Schneeschuhgeherinnen am Denneberg in der Nagelfuhkette bei Steibis
Der erste Adventssonntag war nicht nur in den Allgäuer Voralpen traumhaft schön. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 8.-10. Dezember 2023

Ab Sonntagnachmittag dürfte ausgewachsenes Vorweihnachtstauwetter die kalte Winterluft vertreiben. Schneeliebhaber*innen sollten daher das Wochenende nutzen, wobei der Samstag die besseren Wetterverhältnisse verspricht.

Tourenverhältnisse

Das vergangene Wochenende hat auch auf den Bergen große Mengen an Neuschnee abgeladen. Sowohl in den Deutschen Mittelgebirgen als auch in den Bayerischen Alpen sind die Schneehöhen für die Jahreszeit überdurchschnittlich. So liegen beispielsweise am Feldberg (Schwarzwald) 100 cm, am Großen Arber (Bayerischer Wald) 65 cm und am Brauneck (Bayerische Voralpen) 120 cm Schnee.
Auch in den Tiroler Nordalpen und am Alpenhauptkamm können sich Skitourengeher*innen mit z.B. 118 cm an der Muttekopfhütte (Lechtaler Alpen) oder 110 cm an der Messstation Grieskogel (Stubaier Alpen) nicht beschweren.
Geringer fallen die Schneehöhen auf der Alpensüdseite aus. So werden von den meisten Messstationen in den Dolomiten 25 cm bis 40 cm Schneehöhe gemeldet.
Vor dem anstehenden Tauwetter dürfte sich die Schneelage bis zum Sonntag in den Nordalpen noch leicht erhöhen.

Lawinenlage

Fast im gesamten deutschsprachigen Alpenraum herrschte am Donnerstag mit Stufe 2 eine mäßige Lawinengefahr. Nur in den Hohen Tauern wird die Gefahr auf „erheblich“ (Stufe 3) eingeschätzt.
Schwachschichten im Altschnee können an Übergängen von wenig zu viel Schnee wie z.B. bei der Einfahrt in Rinnen und Mulden mit großer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Dies an sehr steilen Hängen oberhalb von rund 2200 m.
Zudem besteht an steilen Grashängen unterhalb von rund 2400 m eine gewisse Gefahr von Gleitschneelawinen.
Schließlich sind noch Triebschneeansammlungen an den Expositionen Nordwest über Nord bis Ost oberhalb von rund 2400 m störanfällig. Vorsicht ist vor allem an den Kammlagen geboten.
Die angekündigten Schneefälle dürften die Situation zum Wochenende hin nicht wesentlich verändern. In tieferen Lagen wird mit steigenden Temperaturen allerdings Nassschnee zum Problem.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge fällt in den Hochlagen am Freitag noch Schnee, der am Wochenende bei zunehmenden Wind in Regen übergeht. Die Maximaltemperaturen steigen am Kahlen Asten (841 m) von 0°C am Freitag auf 4°C am Sonntag.
Im Harz und im Thüringer Wald ist das Wochenendwetter ähnlich, wobei es in den Hochlagen bei Schneefall bleibt. Am Sonntag bestehen dort Chancen auf etwas Sonne. Am Brocken und am Großen Beerberg (982 m) steigen die Höchsttemperaturen bis Sonntag auf 2°C.
Im Elbsandsteingebirge sollen die kommenden Tage trocken verlaufen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) steigt die Höchsttemperatur vom -3°C auf 5°C.
Im Bayerischen Wald wechseln sich bei zunehmenden Wind Wolken, Schneeschauer und kurze Sonnenfenster ab. Die Höchsttemperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) von -3°C am Freitag auf 5°C am Sonntag.
Für den Schwarzwald ist ähnliches Wetter zu erwarten, wobei am Samstag auch Regen fallen kann. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchsttemperaturen bis Sonntag auf 4°C.

Alpen:
Am Freitag ist es nur in den östlichen Ostalpen zunächst sonnig. Im Tagesverlauf ziehen auch dort Schleierwolken auf. Vom Bregenzerwald bis zu den Bergamasker Alpen beginnt der Tag hingegen stark bewölkt. Die Wolken breiten sich ostwärts bis Tirol aus und es gibt nachts schwachen Schneefall.
Am Samstag wird es zuerst im Westen, am Nachmittag auch im Osten sonnig. Nachmittags tauchen im Westen dichte Wolken auf. Abends und nachts kommt Sturm mit Regen und Schneefall auf. Schneefallgrenze nachts im Westen 1500, sonst um 1000 Meter.
Der Sonntag wird stürmisch. An der Alpennordseite gibt es Regen- und Schneeschauer, mit einer Schneefallgrenze zwischen 1000 m und 1500 m. Begünstigt mit trockenen Verhältnissen und sonnigen Phasen ist die Alpensüdseite.
In den Westalpen verlaufen Freitag und Samstag etwas niederschlagsreicher. Dort kann die Schneefallgrenze bereits am Sonntag auf 2000 m ansteigen.

Fazit

Samstagvormittag und Samstagmittag sind mit hoher Wahrscheinlichkeit das beste Zeitfenster für eine Schneeschuhwanderung oder Skitour. Dabei ist es ratsam sich eher in Richtung Osten hin zu orientieren, da nachmittags von Westen her Wolken mit Niederschlag aufziehen.
Bei der derzeitigen Schneelage kann man sogar am Alpenrand vom Tal aus mit Ski starten. Am heutigen Donnerstag ist noch nicht ganz eindeutig einzuschätzen, wie viel Neuschnee am Freitag hinzukommt. Deswegen muss man bei der Tourenplanung grundsätzlich den aktuellen Lawinenlagebericht am Vorabend der Tour mit einbeziehen.
Am Sonntag bessert sich zwar das Wetter am Nachmittag. In der Nacht regnet es aber bis auf 1500 m hinauf, so dass die Schneequalität darunter sehr leiden dürfte. Zudem weht ein stürmischer Westwind.

Tourenempfehlungen

Auch für die kommenden Tage haben wir wieder15 Vorschläge für euch zusammengestellt.

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