Nahezu Ton in Ton mit ihrer Umgebung liegt die Gruppe auf dem braunen Seeboden.
Die Groppe: ein typischer Bodenfisch, sie liegt meist bewegungslos am Seegrund. Foto: AdobeStock
Geheimnisvoll und wenig beachtet

Die Groppe

Die wohl am wenigsten beachteten und dabei mitunter geheimnisvollsten Alpentiere sind vielleicht all die, die in Gewässern leben – unter ihnen verschiedenste Rundmäuler und auch Fische, so wie die Groppe.

Kurz & knapp

Lebensraum

Groppen leben zumeist in stark strömenden Fließgewässern bis in etwa 2000 Meter Höhe, hin und wieder findet man sie auch in klaren, sommerkühlen Seen. Dabei stellen sie ebenso hohe Ansprüche an ihren Lebensraum wie Forellen und Äschen und teilen diesen mit ihnen. – Die Wasserqualität muss hervorragend, die Sauerstoffkonzentration hoch und die Bodenstruktur vielfältig sein.

Körperbau

Die Groppe (auch als Kaulkopf, Dolm oder Dickkopf bekannt) gehört zu den Barschartigen, sie hat einen spindelartigen bzw. keulenartigen Körper von etwa 15 Zentimetern und einen großen Kopf mit breitem Maul. Die Haut ist glatt und ohne Schuppen. Weil die Groppe nur mäßig schwimmen kann, hält sie sich tagsüber – durch ihren braunen-schwarzen gemusterten Körper gut getarnt – auf steinigem Untergrund versteckt. Erst im Schutz der einbrechenden Dunkelheit werden sie stärker aktiv.

Europaweit geschützt: die Groppe. Illustration: Stefan Caspari

Nahrung, Nachwuchs & Alter

Am Boden, wo die Groppe lebt, ernährt sie sich von kleinen Tieren wie Bachflohkreben, Würmern und Insektenlarven.

Abhängig von den jeweiligen Gewässertemperaturen laichen Groppen meist zwischen Februar und Mai. Das Männchen baut dazu unter Steinen eine Grube, worin das Weibchen die Eier ablegt. Vier bis sechs Wochen dauert es, bis die Jungfische schlüpfen; so lange bewacht das Männchen das Gelege und betreibt Brutpflege.

Alpen-Tier-Talk

Die Groppe heißt

  • Wissenschaftlich: Cottus gobio

  • Englisch: European bullhead

  • Französisch: Chobot commun

  • Italienisch: scazzone

  • Slowenisch: Hlaváč bieloplutvý

Schutz & Verbreitungsgebiete in Deutschland

Die Groppe ist grundsätzlich in ganz Europa vom Atlantik bis hin zum Ural zu finden, nur in Südeuropa und in Nordskandinavien kommt sie nicht vor. Vor allem die Verbauungen der Flüsse führten dazu, dass die Groppenbestände in den zurückliegenden Jahrzehnten vielerorts stark geschrumpft sind.

Als "typische Europäerin" ist die Groppe heute europarechtlich geschützt (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie/Natura 2000). Renaturierungen wie die an der Isar rund um München zielen darauf, dass sich die Bestände wieder erholen.

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