Positive Entwicklung des STG und eine gute Weltcupsaison
Nach insgesamt 7 Weltcupstationen mit zusammen 18 Rennen sowie einer Europameisterschaft direkt im Januar, zu Beginn der Saison, kann der Bundestrainer trotz einiger Rückschläge ein recht positives Fazit ziehen.
„Wir hatten einen etwas „verspäteten Start“ in die Trainingssaison, da ich erst im August richtig dabei sein konnte. Auch machte uns das Wetter zunächst ein wenig zu schaffen, denn beim ersten angesetzten Schneelehrgang lag deutlich weniger Schnee als normal üblich, was das Training doch ziemlich einschränkte. Dennoch würde ich sagen, dass wir eine gute Vorbereitung hatten, mit einem sehr guten Höhentrainingslager am Stilfserjoch im Oktober.
Leider gab es, kaum dass die Saison im November angefangen hatte, auch schon die erste Unterbrechung, sodass die Saison eigentlich erst so richtig im Januar losging – und das direkt mit dem Highlight des Winters, der Europameisterschaft. Dies war meines Erachtens nicht unbedingt sehr sinnvoll geplant. Trotzdem konnten wir recht zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Unsere Planung ist langfristig angelegt und das zeigte sich im Verlauf des Winters, wo wir immer konstanter wurden und vor allem im Sprint und im Mixed Relay sehr positive Ergebnisse erzielen konnten. Das stimmt natürlich sehr zuversichtlich für die kommende Saison, in der sich schon die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina abspielen wird.
Hier sind vor allem Tatjana Paller (DAV Tölz) und Finn Hösch (DAV Bergland München) zu nennen. Vor allem Tatjana hat sich auf hohem Niveau gefestigt und eigentlich hätte schon längst das Podium fallen müssen, aber irgendwie wollte es diese Saison noch nicht. Auch gemeinsam mit Finn hat sie sich unter den besten Duos der Welt festgesetzt. Wenn alles passt, dann ist auch hier sicherlich ein Podestplatz in Zukunft möglich – die Teams sind zum Ende der Saison hin so eng zusammengerückt, dass hier noch einiges möglich ist.
Auch Sophia Weßling (DAV Lindau) und Felix Gramelsberger (DAV Teisendorf) haben beide eine deutliche Tendenz nach oben gezeigt; beide sind zudem ebenfalls konstanter geworden. Gleiches gilt auch für Marc Dürr (DAV Allgäu-Kempten) und Anna-Maria Michel (DAV Berchtesgaden), die allerdings eher auf der längeren Distanz unterwegs sind.
Leider hatten wir aber auch ein paar Ausfälle zu verkraften – David Sambale (DAV Allgäu-Kempten) verletzte sich direkt bei der EM und fiel den Rest der Saison aus. Und auch im Youth-Bereich gab es leider ein paar Ausfälle wegen Verletzungen bzw. Krankheit.
Dennoch bin ich sehr optimistisch, was die kommende Saison angeht – der Verlauf der Saison hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir wissen, an was wir vor allem diesen Sommer zu arbeiten haben und das gehen wir an. Die Tendenz geht zum rundum ausgebildeten Athleten, der von allem etwas mitbringen muss – auf höchstem Niveau am besten. Vor allem bei den Wechseln lassen wir hier noch zu viel Zeit liegen und auch die allgemeine Fitness muss weiter optimiert werden. Sich weiter zu verbessern und natürlich die Olympiaquali zu schaffen – das ist die große Motivation für alle den kommenden Winter.“ resümiert Bundestrainer Maximilian Wittwer die vergangene Weltcupsaison.
Eine schwierige Saison für das STG des Youth Weltcups
Andreas Eder, verantwortlicher Trainer für das Team des Youth Weltcups startete aus einer sehr erfolgreichen Saison 2022-23 in die Vorbereitungen für den Winter 23-24. Gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten des Landeskaders Bayern wurde der erste Lehrgang absolviert und auch im Winter sollten die Landeskaderathleten fester Bestandteil der Youth Weltcup Gruppe werden. Höhen- und Schneelehrgänge waren genauso wie Ausdauer- und Kraftblöcke Teil der Saisonvorbereitung der jüngsten Athletinnen und Athleten des STG.
„Im Dezember ging die Saison dann in Méribel, Frankreich, mit den erste Youth Weltcups richtig los. Das Team war gut drauf und wir konnten gute Ergebnisse erzielen. Danach hat uns aber leider das Verletzungs- und Krankheitspech die gesamte restliche Saison verfolgt. Helena Euringer (DAV Berchtesgaden) musste wegen einer hartnäckigen Verletzung am Becken mehr oder weniger die komplette Saison pausieren und David Jost (DAV Immenstadt) und Silas Walter (DAV Memmingen) fielen gleich mehrmals in dieser Saison krankheitsbedingt aus. Wenn sie aber gesund waren, zeigten sie, was in ihnen steckt. David z.B. konnte in seinem ersten U20 Jahr bei der Europameisterschaft direkt 3-mal in die Top 10 laufen. Silas, auch in seinem ersten Jahr bei den U18, zeigte ebenfalls bei der EM mit einem Top 10 Platz auf, bevor er im Individual stürzte und sich am Knie verletzte.
