Illustration von einem Wanderer, der am Berg nicht mehr weiter weiß. Eine Sprechblase mit einem Fragezeichen über seinem Kopf.
Bedrängnissituation am Berg: Abkürzen & Verlaufen. Illustration: Marmota Maps/Lana Bragin
Orientierung

Abkürzen & Verlaufen in schwieriges Gelände hinein

Kennst du das?: Ich habe abgekürzt oder mich verlaufen und geriet in Absturzgelände oder unerwartet schwieriges Gelände.

Faustregel

Begehe Abkürzungen in nicht einsehbarem Gelände nur dann, wenn du sicher weißt, dass ausnahmslos jede Stelle begehbar ist.

Ad-hoc-Maßnahmen und -Verhaltenstipps

Ein wichtiger Aspekt beim Wandern ist die Aufmerksamkeit: Worauf konzentriere ich mich gerade?

  • Schenke dem dich umgebenden Gelände also immer eine gewisse Aufmerksamkeit; wie ein Hintergrundgeräusch. Denn das Gelände ändert sich selten schlagartig.

  • Merkst du, dass das Gelände anspruchsvoller wird als ursprünglich geplant, lenke deine Aufmerksamkeit stärker sowohl auf das Gelände als auch auf deine Bewegungen.

Prävention

Vielleicht hattest du, als du dein Missgeschick bemerkt hast, den Impuls, in die schon eingeschlagene Richtung weiterzugehen. Schließlich möchte man ganz schnell wieder auf den richtigen Weg kommen. Vielleicht bist du auch dann noch weitergegangen, als das Gelände spürbar schwieriger wurde und hast selbst jetzt nicht innegehalten, um zu prüfen, ob es noch sinnvoll ist, so weiterzugehen.

Mache dir klar: (Ausgewiesene Alpenvereinswege und sonst auch reguläre menschgemachte Nutz-)Wege sind meist so angelegt, dass sie die optimalen und leichtesten Geländepassagen nutzen: Ein als leicht eingestufter Bergweg zum Beispiel führt nicht durch schwieriges Absturzgelände. Kommst du also in unerwartetes, schwieriges (Absturz-)Gelände oder sagt dir dein Bauchgefühl, dass etwas nicht stimmt, dann bleib stehen, halte inne und atme einige Male tief durch, um zur Ruhe zu kommen. Meist wirst du schon durch dieses Zur-Ruhe-Kommen in der Lage sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen und kannst entsprechend handeln.

Deine bewussten Entscheidungen können sehr vielfältig sein:

  • Umzudrehen bzw. zurückzulaufen ist in den meisten Fällen die Lösung.

  • Wenn du sicher abschätzen kannst, dass begehbare Passagen dich auf den richtigen Weg führen, kannst du auch auf diesen weitergehen. Das kannst du mit deinen Orientierungsmitteln überprüfen.

  • Falls du allein weder vor noch zurückkommst: Gestehe dir ein, dass du in eine Notlage geraten bist. Bleibe am besten an Ort und Stelle und versuche, andere auf deine Notlage aufmerksam zu machen. Dazu musst du um Hilfe rufen. Falls niemand reagiert, sende ein Notsignal und/oder setze einen Notruf ab.

Vom Weg abgekommen? – Führen begehbare Bergpassagen (sichtbar) sicher auf den richtigen Weg, kann man auch auf diesen weitergehen. Foto: AdobeStock