Zwei Personen bringen das Siegel an Hüttenwand an
Hüttenwart Günter Gehrke bringt das Umweltgütesiegel gut sichtbar an der Fassade der Braunschweiger Hütte an. Foto: Sektion Braunschweig
Nachhaltiger Hüttenbetrieb

Braunschweiger Hütte erhält das Umweltgütesiegel

Die Sektion Braunschweig und die Wirtsleute der Braunschweiger Hütte haben am 27. Juni 2024 voller Stolz das Umweltgütesiegel der Alpenvereine entgegengenommen.

Die Braunschweiger Hütte, höchstgelegene Hütte auf dem beliebten Fernwanderweg E5, darf sich nun zu den mit dem Siegel für besondere Nachhaltigkeit ausgezeichneten Hütten zählen. Die Kriterien zur Erlangung dieser Auszeichnung sind streng. Die Sektion Braunschweig und auch die Wirtsleute Melanie und Stefan Neurauter sind die Anstrengung angegangen und sind nun mit dem Umweltgütesiegel belohnt worden.

Stolze Gesichter, v.r. E. Lavon (2. Vorsitzende), S. und M. Neurauter (Wirtsleute), dahinter J. Gutekunst (Jury Umweltgütesiegel), G. Gehrke (Hüttenwart), R. Guse, M. Bühler (beide Jury Umweltgütesiegel) und F. Behrens (1. Vorsitzender). Foto: Se. Braunschweig

Das Umweltgütesiegel wird von den Alpenvereinen seit 1996 an Schutzhütten verliehen, die den Umwelt- und Klimaschutz besonders umsetzen. Bei einem Ortstermin auf der Hütte prüft die Jury nach einem festgelegten Kriterienkatalog. „Dabei gab es schon viel Lob - aber auch ein paar Hausaufgaben, die wir mittlerweile erfolgreich umgesetzt haben“, erklärt Hüttenwart Günter Gehrke das Ergebnis der Prüfung.

Zentrale Meilensteine bis zur Auszeichnung

  • Biologische Abwasserbeseitigungsanlage: Für die Hütte auf 2.759 m in den Ötztaler Alpen hat die Sektion Braunschweig in eine neue biologische Anlage investiert, die täglich für bis zu 170 Übernachtungs- sowie 150 Tagesgäste ausreichend ist, denn die Braunschweiger Hütte ist nicht an die Kanalisation angeschlossen und alles Abwasser muss vor Ort aufbereitet werden.

  • Moderne Müllpresse: Wo viele Leute sind entsteht Abfall, der entsorgt werden muss. Wichtigste Devise dabei ist natürlich die Vermeidung von unnötigem Müll. Die übrigen Reste werden fachgerecht entsorgt. Auf der Braunschweiger Hütte hilft eine Müllpresse dabei das Volumen klein zu halten, so dass der Abtransport ins über 900 hm tiefer gelegene Tal mit der Materialseilbahn erfolgen kann.  

Das Umweltgütesiegel wird für die Dauer von fünf Jahren verliehen. Danach erfolgt eine Wiederholungsprüfung der Jury, die die Kriterien abermals kontrolliert und die Abläufe auf der Hütte begutachtet.

„Auch der Hüttenwirt und seine Mitarbeiter*innen tragen selbstverständlich wesentlich zur Umsetzung der Klimaziele bei. Der Hüttenwirt selbst muss sich mit der umweltschonenden Betriebsführung besonders identifizieren und verpflichtet sich, für die Laufzeit des Umweltgütesiegels diesen hohen Stand im Umwelt- und Klimaschutz aufrecht zu erhalten.

Ziel ist es, die Umweltauswirkungen durch den Betrieb der Hütte möglichst gering zu halten. Deshalb kommt den Hütten, die aufgrund ihrer hohen Leistung in Umwelt- und Klimaschutz mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet sind, ein besonderer Vorbildcharakter bezüglich Umweltverträglichkeit, sozialer Verantwortung und ökonomischer Realität zu."
- Rainer Guse, Vorsitzender der Jury Umweltgütesiegel bei seiner Laudatio

Die Verleihung des Umweltgütesiegels wird vom gesamten Hütten-Team, dem Vorstand und den Jury Mitgliedern auf der Hütte gefeiert. Foto: Se. Braunschweig

Die Motivation ist hoch

Für die Sektion Braunschweig ist die Auszeichnung auch Ansporn, noch besser zu werden und weitere Maßnahmen für die Hütte zu prüfen. Die mögliche Errichtung eine Photovoltaik-Anlage für eine noch nachhaltigere Energieversorgung etwa zählt dazu. Die Hütte wird sich außerdem auch an der CO2-Bilanzierung der Sektion beteiligen. Dazu werden alle Verbräuche, Einkäufe, Wasser, Energie, etc. erfasst und ausgewertet.

Die Sektion Braunschweig setzt also daran in Zukunft noch besser zu werden und noch mehr für den Klimaschutz zu tun.

Wollt auch ihr euch ein Bild von der Braunschweiger Hütte machen?