Wege nicht verlassen
In den Alpen und den Mittelgebirgen gibt es ein dichtes Netz an Forst- und Wanderwegen. Wer sie verlässt und querfeldein läuft, stört nicht nur Tiere, die dort leben. Sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Pfade bilden. Beim nächsten Regenschauer oder bei der Schneeschmelze im Frühjahr erodiert der Boden und es können großflächige Schäden entstehen. Wer den Wegen folgt, verliert auch nicht so schnell die Orientierung. Denn das Wegenetz in den Alpen ist gut beschildert. Deshalb: Besser auf den Wegen bleiben.
P.S.: Mit unserem Gehzeitrechner könnt ihr überschlagen, wie lange ihr für eine Tour braucht.
Müll wieder mitnehmen
In den Bergen gibt es keine Müllabfuhr. Deshalb sind an den Wegen auch keine Abfalleimer. Doch was macht man mit dem Brotzeitpapier oder der Bananenschale? Genau, man nimmt sie im Rucksack einfach wieder mit ins Tal und entsorgt sie dort. Auch die Bananenschale? Ja, denn in der Höhe werden auch biologische Abfälle wesentlich langsamer kompostiert. Deshalb: Kein Müllberg auf dem Berg.
Praxistipp: Auf vielen Alpenvereinshütten gibt es Abfalltütenspender aus Maisstärke.
Öffentliche Toiletten nutzen
Immer mehr Kommunen stellen an zentralen Ausgangspunkten (Parkplätze, Informationszentren, etc.) für Berg- und Naturerlebnisse öffentliche Toiletten zur Verfügung. Diese sollte man auf jeden Fall nutzen. Gerade bei erhöhten Menschenaufkommen, werden die Hinterlassenschaften in der Natur zu viel. Nicht nur weil niemand stinkende Tretminen am Schuh haben will, sondern weil diese auch das Ökosystem erheblich schädigen können. Der unerwünschte Nährstoffeintrag kann zu Veränderung von Pflanzengesellschaften führen, Tiere schädigen aber auch das Grundwasser negativ beeinträchtigen. Natürlich ist das Bedürfnis grundsätzlich menschlich, aber man sollte auch hierbei keine Spuren hinterlassen. Im Ausnahmefall vergrabe deine Fäkalien an geeigneter Stelle oder nutze die Ausstattung von Hundetoiletten.
Pflanzen schonen
Schwer zu glauben: Fragile Pflanzen wie die Alpenrose, der Enzian oder natürlich das Edelweiß trotzen dem ruppigen Bergwetter mit seinen kräftigen Winden, der starken Sonneneinstrahlung und eisiger Kälte samt meterhohem Schnee im Winter. Doch so schön und beeindruckend sie sind, so gefährdet sind sie auch. Deshalb ist es streng verboten, seltene Pflanzen zu pflücken um sie daheim in die Vase zu stellen. Was natürlich geht, ist, die Blumen zu fotografieren. Deshalb: Bergpflanzen auf Instagram: ok! Bergblumen in der Vase: nicht ok!
Rücksicht untereinander
Je höher man kommt, desto schmaler werden die Wege. Wenn dann auch noch Gegenverkehr herrscht, kann es schnell eng werden. Umso wichtiger ist es, sich abzusprechen. Als Faustregel gilt: Wer absteigt, hält an. Für Mountainbiker*innen gilt, dass Wandernde prinzipiell Vorrang haben. Aber abseits aller Regeln: miteinander sprechen ist noch immer die beste Lösung, um Konflikte zu vermeiden. Deshalb: rücksichtsvoll miteinander umgehen und nicht um jeden Preis auf sein Recht beharren.
Vorsicht auf Almweiden
Kühe sind lila und können sprechen? Wer regelmäßig in den Alpen unterwegs ist, wird früher oder später eine Almweide überqueren und auf Kühe stoßen. Normalerweise sind die Tiere sehr friedfertig, mit ein wenig Abstand kann man beruhigt an ihnen vorbeigehen. Wer allerdings mit einem Hund unterwegs ist, muss ein paar zusätzliche Regeln beachten, die ihr hier nachlesen könnt. Denn manchmal reagieren Kühe mit Jungtieren aggressiv auf Hunde. Wichtig ist auch, Almgatter wieder zu schließen, damit die Tiere nicht aus ihrem Gehege ausbüxen und im schlimmsten Fall abstürzen. Deshalb: Hunde anleinen, Abstand halten und Almgatter zumachen.
Mit Köpfchen anreisen
Wenn der Bergtag mit einem Verkehrschaos auf der Straße und am Wanderparkplatz beginnt, macht die Tour gleich weniger Spaß. Deshalb wenn möglich mit den Öffentlichen anreisen. Das geht nicht? Klar! Immer mehr Regionen bieten Bergbusse an, die vom Bahnhof in beliebte und lohnende Gegenden fahren. So tut man nicht nur der Umwelt einen Gefallen, sondern erspart sich auch die Parkplatzsuche. Wenn es doch das Auto sein muss, bitte nur auf Parkplätzen halten und nicht wildparken. Deshalb: Die Anreise bei der Tourenplanung mitberücksichtigen.
Mehrtagestouren sorgfältig planen
Wer mehrere Tage in den Bergen verbringen will, braucht eine Unterkunft. In den Alpen gibt es ein dichtes Netz an Alpenvereinshütten, in denen man günstig übernachten kann. Aber: Reservieren nicht vergessen. Kann ich mir das nicht auch sparen und einfach mein Zelt aufbauen? Nein! Zelten ist in den bayerischen Alpen grundsätzlich verboten. In Österreich und der Schweiz unterscheiden sich die Gesetze von Region zu Region. In den Mittelgebirgen gibt es hingegen zahlreiche Trekkingplätze. Dort ist das Übernachten erlaubt.
Natürlich klettern, Natürlich biken, Natürlich auf Tour
Je nach Bergsportart gelten weitere Verhaltensregeln, die beachtet werden sollten, um die Naturräume intakt zu halten und die Ausübung des Bergsports auch zukünftig zu ermöglichen. Daher stellt der DAV Infomaterial für die einzelnen Bereiche zur Verfügung:
Natürlich klettern erklärt die Verhaltensregeln am Fels wie zum Beispiel "In den Felsen sollst du Vögeln genügend Raum und Rühe zum Brüten lassen" anhand einprägsamer Slogans und Postkarten.
Neulingen auf dem Bike stellt die Kampagne Natürlich biken Mountainbike-Held*innen wie den Bikehero als Vorbilder an die Seite.
Und auch im Winter gibt es einiges zu beachten: Natürlich auf Tour sorgt mit über 500 umweltschonenden Ski- und Schneeschuhtouren für ein harmonisches Nebeneinander von Wintersport-Fans und Natur.