Bei den restlichen Youth Weltcups sprangen die Landeskaderathleten in die Bresche und zeigten, dass auch sie gut im Sommer trainiert hatten. Moritz Bauregger (DAV Berchtesgaden), Simon und Raphael Hatt (DAV Allgäu-Kempten) und Franz Hölzl (DAV Allgäu-Kempten) liefen oft in die Top 15 bzw. Top 10, sodass sie auch im Gesamtranking gut abschnitten.
Im kommenden Sommer werden wir nochmal vermehrt ein Augenmerkt auf Ausdauer-, Kraft- und Athletiktraining setzen. Damit sollten wir nochmal einen guten Schritt nach vorne machen. Das Wichtigste ist allerdings, dass alle krankheits- und verletzungsfrei durch den Sommer kommen und dies dann auch im kommenden Winter bleiben. Alle sind hochmotiviert wieder ins Training einzusteigen und ich freue mich schon auf eine tolle Zeit mit dem Team.“ blickt Andreas Eder zurück auf den vergangenen Winter.
Das verflixte Podest…
So könnte man die Saison von Tatjana Paller überschreiben. Die 28jährige ehemalige Radspezialistin zeigte eine ganz starke Saison, vor allem in ihrer Paradedisziplin, dem Sprint. Doch eines wollte einfach nicht gelingen – auf das Podest zu laufen. Wiederholt landete die für den DAV Tölz startende Athletin diesen Winter im Sprint auf Platz 4.
„Insgesamt bin ich wirklich sehr zufrieden mit der Saison, vor allem der vierte Platz im Sprint-Gesamtweltcup ist richtig toll. Klar wäre ich gerne zumindest einmal diese Saison auf das Podest gelaufen, und es nervt schon ein wenig, da es oft sehr, sehr eng war – 0,3 Sekunden zum Podest sind einfach unheimlich wenig! - aber es hat halt einfach nicht sollen sein. Wenn mir aber jemand vor der Saison diese Ergebnisse angeboten hätte, hätte ich sofort zugegriffen. Ich konnte alle Sprintrennen zwischen Platz 4 und Platz 8 beenden, was auch eine sehr gute Konstanz anzeigt, und darauf möchte ich weiter aufbauen in der kommenden Saison.
Vor dem Winter wusste ich zunächst einmal nicht, wo ich wirklich stehe. Das war wahnsinnig schwer einzuschätzen, da man wusste, dass sich alle viel mehr auf den Sprint sowie das Mixed Relay konzentrieren im Training, weil das nun einmal die olympischen Disziplinen jetzt sind. Und Olympia ist halt das große Ziel von allen. Und die jüngeren drücken natürlich auch von unten nach – von daher bin ich doch wirklich sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Ein positiver „Nebeneffekt“ war, dass ich auch im Individual besser geworden bin, was mich natürlich auch sehr freut.
Im Training habe ich mich natürlich, wie die meisten, auf die olympischen Disziplinen konzentriert. Letztes Jahr hat es noch nicht so gut geklappt, dass ich mich zwischen den Sprint-Heats gut regenerieren konnte. Daher hatten wir diesen Sommer nochmal viel Augenmerk auf die Ausdauer gelegt, was dann im Winter wirklich deutlich zu spüren war. Jetzt bräuchte ich manchmal noch ein wenig mehr die Schnelligkeit bzw. Spritzigkeit, wie ich sie letzten Winter hatte – das ist bei den vielen Ausdauereinheiten ein wenig auf der Strecke geblieben, aber in manchen Rennen war auch das schon wieder da, was mich sehr positiv stimmt. An beidem werden wir diesen Sommer weiterarbeiten – dann sollte das auch mit Olympia klappen!
Auch im Mixed sind Finn und ich über die Saison hin immer beständiger geworden und das Feld hat sich mehr und mehr zusammengeschoben, sodass wir immer weiter rangekommen sind an die besten. Das gibt Hoffnung für die kommende Saison.
Am Anfang des Winters hatte ich mir leider Corona eingefangen, aber zum Glück war ich doch recht schnell wieder fit und die Krankheit hatte keinen großen Einfluss auf die Saison.
Nach einem kurzen Abstecher in die Wärme, habe ich den Neuschnee zu Hause nochmal ausgenutzt für ein paar weitere Schneekilometer. Das war super. Aber dennoch bin ich froh, dass wir momentan Wettkampf- und Lehrgangsfrei haben, um einfach den Kopf freizubekommen. Ich freue mich dann aber auch schon, wenn es wieder losgeht Ende Mai.“ berichtet Tatjana Paller über den vergangenen Winter.
Auftakt in die Saison 2024-25
Das neue SkimoTeamGermany für die Saison 2024-2025 wird Mitte Mai bekanntgegeben. Kurz nach Pfingsten steht dann auch schon der Kick-Off für das gesamte neue Team in München an, bei dem es neben vielen Informationen auch die Sommereinkleidung sowie -ausstattung der Partner geben wird.