Die Frage „Reisen – Muss das sein?“ stellten wir im Rahmen unserer Kampagne bereits. Für alle, die nicht völlig auf Fahrten in die Berge verzichten möchten, haben wir ein paar klimaverträgliche Ideen und Tipps gesammelt:
Zahlreiche Züge, viele Tourenmöglichkeiten
Mit den Regionalzügen der Deutschen Bahn geht es schnell und bequem zum Wandern in die Berge. Von München können viele Touren mit dem Meridian oder der BRB erreicht werden. Gemeinsam mit den Sektionen München und Oberland wurden zwei Wanderflyer rund um Spitzingsee und Kaisergebirge herausgegeben.
Mit der Bahn geht es auch von Norddeutschland aus ganz entspannt zum Wandern nach Österreich. Hier finden sich weitere Informationen dazu, welche Verbindungen es gibt.
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) bietet von Juli bis September Abenteuer direkt vor der Haustüre an, die nachhaltig mit der Bahn erreichbar sind. Von der kulinarischen Genuss-Tour mit Bier und Bratwurst über SUP-Touren auf der Altmühl bis hin zu Radtouren am Hohenzollern-Radweg können Interessierte Franken und die Oberpfalz entdecken. Neben geführten Touren bietet der VGN auf seiner Homepage zahlreiche Freizeittipps, um die Umgebung eigenständig zu erkunden. Mit dem Tagesticket-Plus können bis zu sechs Personen bequem mit der Bahn zum Ausgangspunkt reisen. Eine Fahrradmitnahme ist ebenso problemlos möglich.
Du willst raus? Steig ein!
Der DAV-Bergbus bringt Bergbegeisterte klimafreundlich zum Ausgangspunkt vieler Touren. Eine Übersicht über die verschiedenen Angebote gibt es hier.
Das Angebot zum Großen Ahornboden wurde in einem gemeinsamen Projekt von DAV, Naturpark Karwendel und DB Oberbayernbus ausgeweitet. Neue Bushaltestellen mit vielen Informationen weisen einem den Weg nun noch besser.
Mit Bahn und Bus auf Hütten
Viele Bergbegeisterte suchen sich als Ziel eine der zahlreichen Alpenvereinshütten. Gerade wer eine Mehrtagestour plant, nutzt die Hütten als Ziel- und Ausgangspunkt für seine Aktivitäten. Eine Zusammenstellung von Hütten, die gut mit Bahn und Bus erreichbar sind, gibt es auch auf alpenvereinaktiv.
Es müssen nicht immer die Alpen sein
Auch in den deutschen Mittelgebirgen gibt es viele schöne Touren zu entdecken, die mit Bahn & Bus gut erreichbar sind. So kommt man mit dem Niedersachsen-Ticket von Braunschweig oder Hannover aus schnell und günstig in den Harz. Hier gibt es noch echte Wildnis mit Wäldern und Wiesen, Bächen und Mooren. Mit dem Zug bis nach Bad Harzburg und dann weiter mit dem Bus gelangt man über den Goetheweg auf den Brocken. Für die 340 Höhenmeter und den 16 Kilometer langen Weg braucht man etwa 6 Stunden bis zum Gipfel und zurück. Wer sich von Braunschweig aus für Bahn und Bus statt PKW entscheidet, spart so 6 Kilogramm CO2 und leistet einen Beitrag für die Umwelt.
Entlang des Durchbruchtals der Donau zieht sich der Naturpark Obere Donau durch die Schwäbische Alb. Bei kurzen Spaziergängen oder mehrtägigen Wanderungen können die vielen Aussichtspunkte, Höhlen und kulturellen Besonderheiten entdeckt werden. Über 100 Kilometer des Donau-Radwegs verlaufen auf der Etappe von Donaueschingen nach Passau durch den Naturpark. Wer mit dem Mountainbike unterwegs ist, findet Herausforderungen auf den verschiedenen Etappen des Bike-Crossings Schwäbische Alb. Die Startpunkte für Rad- oder Wandertouren lassen sich an Wochenende und Feiertagen mit dem Zug erreichen, Fahrräder werden kostenlos transportiert.
Sommertouren mit der Bahn
Der Bergpodcast des Deutschen Alpenvereins zeigt in Folge 9, wie Touren nachhaltiger geplant und Mobilität besser gedacht werden kann. Auf alpenvereinaktiv kann bei der Tourensuche die Option „mit Bahn & Bus erreichbar“ angegeben werden, entsprechende Vorschläge in der ausgewählten Region werden dann angezeigt. Und auch bei den Listen gibt es eine Sammlung von Touren zu verschiedenen Themen, z.B. „Wandern ohne Auto – Südtirol“.
Warum mit der Bahn?
Die Anreise mit Bahn und Bus bietet viele Vorteile. So kann die Tour morgens bei der Anreise gemeinsam geplant werden, Karte und Wanderführer können nochmal durchgeblättert werden. Auch steht die Bahn selten im Stau und die lästige Parkplatzsuche am überfüllten Wanderparkplatz entfällt. Bei entsprechender Vorbereitung und der Nutzung von Gruppentickets (z.B. Bayern-Ticket) ist die Bahn auch noch deutlich günstiger als das Auto.
Gipfelüberschreitungen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich komfortabler zu machen als mit dem Auto. Nach der oft langen und anstrengenden Tour muss man sich keine Gedanken machen, wie man zurück zu seinem Auto kommt. Einfach an der nächsten Haltestelle in Bus oder Bahn einsteigen und direkt nach Haus fahren. Gerade bei Mehrtagestouren ergibt sich so eine Vielzahl von Tourenmöglichkeiten. Wer mit Bahn und Bus unterwegs ist, tut dies mit gutem Gewissen gegenüber Natur und Umwelt.
Und wenn es doch mal das Auto sein muss?
Startpunkt von entlegenen Touren lassen sich nicht immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Eine gute Möglichkeit, um trotzdem seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist es, eine Fahrgemeinschaft zu bilden. Dafür einfach ein paar Freund*innen im Auto mitnehmen und schon wird der CO2-Ausstoß pro Kopf deutlich verringert.
Falls sich mal keine Leute für eine gemeinsame Tour finden sollten, gibt es eine Vielzahl von Internetportalen, die Mitfahrende vermitteln. Eine Übersicht über die verschiedenen Mitfahrportale haben wir hier zusammengestellt.
Fehlt noch was?
Weitere Ideen, wie man nachhaltig am Berg unterwegs sein kann, werden unter natur[Klammeraffe]alpenverein[Punkt]de gesammelt.
Die Kampagne #machseinfach ist Teil des Projekts „Bergsport mit Zukunft“, das durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) und Globetrotter gefördert wird.
DAV-Partner unterstützt Kampagne
Unterstützt wird die Kampagne #machseinfach – nachhaltig handeln von VAUDE als offiziellem Partner des Deutschen Alpenvereins.