Die größte Gefahr durch Hitze ist die Hitzeerschöpfung; dazu zählen auch der Sonnenstich und Hitzschlag. Sie entsteht, wenn man mehr Flüssigkeit verbraucht als man aufnimmt. Vulgo: Wenn man zu wenig trinkt. Die Symptome sind vielfältig – in leichteren Formen gehören Kopfschmerzen und Schwindel dazu, bis hin zu schwereren Symptomen wie Atemnot oder Bewusstseinseintrübungen. Wird nicht auf diese Anzeichen reagiert, kann der Zustand sogar lebensgefährlich werden. Was gerne vergessen wird: Schon im Mai oder Juni können erste Hitzewellen über das Land und die Berge rollen. Um von Beginn an gut vorbereitet zu sein, hier fünf Tipps:
#1 Gut planen – früh starten
Generell empfiehlt sich im Sommer ein zeitiger Start: Die frühen Morgen- und Vormittagsstunden sind noch verhältnismäßig kühl von der Nacht, was die Tour angenehmer macht. Ist viel Sonne vorhergesagt, lohnt es sich, auf nord- und westseitige Anstiege auszuweichen, die im Schatten liegen und damit von Natur aus kühler sind.
Der anstrengendste Teil der Tour sollte idealerweise vor der großen Mittagshitze (gegen 14 Uhr) hinter einem liegen. Bei langen Touren den Mittag nach Möglichkeit außerdem zum Pausieren nutzen.
Gut zu wissen:
So geht das
Tourenplanung in Zeiten von Sommergewittern
Damit es auf Tour keine Tragödie gibt, müssen Tourenwahl, -länge und -schwierigkeit gut auf Wetterverlauf und -prognose abgestimmt sein.
Was tun, wenn es blitzt und donnert?
Unwetter im Gebirge
Faszinierend und bedrohlich – Gewitter sind eines der gefährlichsten Wetterphänomene während einer Bergtour.
#2 Wetter beobachten
Was oft aus dem Blick gerät: Je wärmer es ist, desto häufiger treten Wärmegewitter auf. Auch das ist ein Grund für einen zeitigen Start. Der Wetterumschwung in den Bergen ist mitunter sehr lokal und sehr schnell. Das Wissen um wichtige Verhaltensregeln bei Gewitter ist essenziell; gerade für längere Touren auch Notabstiege bei der Planung berücksichtigen.
Vor allen Aktivitäten am Berg sollte die Vorhersage für das Bergwetter gründlich studiert werden.
#3 Bekleidung anpassen
Von Natur aus kann sich unser Körper recht gut den wechselnden Temperaturen anpassen. Bei Hitze fängt er an zu schwitzen und startet damit die körpereigene „Klimaanlage“.
Um den Kreislauf zu entlasten, greift man außerdem am besten auf für den Bergsport konzipierte Bekleidung zurück. Ob Synthetik oder Naturmaterial ist eine Geschmacksfrage – wichtig ist, dass die Bekleidung funktional ist, also insbesondere: Feuchtigkeit ableitet und Temperaturunterschiede ausgleicht/kühlt.
Tipp: An ein Wechselshirt denken und für die Gipfelpause auch an heißen Tagen zumindest einen Windschutz einpacken.
#4 Sonnenschutz verwenden
In den Bergen sind wir – mit zunehmender Höhe – der Sonneneinstrahlung besonders ausgesetzt. Daher gilt: Einen ausreichenden Sonnenschutz benutzen und schon vor der Tour sowie währenddessen eincremen. Sollte die Haut dennoch zu viel Sonne abbekommen, nach Möglichkeit frühzeitig luftige, lange Kleidung überziehen. Außerdem an die Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung denken.
#5 Trinken, trinken, trinken
Wie wichtig das Trinken gerade an heißen Tagen ist, lässt sich wahrscheinlich gar nicht genug betonen: Verspüren wir Durst, haben wir eigentlich schon zu lange gewartet. Besser wäre, es gar nicht erst bis zum Durst kommen zu lassen und ganz regelmäßig immer wieder kleine Mengen zu trinken. Am besten Wasser. Oder auch isotonische Getränke.
Übrigens: mit einer Trinkblase beziehungsweise einem Schlauchsystem ist es besonders einfach, immer wieder mal „einen Schluck zu nehmen“, ohne ständig Pausen einlegen zu müssen.
Pausieren, abbrechen oder abtauchen?
Last but not least: Spätestens, wenn eine Hitzewelle alles so richtig in der Zange hat, sollte man besonders anstrengende Wanderungen auch häufiger unterbrechen oder sie einfach mal ganz sein lassen – und stattdessen an einem See abtauchen.