12.723 Menschen verunfallten im Jahr 2022 in den Bergen Österreichs. Das sind rund 11 Prozent mehr als im zehnjährigen Mittel. Von diesen haben sich 8.426 verletzt, eine Zahl, die ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt liegt. Über die Hälfte (57 Prozent) der Verletzten sind Männer.
32 Prozent der alpinen Notrufe waren keinem Unfall geschuldet. „Dazu zählen jene Notrufe, bei denen sich die Personen in einer misslichen Lage befinden, mit den Gegebenheiten einer Tour oder den Verhältnissen überfordert sind oder sich selbst überschätzt haben“, erklärt das Österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit (ÖKAS). Diese Zahl ist, wie in den letzten Jahren, als recht hoch einzuschätzen.
Deutlich angestiegen sind die Unfallzahlen im Winter. Hier handelt es sich zumeist um Kollisionen oder Beinahe-Kollisionen auf Pisten oder Skirouten (40 Prozent). An zweiter Stelle steht Sturz/Stolpern/Ausgleiten mit 17 Prozent.
Viele männliche Todesopfer
Wie die Alpinunfallstatistik des ÖKAS und der Alpinpolizei zeigt, sind im vergangenen Jahr 286 Menschen ums Leben gekommen. Dies liegt im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dabei handelt es sich meist um Männer (84 Prozent). Wie in den vergangenen Jahren ist die häufigste Todesursache eine Herz-Kreislauf-Störung (24 Prozent). Aufgrund dieser hohen Zahl empfiehlt das ÖKAS „regelmäßige Untersuchungen zur Überprüfung der eigenen Gesundheit.“ Die meisten der tödlich Verunglückten (172) stammen aus Österreich, die zweitmeisten aus Deutschland (73). Wieder einmal ist Wandern/Bergsteigen die Bergsportdisziplin mit den meisten Todesopfern. Eine weitere traurige Erkenntnis ist, dass deutlich mehr Todesopfer auf Suizid zurückzuführen sind. 34 Menschen starben im Jahr 2022 durch Selbstmord in Österreichs Bergen, im Mittel der letzten zehn Jahre sind es nur 26.
Die jährliche Auswertung des ÖKAS soll dabei helfen, Unfallereignisse und Unfallzahlen besser zu bewerten und wichtige Erkenntnisse für die alpine Sicherheit zu gewinnen.