Insgesamt sind 3668 Personen in eine Notlage geraten und mussten von der Bergrettung gerettet oder geborgen werden – ein leichter Rückgang zu den 3680 Fällen im Jahr 2021. Tödlich verunfallt sind 109 Menschen – das sind deutlich weniger als 2021 mit 131. Bei bestimmten Bergsportarten wie Hochtouren, beim Klettersteiggehen und Trailrunning ist hingegen eine Zunahme an Notfällen zu verzeichnen. Dass viele Einschränkungen der Pandemie im vergangenen Jahr weggefallen sind, zeigt sich auch in der Notfallstatistik: Der Anteil ausländischer Opfer liegt bei 40 Prozent (2020 und 2021 unter 30 Prozent).
Blockierungen nehmen weiter zu – Klimawandel wirkt sich auf Unfallgeschehen aus
Was in den vergangenen Jahren insbesondere beim Klettersteiggehen auffällt, ist die Zunahme an Blockierungen. Mit 1008 blockierten Personen ist dieser Trend im Vergleich zu 607 Personen im zehnjährigen Durchschnitt auch in der Statistik des SAC ersichtlich. In der Schweiz zeigen sich die Blockierungen insbesondere auf Skitouren.
Die Anzahl tödlicher Unfälle geht bei Bergsportarten wie Wandern oder Klettern zurück. Gerade bei Tätigkeiten mit einem markanteren Einfluss des Klimas wie Hoch- oder Skitouren steigen die Zahlen jedoch.
Mit verschiedenen Hitzeperioden ist der Sommer 2022 schweizweit der zweitwärmste (nach dem Sommer 2003) seit 1864. Dies führt zu einer anderen Art von Notfällen: Die Anzahl von Spaltenstürzen auf Gletschern ist mit 70 Personen beinahe doppelt so hoch wie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre (38). Es gibt sechs Stürze mit Todesfolge (der Zehnjahresdurchschnitt liegt bei weniger als zwei). Dies ist auf die schlecht eingeschneiten Gletscher zurückzuführen.
Weitere Infos gibt es direkt beim Schweizer Alpen Club.