Tourenverhältnisse
Die höheren Deutschen Mittelgebirgen präsentieren sich derzeit ziemlich winterlich, wobei am Großen Arber (Bayerischer Wald) mit knapp 70 cm die höchste Schneehöhe gemessen wird. Selbst am nur 840 m hohen Kahlen Asten (Rothaargebirge) sind es immerhin noch 25 cm.
Was uns zum Bayerischen Alpenrand bringt. Dort ist die Schneehöhe z.B. an der Messstation Pürschling auf immerhin 1370 m mit 30 cm nur unwesentlich größer. Insgesamt liegt am bayerischen Alpenrand und in den Nordalpen relativ wenig Schnee. Dennoch sind Skitouren möglich, wenn sie zunächst auf Forststraßen verlaufen, wie z.B. bei der Scheinbergspitze (Ammergebirge) oder an der Achenkirchener Hochplatte (Karwendel).
Südlich des Inntales zeigt sich ein ähnliches Bild. In den Kitzbüheler Alpen sind die Bedingungen trotz der insgesamt dürftigen Schneelage oberhalb von 1400 m dort gut, wo in eingewehten Hängen bis zu 20cm Pulver auf einer harten Unterlage liegen. Auch dort macht es großen Sinn, bis zu dieser Höhenlage auf Forststraßen unterwegs zu sein.
Am Alpenhauptkamm ist die Schneedecke ebenfalls vergleichsweise gering. Hier muss man vor allem im Blockgelände bei der Abfahrt sehr gut auf unzureichend eingeschneite Felsen achten.
Generell sind in allen Regionen exponierte Gipfelrücken und -flanken oft abgeweht.
Lawinenverhältnisse
Abgesehen von Teilen des Schweizer Alpenhauptkamms, wo in den Adula Alpen und im Engadin eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) herrscht, wurde für den gesamten restlichen deutschsprachigen Alpenraum für Donnerstag eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben.
Es kommt zu einer allmählichen Besserung des bislang dominierenden Altschneeproblems. Die Schwachschichten im Altschnee sind in der Schneedecke aber weiterhin vorhanden und müssen in der Tourenplanung bedacht werden.
Mit starkem Wind aus östlichen Richtungen entstehen zudem vor allem in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten teils störanfällige Triebschneeansammlungen. Diese liegen vor allem an steilen West-, Nord- und Osthängen.
Zum Wochenende hin werden sich die Lawinenverhältnisse nicht wesentlich ändern. Altschnee und Triebschnee sind weiterhin vorsichtig zu beurteilen.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge scheint in den nächsten Tagen meist die Sonne. Die Maximaltemperaturen erreichen samstags am Kahlen Asten (841 m) 4°C.
Dasselbe gilt für den Harz und den Thüringer Wald. Auf dem Brocken (1141 m) klettern die Höchstwerte am Samstag auf 6°C.
Nach einem Freitag mit Hochnebel kommt auch im Elbsandsteingebirge am Wochenende die Sonne heraus. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) steigen die Höchstwerte von -1°C am Freitag auf 3°C am Sonntag.
Im Bayerischen Wald wird es ab Freitag sonnig, aber zunehmend windig. Die Maximaltemperaturen steigen auf dem Großen Arber (1456 m) von 1°C am Freitag auf 5°C am Sonntag.
Im Schwarzwald verläuft das Wochenende ebenfalls freundlich, wobei Wolken die Sonne auch mal verdecken können. Auch am Feldberg (1493 m) steigen die Maximalwerte bis 5°C.
Alpen: Oberhalb des Hochnebels verläuft der Freitag in den Ostalpen sonnig mit sehr guter Fernsicht. Es herrscht eine Inversionslage mit teils strengem Morgenfrost in den Tälern, in höheren Lagen wird es mit einer Nullgradgrenze zwischen 1100 und 2000 m milder.
Auch am Samstag dominiert Sonnenschein und es ist auf den Bergen relativ mild. In sehr hohen Lagen sowie an den Alpenrändern weht starker Wind aus östlichen Richtungen. Nachts auf Sonntag im Norden föhnig.
Am Sonntag teilt sich das Ostalpenwetter. An der Alpennordseite und im Osten ist es sonnig und mit starkem Südföhn recht mild. Der Hauptkamm steckt in Wolken, die Föhnmauer hüllt die Berge ein und es ist stark windig bis stürmisch.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter ebenfalls sehr sonnig.
Fazit
Wir dürfen uns auf ein sonniges Bergwochenende freuen. Dabei wird es in den Alpen relativ mild und am föhnigen Sonntag sollte man ein gutes Stück nördlich des Hauptkamms unterwegs sein.
In den Mittelgebirgen kann man schöne Winterwanderungen und in höheren Lagen auch Schneeschuhwanderungen unternehmen.
Auch am Alpenrand sind Schneeschuhtouren aufgrund der geringen Schneelage weiterhin eine gute Idee.
Für Skitouren muss man sich hochgelegene Ausgangspunkte suchen und (oberhalb von Forststraßenabschnitten) nordseitige, möglichst freie Wiesenhänge anvisieren, da überall im Wald die Schneedecke noch unzureichend ist.
Im steileren Gelände muss man oberhalb der Waldgrenze nach wie vor das Altschneeproblem und eine gewisse Triebschneegefahr gut im Blick haben.
In den Südalpen fällt die Schneelage insgesamt noch etwas geringer aus.
Tourenempfehlungen
Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.