Ich bin DAV-Mitglied – ich habe ein Anrecht auf einen Schlafplatz!
Ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Die bevorzugte Schlafplatzvergabe wurde schon vor mehr als zehn Jahren abgeschafft.
Als DAV-Mitglied hat man in Bezug auf Hütten folgende Vorteile:
günstigere Übernachtung auf den über 2000 Alpenvereinshütten der Vereine, die das Gegenrecht unterzeichnet haben
exklusiver Zugang zu Selbstversorgerhütten
Bergsteigeressen
Und es ist wirklich sinnvoll seinen Schlafplatz zu reservieren – denn sicher ist sicher! Hüttenwirtsleute dürfen Gäste, die nicht reserviert haben, abweisen vorausgesetzt der Abstieg ist zumutbar.
Die restlichen Lager und Notlager, die Hüttenwirtsleute zurückhalten müssen, sind eigentlich für Erschöpfte, Kranke oder sogar verletzte Bergsteiger*innen sowie den Rettungsdienst gedacht. Auch wenn manche sogar mit einem Schlafplatz in der Gaststube oder auf dem Boden vorliebnehmen würden: Die Logistik und Abläufe auf der Hütte können dann vom Personal nicht mehr eingehalten werden und es leidet die Qualität, die die Wirtsleute gern allen Gästen bieten möchten.
Alle AV-Hütten sind immer ausgebucht – für mich gibt es nie Platz!
Vor allem prominente Hütten sind in der Hochsaison (Ferien, Sommerzeit) bereits frühzeitig ausgebucht. Doch auch viele eher unbekannte Hütten freuen sich über zusätzliche Gäste. Die Lösung: Man muss wissen, wo man hinwandert. Infos dazu im Artikel „Platz für alle“!
Essen auf der Hütte ist überteuert und die Speisekarte zu klein!
Die Preise für Speisen und Getränke sind höher als in einer Frittenbude im Tal. Bedenkt man aber, wie schwierig es ist, eine Hütte im Hochgebirge zu beliefern (Materialseilbahn oder gar Hubschraubertransport), relativiert sich der Preisunterschied. Eine Hütte ist kein typischer Gasthof im Tal, die Speisekarte kann man deshalb nicht mit der eines Wirtshauses vergleichen. Auf der Hütte gibt es Hüttenessen, das den Möglichkeiten der Versorgung und der Größe der Küche angepasst ist.
Mehr zum Thema "Essen & Trinken" auf Alpenvereinshütten findet ihr auch in folgendem Artikel zum Thema Hüttenbesuch!
Auf Alpenvereinshütten darf ich mich immer selbst versorgen!
Na, na, na ... dies entspricht nicht so ganz der Wahrheit! Das Recht auf Selbstversorgung steht nur Alpenvereinsmitgliedern und ihnen Gleichgestellten in den von Hüttenwirtsleuten ausgewiesenen Bereichen zu. Nachlesen kann man das in der Hütten-und Tarifordnung. Bitte habt Verständnis, denn die Wirtsleute verdienen ihren Unterhalt hauptsächlich mit der Bewirtung der Gäste. Der Übernachtungsumsatz geht bis auf einen kleinen Anteil direkt an die hüttenbesitzende Sektion. Diese wiederum investieren die Umsätze in den Erhalt der Hütte. Was viele nicht wissen: Über 80 Prozent der Hütten sind Zuschussbetriebe. Die jährlichen Ausgaben und nötigen Sanierungsarbeiten können nicht durch die Einnahmen aus dem Hüttenbetrieb gedeckt werden.
Die Hüttenwirtsleute haben die Mülleimer versteckt!
…. das bedeutet nicht, dass man seinen Müll auch auf der Hütte verstecken muss. Mülleimer für Gäste gibt es wirklich nicht! Allen Müll, den man mitbringt, muss man deshalb wieder ins Tal mitnehmen. Auf vielen AV-Hütten gibt es rote Mülltütenspender. Die Anwendung ist denkbar einfach: eine Tüte abreißen, Müll rein und ab damit in deinen Rucksack. Am besten ist es natürlich, Müll soweit wie möglich zu vermeiden!
Materialseilbahnen transportieren auch mein Gepäck!
Materialseilbahnen transportieren das Gepäck von Wander*innen nur in Ausnahmefällen. In der Regel sind die Seilbahnen ausschließlich für die Versorgung der Hütte ausgelegt. Gewerberechtlich gehört die Materialseilbahn zum Betrieb der Hütte und darf nur für deren Versorgung mit Material verwendet werden. Der Transport von Gästegepäck müsste als eigenständige Dienstleistung angeboten werden und ist ansonsten illegal.
Damit der Rucksack nicht zu schwer wird, gibt's zahlreiche Tipps und Packlisten! Hier geht's zur Packliste für die Hüttenübernachtung.
Strom kommt aus der Steckdose und heißes Wasser aus dem Hahn!
Die Versorgung der Hütte ist abhängig von ihrer geographischen Lage. In den meisten Fällen muss der Strom für die Hütte auch vor Ort produziert werden – und das ist eben teuer. Sparsamer Umgang mit knappen Ressourcen ist somit oberstes Gebot. Je einfacher, desto besser: Zuhause duschen und das Handy nur im Notfall benutzen. Dann bleibt nämlich mehr Zeit für das Wesentliche und den eigentlichen Grund des Hüttenbesuchs: DIE BERGE!
Tipp: Powerbank mitnehmen!