Auerhahn in winterlichem Wald
Beeindruckende Erscheinung: der Auerhahn. Foto: AdobeStock
Besonders selten und beeindruckend

Das Auerhuhn

Das Auerhuhn ist die größte europäische Hühnerart. In Deutschland findet sich im Nationalpark Berchtesgaden eines der rar gewordenen Rückzugsgebiete der imposanten Tiere.

Kurz & knapp

Lebensraum

Auerhühner leben in einer Höhenstufe von zumeist 1100 bis 1600 Meter, manchmal auch bis hinunter auf 700 und hinauf auf 2000 Meter. In den Alpen sind sie nur noch in den Zentral- und Ostalpen beheimatet. In den Westalpen wurden letztmalig im Jahr 2000 (in Frankreich) Auerhühner gesichtet.

Auerhühner bevorzugen feuchte, kühle und lichte Nadelwälder mit einer dichten Bodenvegetation. Hin und wieder findet man sie auch in Buchen- oder Waldföhrenwäldern. Dichte Wälder meiden sie, da sie keine guten Flieger sind und sich insbesondere mit dem Start recht schwer tun.

Auerhühner sind meist sehr scheu; in Ausnahmefällen zeigen Männchen ein extremes Territorialverhalten und geben sich selbst Menschen gegenüber aggressiv.

Größe und Gewicht

Auerhühner haben eine beeindruckende Größe; mit einem Gewicht von bis zu fünf Kilogramm und einer Flügelspannweite von bis zu 130 Zentimeter sind sie stattliche, unverwechselbare Vögel. Hinzu kommt das farbenprächtige Gefieder der Männchen, das metallisch schimmert sowie eine rote Hautwulst über dem Auge.

Nahrung, Nachwuchs & Alter

Während Auerhühner im Sommer auch Ameisen und Würmer fressen, ernähren sie sich im Winter komplett vegetarisch. Baumnadeln und Beeren, Knospen und Samen stehen dann auf dem Speiseplan.

Während der Balz vollführen die Männchen ausdrucksstarke Balztänze und kämpfen kraftvoll um die Gunst der Weibchen. Die Pflege der fünf bis neun Eier und die Aufzucht der Jungen liegt bei den Weibchen. Diese scharen sich ab Herbst auch in Gruppen mit Jungvögeln zusammen, während die Männchen allein leben.

In freier Natur werden Auerhühner bis zu zwölf Jahre alt. Die tagaktiven Vögel bewegen sich zumeist auf dem Boden und ziehen sich für die Nacht auf Schlafbäume zurück.

Alpen-Tier-Talk

Das Auerhuhn heißt

  • Wissenschaftlich: Tetrao urogallus

  • Englisch: Capercaillie

  • Französisch: Grand Tétras

  • Italienisch: Gallo cedrone

  • Slowenisch: Divji petelin

Schutz & Verbreitungsgebiete in Deutschland

Die scheuen Auerhühner sind im gesamten Alpenraum sehr selten. Am ehesten bekommt man sie in den frühen Morgenstunden, besonders während der Balz, zu Gesicht bzw. zu Gehör.

Auerhühner reagieren sehr sensibel auf Störungen durch den Menschen, insbesondere während der Fortpflanzungszeit. Auch die Vielzahl von Fressfeinden spielt eine Rolle.

In Deutschland sind neben den Kleinpopulationen in den Alpen (Berchtesgadener Land) noch weitere im Bayerischen Wald, im Fichtelgebirge und im Schwarzwald bekannt.

Das Auerhuhn steht in Deutschland auf der Roten Liste, da es vom Aussterben bedroht ist. Grund dafür ist der stete Verlust geeigneter Lebensräume.

Weitere Info

Um Störungen des Auerhuhns möglichst zu vermeiden, sollten die jeweiligen örtlichen Tourenempfehlungen und Betretungsregelungen beachtet werden, bspw. in Wald-Wild-Schongebieten und entlang beliebter Tourenskiwege.

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