Usability
Für die Saison 2024/25 kommt die nächste Generation der Barryvox-Serie in neuem Gewand daher. Was gleich auffällt: die kompaktere Form, wodurch das Gerät auch bei kleineren Händen und/oder dickeren Handschuhen sehr gut gehalten werden kann, sowie das neue, noch größere Display, das bei allen Lichtverhältnissen wirklich sehr gut ablesbar ist. Ansonsten: die Schlichtheit mit nur einer Markiertaste an der Front und dem Hauptschalter zwischen den Modi, der sich per Entsperrung hin- und herschieben lässt; fürs Einschalten (Send) aus dem ausgeschalteten Zustand muss die Arretierung nicht betätigt werden. Der Wechselschalter war bei den Vorgängermodellen prominenter, sodass das Umschalten vor allem mit Handschuhen etwas mehr Kraft und Fingerspitzengefühl benötigt. Die Halterung ist ähnlich wie beim Vorgänger durchdacht. Und: das S2 kommt jetzt mit nur mehr 2 AAA-Batterien (Alkaline oder Lithium) aus.
Features (Auswahl)
Sinnvoll: Rescue-Send für nicht-suchende Retter*innen (u.a. Bergrettung) | Lithium-Batterien-tauglich | Pro-Gruppencheck: zusätzliche Sendeparameter werden überprüft | Pro-Suche: Auswahl zwischen mehreren Sendern bei MPV mit De-Markierungs-Option | Analogmodus: zusätzlicher Analogton zur visuellen Anzeige; by default eingestellt in der Pro-Suche | Die neue Sprachführung ist allerdings bis auf Weiteres aufgrund von Rechtsstreitigkeiten nicht in D-A-CH und USA verfügbar | Interference-Guard: Regelung der Sendeleistung, wenn das Gerät im Sendemodus durch Störungen negativ beeinflusst wird | Im Suchmodus: Falls Interferenzen vom Gerät erkannt werden, wird eine Warnung herausgegeben und die empfohlene Suchstreifenbreite auf 20m reduziert | Neu: über die Mammut App können nun per Bluetooth übers Handy Updates aufgespielt und Einstellungen vorgenommen werden; außerdem können verschiedene Trainingsszenarien mit verbundenen Barryvox-Geräten durchgeführt werden.
Performance
In der Signalsuche gibt das S2 eine maximale Suchstreifenbreite von 70m an. Die stabile maximale Empfangsreichweite in bester Koppellage betrug 58m, in y- und z-Lage stellten wir eine etwas geringere Reichweite als beim Vorgängermodell Barryvox S fest.
Bei der Grobsuche (Schachbretttest) war bei waagrechtem und senkrechtem Sender bei 25m seitlichem Versatz eine konstante Signalverfolgung ohne neuerlichen Signalverlust möglich. Der merkbare Sprung im Übergangsbereich von Grob- zu Feinsuche war weiterhin vorhanden, doch etwas weniger störend und die Distanzanzeige feiner abgestimmt als beim Vorgängermodell.
Die Feinsuche, sowohl bei der durchschnittlichen (0,8m), als auch bei der tiefen Verschüttung, funktioniert solide – die Benutzerunterstützung ist in beiden Modi (geführt und klassisch) gewohnt gut gelöst. Mit der geführten Feinsuche, die bereits beim Vorgänger vorhanden war, müssen Nutzer*innen nicht klassisch einkreuzen, sondern man wird durch visuelle Richtungsanweisungen zum Sender geführt. Die neu angepasste Zielführung ist intuitiv. Auch wenn die geführte Feinsuche das Potenzial hat, vor allem für Ungeübte in einigen Fällen schneller zum Ziel zu kommen (positiv: die direkte Aufforderung zum Sondieren), konnten wir in unseren Tests feststellen, dass der Abstand zum direkten Punkt über dem Sender etwas weiter entfernt war als beim lehrbuchmäßig durchgeführten klassischen Einkreuzen. Bei der geführten Feinsuche benötigt man somit möglicherweise den ein oder anderen Sondenstich mehr je nach Position und Verschüttungstiefe des Senders – auch bei sehr tiefen Verschüttungen kamen wir mit der klassischen Feinsuche schneller ans Ziel.
Beim Verfolgen der Signale in verschiedenen Szenarien zur Mehr-Personen-Verschüttung punktete das S2 vor mit der geführten Feinsuche bei der Heranführung nah beieinander liegenden Sendern. Das Markieren ist bereits ab einem Anzeigewert von 6 schnell und einfach möglich und bleibt stabil. Nach dem Markieren eines Senders braucht das Gerät etwas Zeit, um eine klare Richtungsanzeige geben zu können – also kurz abwarten und nicht gleich loslaufen!
Mit Blick auf das „Erkennen“ der MPV-Signale störte uns beim Standard-Suchmodus das Ausblenden von allen weiteren Sendern auf dem Display, die nur durch Drücken einer der seitlichen Tasten (Auf oder Ab) kurz eingeblendet werden können. Dieser Hinweis fehlt allerdings im Benutzerhandbuch (Stand Ende November 2024)! Im Pro-Modus werden diese hingegen permanent angezeigt, und es kann zwischen den Signalen gewechselt und bereits markierte Sender wieder entmarkiert werden. Im Szenario mit 15m Abstand zwischen zwei Sendern wurde das 2. Signal meist erst im Bereich der Feinsuche zum 1. Sender detektiert!
Der Gruppencheck ist beim Einschalten schnell und einfach aktivierbar. Gut fanden wir: Eine Warnung sowohl bei zu nahem (Sendeparameter nicht valide überprüfbar) als auch zu großem Abstand zwischen zwei Geräten (Unklarheit, welcher Sender gerade gecheckt wird). Im Pro-Check können Abweichungen von Frequenz, Periodendauer und Pulslänge gemessen werden.
Hinweis: Getestet wurde nur das Barryvox S2 – bei der etwas günstigeren Version Barryvox 2 erwarten wir aber ähnliche Ergebnisse, was die Performance betrifft. Nur einige Features wie der Pro-Modus und die geführte Feinsuche sind nicht verfügbar.
Zusammenfassung Bewertung
Signalsuche:
Reichweite (Mittelwert in m) | X-Koppellage | Y-Koppellage | Z-Koppellage | |||
1. Empfang | Stabil | 1. Empfang | Stabil | 1. Empfang | Stabil | |
Barryvox S2 4.0 | 60,3 | 58 | 40,7 | 29,3 | 34,9 | 25,5 |
Grobsuche: Waagrechter Sender: sehr gut
Senkrechter Sender: sehr gut
Feinsuche: Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut
Tiefe Verschüttung: sehr gut
Suchunterstützung: sehr gut
Mehr-Personen-Verschüttung: Erkennen: akzeptabel
Lösen: gut
Achtung Rückruf
Aufgrund eines möglichen Montagefehlers ruft Mammut zum Zeitpunkt November 2024 alle bis dahin ausgegebene Barryvox 2 / S2 zur Überprüfung zurück. Link zum Aufruf.
Bereits überprüfte Geräte aus dem Herstellungsjahr 2024 sind mit einem grünen Punkt am Batteriefach und der Verpackung versehen.
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