Kurz & knapp
Lebensraum
Auerhühner leben in einer Höhenstufe von zumeist 1100 bis 1600 Meter, manchmal auch bis hinunter auf 700 und hinauf auf 2000 Meter. In den Alpen sind sie nur noch in den Zentral- und Ostalpen beheimatet. In den Westalpen wurden letztmalig im Jahr 2000 (in Frankreich) Auerhühner gesichtet.
Auerhühner bevorzugen feuchte, kühle und lichte Nadelwälder mit einer dichten Bodenvegetation. Hin und wieder findet man sie auch in Buchen- oder Waldföhrenwäldern. Dichte Wälder meiden sie, da sie keine guten Flieger sind und sich insbesondere mit dem Start recht schwer tun.
Auerhühner sind meist sehr scheu; in Ausnahmefällen zeigen Männchen ein extremes Territorialverhalten und geben sich selbst Menschen gegenüber aggressiv.
Größe und Gewicht
Auerhühner haben eine beeindruckende Größe; mit einem Gewicht von bis zu fünf Kilogramm und einer Flügelspannweite von bis zu 130 Zentimeter sind sie stattliche, unverwechselbare Vögel. Hinzu kommt das farbenprächtige Gefieder der Männchen, das metallisch schimmert sowie eine rote Hautwulst über dem Auge.
Nahrung, Nachwuchs & Alter
Während Auerhühner im Sommer auch Ameisen und Würmer fressen, ernähren sie sich im Winter komplett vegetarisch. Baumnadeln und Beeren, Knospen und Samen stehen dann auf dem Speiseplan.
Während der Balz vollführen die Männchen ausdrucksstarke Balztänze und kämpfen kraftvoll um die Gunst der Weibchen. Die Pflege der fünf bis neun Eier und die Aufzucht der Jungen liegt bei den Weibchen. Diese scharen sich ab Herbst auch in Gruppen mit Jungvögeln zusammen, während die Männchen allein leben.
In freier Natur werden Auerhühner bis zu zwölf Jahre alt. Die tagaktiven Vögel bewegen sich zumeist auf dem Boden und ziehen sich für die Nacht auf Schlafbäume zurück.
Alpen-Tier-Talk
Das Auerhuhn heißt
Wissenschaftlich: Tetrao urogallus
Englisch: Capercaillie
Französisch: Grand Tétras
Italienisch: Gallo cedrone
Slowenisch: Divji petelin
Schutz & Verbreitungsgebiete in Deutschland
Die scheuen Auerhühner sind im gesamten Alpenraum sehr selten. Am ehesten bekommt man sie in den frühen Morgenstunden, besonders während der Balz, zu Gesicht bzw. zu Gehör.
Auerhühner reagieren sehr sensibel auf Störungen durch den Menschen, insbesondere während der Fortpflanzungszeit. Auch die Vielzahl von Fressfeinden spielt eine Rolle.
In Deutschland sind neben den Kleinpopulationen in den Alpen (Berchtesgadener Land) noch weitere im Bayerischen Wald, im Fichtelgebirge und im Schwarzwald bekannt.
Das Auerhuhn steht in Deutschland auf der Roten Liste, da es vom Aussterben bedroht ist. Grund dafür ist der stete Verlust geeigneter Lebensräume.
Weitere Info
Um Störungen des Auerhuhns möglichst zu vermeiden, sollten die jeweiligen örtlichen Tourenempfehlungen und Betretungsregelungen beachtet werden, bspw. in Wald-Wild-Schongebieten und entlang beliebter Tourenskiwege.
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Tiere der Alpen – Ein Kurzführer
Etwa 30.000 Tierarten leben in den Alpen. Ihre große Ausdehnung sowie die verschiedenen Höhenstufen und Mikroklimata bieten Lebensräume für unterschiedlichste Tiere.