Illustration von Wanderern am Berg, die von einer Steinschlaglawine getroffen werden.
Bedrängnissituationen am Berg: Steinschlag. Illustration: Marmota Maps/Lana Bragin
Souveränität

Steinschlag

Kennst du das?: Ich geriet in einen Steinschlag.

Geltungsbereich

Der Steinschlag wurde nicht offensichtlich von Anderen ausgelöst. Auch ein einzelner Stein ist gemeint.

Theoretischer Hintergrund

Es gleicht der Arbeit eines Detektivs, im Gelände zu erkennen, ob es zu Steinschlag kommen kann oder nicht. Tatsächlich lässt sich möglicher Steinschlag aber an einzelnen Hinweisen im Gelände ablesen:

  • Liegen nah an einer (bröckelig aussehenden) Felswand auf und neben dem Wanderweg viele kleine, unbewachsene Steine, dann besteht akute Steinschlaggefahr.

  • An waldumstandenen Felswänden geben dir die Steinschlagmarken, also Verletzungen der Rinde, an den Baumstämmen Auskunft darüber, wie häufig und intensiv es zu Steinschlag kommt.

  • Schotterhalden unter einer Felswand sind Beweise für kontinuierliche Sturzprozesse, die das ganze Jahr über auftreten können. Einzelereignisse wiederum, vor allem bei Starkniederschlägen, sind vor allem in und unter rinnenartigen Bergstrukturen zu erwarten.

Wie lange es her ist, seit sich das Gestein ausgelöst hat, lässt sich mit Blick auf Merkmale wie die Gesteinsfarbe oder auch auf die Vegetation bestimmen:

  • Ist die ursprüngliche Gesteinsfarbe an den Bruchstellen sichtbar, ist das Ereignis erst kurze Zeit her.

  • Je verwitterter und mit Algen, Moosen und Flechten überzogen das Gestein ist, desto länger liegt das Ereignis zurück.

  • Sind Schotterhalden nicht mehr aktiv, hat sich bereits eine Humusauflage gebildet und Blumen, Sträucher und/oder Bäume wachsen auf den Blöcken.

Spuren von Steinschlag (im Jostedalsbreen Nationalpark, Norwegen). Foto: AdobeStock

Prävention und Entwicklungsperspektive

Lerne, die Hinweise der Landschaft zu lesen. Schütze dich außerdem so gut wie möglich gegen Steinschlag:

  • Verbringe so wenig Zeit wie möglich in dem durch Steinschlag gefährdeten Gebiet. Das heißt: zügig gehen, keine Pausen machen, selbst keine Steine lostreten.

  • Schärfe deine Sinne und achte auf das, was du hörst und siehst.

  • Suche nach Möglichkeit Deckung hinter Bäumen, dicken Steinen oder unter deinem Rucksack.

  • Auf bestimmten Wandertouren kann es sinnvoll sein, einen Helm mitzunehmen: wenn du dich sehr lange auf Bergwegen unterhalb steinschlaggefährlicher Felswände aufhältst oder wenn du Abschnitte um stark frequentierte Kletterwände durchläufst.