlungen den Schwarzwald herausgepickt haben.
Auch in den Nordalpen dürfte der Sonntag der beste Bergtag werden. Allerdings sollte man wegen möglicher Gewitter am Nachmittag möglichst früh starten. Ab dem Mangfallgebirge ostwärts könnte man zudem den dort wohl trockenen Samstagvormittag für eine Halbtagestour nutzen.
Wer oberhalb von ca. 2200 m unterwegs ist, muss vor allem auf Karsthochflächen und Latschenplateaus mit großen Altschneefeldern rechnen, und sollte mit Gamaschen, Teleskopstöcken und festen Stiefeln mit gutem Profil ausgestattet sein.
Für große Hochtouren am Alpenhauptkamm ist das Wochenendwetter leider zu unbeständig, zudem liegt dort noch viel Schnee.
Und leider wird es auch in Sachen (Sport-)Klettern nicht ganz leicht werden, trockene Felsen zu finden.

Tourenempfehlungen

Auch für die kommenden Tage haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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