Auf die Frage, was für mich das Wichtigste am Fotografieren ist, sage ich: "Ich will unbedingt das Foto machen, das ich im Kopf habe. Die Freude daran, mich mit großer Leidenschaft dafür einzusetzen, habe ich 100 Prozent auch heute noch. Ich wünsche jedem, dass er/sie ebenso viel Freude und Bestätigung durch die Fotografie erlebt wie ich selbst. Um Spaß zu haben, muss man die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Wer denkt, er ist zum Beispiel in einer Gruppe von Bergsteigern oder Skitourengehern unterwegs und kann nebenher noch gute Bilder machen, ist auf dem Holzweg."
2. Die Basis für meinen Erfolg
Zusätzlich zu meiner körperlichen Fitness brauche ich ein Kamerasystem, das ich tragen kann und auf das ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Ich selbst fotografiere seit Jahren mit Systemkameras von Fujifilm. Ich verwende vorwiegend eine Kamera mit einem APSC-Sensor (X-T4) sowie drei Zoomobjektive, die alle Brennweiten von 10 - 400 Millimeter abdecken. Für die Makroaufnahmen verwende ich ganz einfache Zwischenringe. Das Stativ brauche ich nur für Langzeitbelichtungen mit Wasser und Fotos in der Nacht.
3. Ein gutes Foto braucht Zeit und Können
Hinter vielen meiner Bilder steckt bedingungsloser Einsatz. Viele Biwaks auf Gipfeln (sommers wie winters), stundenlanges Warten auf den richtigen Zeitpunkt, immer wieder zum gleichen Platz gehen, um vielleicht das richtige Foto zu bekommen. Für viele mag die Aufzählung anstrengend und unangenehm klingen – mir macht das Spaß!
Im richtigen Augenblick dann das Motiv zu erkennen und alles richtig zu machen mit manueller Belichtungszeit, Blende und schnell den richtigen Bildaufbau wählen – das ist fotografisches Können. Auch in der Fotografie gilt: nur ständiges Üben bringt uns weiter. Und besonders wichtig erscheint mir die Beurteilung der Bilder durch qualifizierte Personen, denn nur dadurch sieht man die eigenen Schwächen. Wichtig: bittet nicht die falschen Leute um ein Urteil – das bringt nur Frust und lässt definitiv Rückschlüsse zu, was der Kritiker selbst fotografisch draufhat.
4. „Vordergrund macht Bild gesund“
Eine ganz einfache Regel, die sich meistens lohnt. Selbst wenn man keine Lust darauf hat, bewusst herum zu laufen, um noch etwas als Vordergrund im Bild zu suchen – die Bilder gewinnen oft an Tiefe. Wichtig ist ebenso, auf diese Regel zu verzichten.
5. Linien machen Bilder
Diagonalen, Dreiecke, klar definierte Linien – all das kann ein Bild spannend machen. Versucht, eure Bilder auf einem Blatt Papier mit den klar ersichtlichen Linien aufzuzeichnen. Das ist eine sehr gute Lernhilfe für den Bildaufbau. Wer klare Linien erkennt, kann Bilder gestalten.
Der neue Bildband von Heinz Zak
Naturfotografie von Heinz Zak
Tirol - Magie der Berge
Der Kletterer und Fotograf Heinz Zak hat einen Prachtbildband herausgebracht - mit einer enormen Vielfalt außergewöhnlicher Naturaufnahmen.
Gerade Anfänger bleiben oft zu weit entfernt vom Motiv stehen. Macht euer Bild, dann geht noch einen Schritt näher und macht noch ein Bild. Erst zuhause könnt ihr dann beurteilen, ob sich der zusätzliche Schritt gelohnt hat.
7. Manuelle Belichtungszeit, manueller Fokus
Ein technisches Thema, das für mich die Grundlage jedes meiner Bilder ist. Eine klare Vorstellung zu haben, was die selbst gewählte Belichtungszeit, Blende und manuelle Fokussierung bedeuten, spielt eine wesentliche Rolle in der kreativen Gestaltung eines Bildes.
8. Erarbeitet euch das Motiv
Der größte Fehler ist, wenn jemand selbstsicher ein Stativ an einen Platz stellt und denkt, dass genau hier der beste Standort für ein Foto ist. Bäume wie hier am Großen Ahornboden sind das perfekte Übungsgelände. Hier kann man zu allen Tages- und Jahreszeiten perfekt am Thema Bildaufbau üben.
9. Sonne, Mond und Sterne
Für Aufnahmen, auf denen Sonne und Mond groß im Bild sind, brauchen wir ein starkes Teleobjektiv (ab 300 Millimeter Brennweite bei einem APSC-Sensor). Ebenso wichtig ist die manuelle Belichtungszeit, damit die Sonne und der Mond nicht zu hell erscheinen. Sterne zu fotografieren, ist ein spezielles Thema. Um eine Aufnahme mit den Sternbahnen zu bekommen, werden hunderte Einzelbilder über mehrere Stunden lang belichtet.
10. Vom „Goldenen Schnitt“ zum „Schuss in die Mitte“
Eine der beliebten Leitlinien für eine gute Bildeinteilung ist der sogenannte „Goldene Schnitt“. Der Begriff wurde bereits in der Antike geprägt und bezeichnet eine spezielle Aufteilung von Flächen im Bild. In Kurzform: teilt das Bild etwa in 2/3 zu 1/3, sowohl vertikal als auch horizontal. Die Schnittpunkte markieren jeweils den „Goldenen Schnitt“. Umgekehrt gibt es genügend Szenen, wo wir einfach Motive in die Bildmitte setzen können.
Heinz Zak ist nicht nur ein großartiger Fotograf, er hat auch viel zu erzählen. Lest hier ein Interview mit ihm.