Wanderer im Frühwinter
Im Frühwinter kann man wandern und skitourengehen – wenn Erfahrung, Ausrüstung und Bedingungen stimmen. Foto: franzguentner.de
Wandern und Skitouren

Gefahren im Frühwinter

In vielen Teilen der Alpen sind schon beachtliche Mengen Neuschnee gefallen. Das ist zwar erstmal nur ein winterliches Intermezzo, dank milderer Temperaturen ist viel davon wieder abgeschmolzen, im Hochgebirge wird es aber wohl winterlich bleiben. Wer jetzt noch Wandern oder schon Ski- oder Schneeschuhtouren gehen möchte, sollte diese Punkte beachten.

Skitouren im Frühwinter – Vorsicht vor Verletzungen und Lawinen

Nachdem es bereits letzte Woche vereinzelt ein paar Schneeflocken bis in die Tallagen geschafft haben, dürfen Winterfans sich jetzt richtig freuen: Erste größere Schneemengen sind in den Alpen bereits gefallen. Doch Vorsicht: Wer bereits im Frühwinter auf Tourenski oder Schneeschuhen die Alpen erkunden möchte, sollte einige Punkte beachten.

Der Frühwinter hat seinen eigenen Charme – und seine eigenen Gefahren. Foto: DAV/Marco Kost
  • Im Frühwinter ist die Verletzungsgefahr durch nur oberflächlich zugeschneite Steine oder Weidezäune besonders groß. Am besten wählt man daher Touren, die über Wiesenhänge führen und frei von Zäunen sind.

  • Vorsicht Lawine! Sollte es noch keinen Lawinenlagebericht geben, bedeutet das nicht, dass es keine Lawinengefahr gibt. Erfahrung und Ortskenntnis sind wichtig! Informiere dich vorher ausreichend über die Lawinenlage im jeweiligen Tourengebiet (Deutschland, Österreich, Schweiz). Solange kein Lagebericht existiert, können Blogs (z.B. vom Lawinenwarndienst Bayern oder Lawinen.report) hilfreiche Infos liefern. Zu beachten ist, dass diese Blogs eher analytisch sind und daher generell etwas mehr Lawinenwissen voraussetzen. Aktuell ist erstmal von einer Neu- und Triebschneeproblematik auszugehen, später auch Gleitschnee.

  • Im Hochgebirge sind Gletscherspalten zwar bereits zugeweht, aber noch nicht tragfähig. Spalten können daher oft nicht erkannt werden, gleichzeitig gibt es noch keine tragenden Brücken. Die Gefahr eines Spaltensturzes steigt dadurch. Gerade in den Gletscherskigebieten, die bereits im Frühwinter öffnen, ist diese Gefahr besonders groß. Zudem besteht dort ein hohes Verletzungspotenzial durch Steine und Blockwerk. In den Gletscherskigebieten sollte man sich nicht von ein paar Zentimetern Neuschnee dazu verleiten lassen, ins Off-Piste-Gelände zu fahren.

  • Bei Skitouren gilt: lieber kürzere und einfachere Touren gehen. Gerade der Frühwinter dient in der Regel der Eingewöhnung an die Tourensaison. Wer viele Monate nicht mehr auf Ski gestanden hat, sollte sich in Ruhe wieder mit den Sportgeräten vertraut machen und sich nicht schon am Anfang zu ambitionierte Ziele stecken. Der Winter hat ja erst begonnen.

  • Viele einfache Touren findet man unter alpenvereinaktiv.com.

  • Wer kein Pro ist, sollte in nächster Zeit aber doch lieber auf Freizeitbeschäftigungen ohne Lawinenrisiko ausweichen. Als Alternativprogramm kann man sich zum Beispiel auf den Winter vorbereiten.

Wandern - Vorsicht vor Schnee und Lawinen

Auch Wandern ist im Frühwinter grundsätzlich noch möglich – aber nur mehr eingeschränkt. Diese Punkte sind wichtig:

  • Die Tage sind bereits kurz. Ein früher Aufbruch und kürzere Touren auf niedrige Gipfel bilden die Eckpfeiler der Planung.

  • Südseitige Anstiege bevorzugen: Der Schnee schmilzt am schnellsten an südseitigen Hängen ab, gleichzeitig ist es bei Sonnenschein dort noch am wärmsten.

  • Auf die Ausrüstung achten: Wanderschuhe mit hohem Schaft, Gamaschen und/oder eine Hardshell-Hose schützen vor Kälte und Nässe. Handschuhe und Mütze sowie eine warme Jacke sollten mindestens im Rucksack dabei sein – genauso wie eine Stirnlampe. Im Winter bietet es sich auch an, Stöcke und Grödel zu nutzen.

Winter-Wandern geht am besten mit Schneeschuhen. Foto: DAV/Silvan Metz

Die richtige Ausrüstung

In unserem Video zeigen wir euch, wie ihr euren Rucksack für Wandertouren im Herbst oder auch Winter richtig packt.

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