In aller Deutlichkeit tritt der Deutsche Alpenverein (DAV) menschenverachtenden, rechtspopulistischen und rechtsextremen Haltungen und Handlungen entgegen und bietet ihnen keine Bühne.
In ganz Europa erstarken derzeit rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien und Strömungen, die den freiheitlich demokratischen Rechtsstaat infrage stellen. Mit Blick auf seine eigene antisemitische und völkische Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nimmt der Deutsche Alpenverein seine gesellschaftliche Verantwortung als starker zivilgesellschaftlicher Akteur sehr ernst. Er sieht sich in der Pflicht, für seine zentralen Werte einzustehen, die in der Satzung und im Leitbild verankert sind.
Offenheit, Vielfalt und Akzeptanz – das sind die zentralen Werte, die der DAV lebt und die er verteidigt. So steht es im DAV-Leitbild, und so ist es auch aus der DAV-Satzung ableitbar. Zum einen steht dort unter § 2: "Der Verein ist parteipolitisch neutral; er vertritt die Grundsätze religiöser, weltanschaulicher und ethnischer Toleranz; er steht ein für Diskriminierungsfreiheit, Vielfalt und Chancengleichheit aller." Zum anderen steht dort auch: "Zweck des Vereins ist es, das Bergsteigen und alpine Sportarten (...) zu fördern und zu pflegen."
Der DAV ist davon überzeugt, dass Bergsteigen und Bergsport
sowohl Grundlage als auch Teil der offenen Gesellschaft sind,
für Fairness, Vielfalt und Chancengleichheit stehen
und ein Platz für die Begegnung aller Menschen sind.
Dieses Verständnis von Bergsport steht in Einklang mit universellen Werten des Sports im Allgemeinen.
Die aktuelle Stellungnahme knüpft an eine Reihe von Positionierungen an, die der DAV seit vielen Jahren vertritt. "Gerade als Bergsportler*innen erleben wir, wie bereichernd das Kennenlernen und Erleben anderer Kulturen ist. Offenheit, Toleranz und Wertschätzung gegenüber allen Menschen, ungeachtet ihrer Weltanschauung, Religion, Kultur, sexuellen Orientierung oder ethnischen Herkunft, sind dabei selbstverständliche und unentbehrliche Grundlage. Wir treten ein für Freiheit, Respekt und Verantwortung. Für ein offenes und tolerantes Miteinander aller Menschen. Heute, morgen, hier und überall." Das hatte das DAV-Präsidium 2017 geschrieben, nachdem in Reaktion auf eine starke Zunahme der Migration nach Deutschland die öffentliche Debatte rauer geworden war. Damit schlug der DAV eine Brücke zur Erklärung "Gegen Intoleranz und Hass", die der damalige Hauptausschuss des DAV 2001 veröffentlicht hatte: "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor der Geschichte bekundet der DAV seinen Willen alles zu tun, dass der Ungeist von Intoleranz in jeglicher Form in seinen Reihen keinen Platz mehr finden kann. Die damaligen Geschehnisse [sind] dem DAV heute Mahnung, sich stets für Toleranz einzusetzen und sich gegen jegliche Form von Intoleranz zu wenden."
Beschlossen vom DAV-Präsidium am 14. Januar 2025